Vorbildlich aber kein Vorbild

Bibliotheken gibt es viele. Eine ganze besondere Bibliothek ist aber die Kurt-Tucholsky-Bibliothek im Bötzow-Viertel im Prenzlauer Berg.

Ich erinnere mich noch gut an den Vorwahlkampf. Damals gab es Auseinandersetzungen wegen der ehrenamtlichen Ausleihe, angeblich Datenschutzprobleme. Dies ist mittlerweile gelöst, allerdings wird die Bibliothek immer noch ehrenamtlich betrieben. Das ist löblich, sollte aber kein Vorbild sein. So sehen es auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen, deren Engagement nicht hoch genug gelobt werden kann. Nach ihren Aussagen steht nicht nur Stadtrat Michael Nelken hinter der Bibliothek, sondern eigentlich alle Bezirkspolitiker/innen. Aber das Geld fehlt um die Bibliothek und hier vor allem das Personal zu finanzieren. Es ist und bleibt deshalb eine Aufgabe, für eine ausgewogene Finanzierung der Bezirke zu sorgen, so dass auch Bibliotheken weiter betrieben werden können.

Die Bibliothek ist ein Anlaufpunkt im Kiez, der einzige. Und es stellt sich dann doch erneut die Frage, weshalb viel Geld für einen neuen Standort der Landesbibliothek ausgegeben werden muss, während die wohnortnahe Versorgung mit Bibliotheken nicht gesichert ist.

Ich erfuhr aber auch, dass allmählich in Berlin die Bibliotheken umgerüstet werden auf RFID. Natürlich hat niemand die Absicht, damit Personal abzubauen…

Im Ergebnis des Besuches habe ich mich entschieden die monatliche Diätenerhöhungsspende der Bibliothek zukommen zu lassen. Diesmal aber nicht einfach in Form von Geld sondern ganz praktisch mit einem 3-Jahres-Abo für die Zeitschriften Finanztest und Stiftung Warentest. Beide Zeitschriften werden nämlich bis Mai gesponsort und würden ansonsten nicht mehr zur Verfügung stehen.

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