Auto fahren

Früher, also in der Zeit wo ich jung war, bin ich gern Auto gefahren. Damit ist auch klar, ich besitze eine Fahrerlaubnis. Ein Auto war dabei für mich -im Gegensatz zum Fahrrad- ein Gebrauchsgegenstand. Es musste fahren und ein Radio haben, alles andere war egal. Es konnte Beulen haben oder ähnliche Mängel, das interessierte mich nicht. Im Gegensatz zum Fahrrad, das muss immer auch nach was aussehen.

Seit Jahren habe ich kein Auto mehr, wenn ich irgendwohin muss, fahre ich Bahn. Da kann ich nämlich in Ruhe lesen. Nur manchmal sind die Zugverbindungen etwas speziell, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dann muss halt doch Auto gefahren werden. Und da ich kein eigenes Auto habe, muss ein Auto gemietet werden.

Genau das tat ich, um Donnerstag nach Greiz zu fahren, wo ich heute den Wahlkampf der LINKEN unterstütze. Ich will jetzt nicht über den mich nervenden Stau schreiben, nicht über Menschen mit schnellen Autos die das Gaspedal nicht finden und nicht darüber, dass kurz vor dem Ziel doch noch eine Umleitung auftauchte. Ich will etwas über die neue Technik im Auto schreiben. Denn was zuviel ist, ist zuviel.

Als ich einstieg war ich noch voll begeistert. Supermodern die Karre. Toll. Doch irgendwann wurde es mir zuviel und ich fragte mich: Muss das alles sein? Lenkt das nicht ab? Geht nicht der Spaß am Auto fahren verloren? Natürlich freue ich mich über das Navigationsgerät (auch wenn ich mir die Strecke vorher ganz altmodisch auf einer Karte angesehen habe). Und ich ignoriere gern, dass das Navi mich mitten auf der Autobahn wenden lassen wollte. Aber warum zeigt mir das Navi Geschwindigkeitsbeschränkungen an? Und dann nicht mal immer richtig? Mich zumindest brachte das durcheinander – bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich entschied, mich auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Schildern zu konzentrieren und die auf dem Navi zu ignorieren.

Von der Autobahn runter durch die Thüringer Berge kam das nächste Problem. Das Auto zeigte mir an, wann ich doch bitte vom 4. in den 5. Gang schalten soll. Nun kann mensch natürlich solche Anzeigen ignorieren, aber mich -okay, mein Fehler- macht es nervös, wenn irgendwas leuchtet, was nicht leuchten soll. Ich versuchte mich redlich an die Vorgaben zu halten, aber es ging nicht. Es macht keinen Sinn für vielleicht 300 Meter im 5. Gang zu fahren, wenn gleich danach die Kurve nur im 3. Gang zu bewältigen ist.

Das Einzige was fehlte war übrigens eine Parkuhr.

Wer es unbedingt braucht, der soll solche technisch hochgerüsteten Karren gerne fahren. Ich würde gern, wenn ich denn schon fahren muss, auf all den Schnickschnack verzichten. Radio, einfaches Navi und dann ist okay,

One Reply to “Auto fahren”

  1. und genau deshalb fahre ich einen KIA Rio mit Radio und ’nem Aldi (Medion )NAVI von 2010

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