Der lebende Beweis

… für meine These, dass die Vertreter der Position “Was interessieren mich Fakten, wenn ich eine Ideologie habe ” sich auf dem Vormarsch befinden, findet sich hier:-(

Verbunden mit einer gehörigen Portion Paranoia und einer an frühere Zeiten erinnernden Haltung, inhaltlich nötige Debatte als Angriff auf eine Person zu denunzieren, ergibt sich ein bunter Mix. Nur leider jenseits aller Fakten. Aber wozu Fakten, wenn …

Insbesondere der Absatz 3 ist eine wahre “Freude”.  :-( Im Streit um das Zukunftsinvestitionsprogramm geht es dem Autor nicht um Inhalte sondern um die Konstruktion eines Konfliktes, wie an der Verwendung des Begriffes ”ostdeutsche Regierungssozialisten” deutlich wird, ”die sich um die Beschlußlage der `Eckpunkte` nicht weiter kümmern”. Seit wann sind Abgeordnete in Landtagen Regierungssozialisten? Und wieso kümmern sie sich nicht um die Beschlusslage der Eckpunkte? Kein Beweis für irgendwas, aber wozu auch Fakten, wenn ….

Besonders pikant, der Schluss, den der Autor zieht: “Die stellvertretende Parteivorsitzende Katina Schubert sagt, wer gemeint ist: Oskar Lafontaine.” Wann und wo und wie das gesagt worden ist, interessiert nicht. Wozu Fakten, wenn …. .

Absatz 4 wiederum lässt erkennen, wes Geistes Kind der Autor ist. Da kommt mal ein absurder Stalinismus-Vorwurf (in offensichtlicher Unkenntnis was darunter zu verstehen ist, okay dann muss mit gleicher Münze zurückgezahlt werden) und werden in -gelernt ist gelernt- Stasi-Manier die Fakten verdreht. Da wird behauptet, die Reformer wollen gewählt werden, weil sie meinen der Kapitalismus sei finanzierbar (der Streit wäre mir völlig neu), suggeriert man wolle Banken und Großkonzernen Geld hinterherwerfen und behauptet, der ” `demokratische Sozialismus`, den diese Herrschaften anstreben, gründet sich auf Aktienspekulation, nicht auf Bekämpfung von Massenarbeitslosigkeit.” Aber wozu Fakten, wenn ….

Was der Autor vergisst: Die Autoren des Zukunftsinvestionsprogrammes sind diejengen, die eher in die Kategorie “angekommen im Kapitalismus” passen. Erstens erklären sie, dass die Mehrwertsteuererhöhung nun mal durch ist und deshalb berechnen sie die Forderung nach Rücknahme dieser Erhöhung nicht mit ein, was faktisch die Rücknahme der Forderung nach Rücknahme ist. (Dies betrifft insbesondere Geringverdiener/innen und Leistungsempfangende). Zweitens erklären Sie, dass die erhobene Forderung nach Erhöhung des Kindergeldes auf 250 Euro mal zurückstehen müsse für die Finanzierbarkeit des Programmes. Drittens, so meine Schlussfolgerung, ist ihr Ansatz: Arbeit soll das Land regieren ( ;-) , wer den Scherz versteht bekommt ein Bier 🙂 ) und der Sozialklimbim interessiert uns nicht. Wenn wir nur Arbeitsplätze schaffen ist alles gut und dann löst sich alles von selbst. Nicht meine Position sorry. Und das hat nichts mit Oskar Lafontaine zu tun. Welche Position vertritt der eigentlich in dieser Frage?

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