Etwas ungewöhnlich

… begann der heutige Wahlkampftag. Warum auch immer hatte ich meinen Wecker auf 7.00 Uhr gestellt und nicht auf 6.00 Uhr. Um 7.00 Uhr wollte ich aber schon auf der Warschauer Brücke sein um zu verteilen. Glücklicherweise habe ich eine innere Uhr und wurde von selbst wenigstens so früh wach, dass ich es noch (fast) pünktlich auf die Warschauer Brücke schaffte und dort mit vielen fleißigen Helfer/innen Material verteilen konnte.  Bereits an dieser Stelle schon ein herzliches Dankeschön an all die fleißigen Helfer/innen im Wahlkampf.

Das ich nur fast pünktlich war lag an der zweiten Überraschung des Tages. platt

Glücklicherweise wohne ich strategisch so günstig, dass ich flinken Fusses die Warschauer Brücke erreichen konnte und kurz vor der letzten Veranstaltung im OSZ auch noch im Fahrradladen vorbeigehen konnte.

Zum OSZ ging es dann diesmal mit dem Motorroller wo diesmal Herr Steuer die CDU vertrat. Und auch der hatte eine Überraschung parat, nämlich die These das möglicherweise sich die Schweinegrippe ausbreiten könne, weil es auf dem Schulclo kein Toilettenpapier gibt.  Das brachte immerhin noch einige Lacher, schwieriger wurde es, als er vom „faktischen Mindestlohn“ Hartz IV sprach, unter den Kosten der Unterkunft und den Regelsatzleistungen würde ja heute kein/r mehr arbeiten.  Es würde nun mal aber immer Arbeitsplätze geben, die unterhalb des Mindestlohnes liegen,  wie zum Beispiel wenn man die Parkautomaten wieder durch Menschen ersetzen würde.

Hartz IV zog sich weiter durch die Veranstaltung. Mehrere Auszubildende berichteten, dass sie überlegt hätten ihre Ausbildung abzubrechen, weil sie weniger Geld bekommen würden, als Menschen die von Hartz IV leben. Ströbele und ich verteidigten dennoch tapfer die Notwendigkeit einer Erhöhung des Regelsatzes, u.a. deshalb weil ein menschenwürdiges Leben vom Regelsatz nicht möglich ist. Davon kann man/frau sich nicht gesund ernähren, ist in der Mobilität eingeschränkt, kann sich Kultur kaum leisten und Sport wohl auch nicht. Björn Böhning sah hingegen Schwierigkeiten den Regelsatz zu erhöhen. Ich argumentierte noch damit, dass wir ja schließlich für den gesetzlichen Mindestlohn sind und auch deshalb das Argument nicht richtig ziehe und es darüber hinaus für mich schwer verständlich sei, weswegen Geringverdiener/innen sich in Konkurrenz zu Hartz IV-Empfangenden setzen und sich beide niederkonkurrieren. Entscheidend sei doch diejenigen in Verantwortung zu nehmen, die tatsächlich über viel Geld verfügen.  Bei der Gelegenheit: DIE LINKE sagt, sie will den ersten Euro nach einem Privatvermögen von 1 Mio. EUR mit 5% besteuern um die Kosten der Krise zu meistern. Die Grünen erklären, sie seien für eine Abgabe auf hohe Vermögen. Mir ist aber im Wahlkampf noch nicht erklärt worden, wo für die Grünen „Großes Vermögen“ beginnt und wie hoch die Abgabe denn sein soll.

Nachdem ich das Fahrrad wieder abgeholt habe, welches jetzt „unplattbar“ hat, fuhr ich noch zum Infostand in die Ostseestraße, also in den Prenzlauer Berger teil des Wahlkreises. Danach ging es zum Ostkreuz, wo ich überraschend auf meinen grünen Gegenkandidaten traf. Während ich Werbung für DIE LINKE machte, verteilte  er allein seine Personenfolder. Jetzt geht es noch zum DGB.

Morgen wird es dann vor allem am Abend lustig.Vielleicht sieht man/frau sich ja, ich werde zwischen 23.00 Uhr und 0.30 Uhr auflegen.

halinaspieltscheibe

6 Replies to “Etwas ungewöhnlich”

  1. Wieso kriegt man als stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei keinen (eigenen) Dienstwagen (mit Chauffeur) gestellt? Fürchtet man an der Partei-Spitze die Ulla-Schmidt-Mentalität? Das Fahrrad-Image erinnert doch sehr an den „grünen Gegenkandidaten“ aus dem Wahlkreis. Interessant, dass Du, Halina, ihn im vorletzten Absatz nicht mit Namen nennen kannst.

  2. @clemens: na ströbele kennt doch jede/r :-). und das mit dem image tut mir leid, aber ich fahre seit jahren fahrrad und sehe keinen grund das jetzt zu ändern. vielleicht hätte ich anspruch auf nen dienstwagen, weiß ich nicht, habe mich einfach nicht drum gekümmert.

  3. ich bin gespannt, ob du noch fahrrad fährst, wenn du demnächst nicht nur irgendwo im (wahl-)bezirk unterwegs bist, sondern ins parlament musst. radelt eigentlich der ströbele dorthin? ich glaube, der nimmt sein rad immer mit in die bahn.

  4. @clemens: die vergangenen vier jahre bin ich jedenfalls geradelt, wenn ich ins büro musst. und da ich bei der fraktion die linke arbeite, musste ich immer richtung reichstag radeln. ausnahme war, wenn es auf der straße glatt war.

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