Müllers „Trojaner“ oder vom Umgang mit schiefen Bildern

Bei seinen Fans gilt Albrecht Müller als „Starjournalist„. Nun hat der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und frühere Berater von Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder sich bemüßigt gefühlt, auf den auch von ihm betriebenen Nachdenkseiten etwas zur sog. Antisemitismus-Debatte in der LINKEN zu schreiben. Und auch, wenn seine publizistischen Hochzeiten mittlerweile einige Jahre zurückliegen, darf man bei einem Mann wie Müller davon ausgehen, dass er seine Worte genau abwägt und auch bei den verwendeten Bildern ganz genau hinschaut.

Da wirkt es dann ein wenig befremdlich, wenn gleich in der Überschrift von „Gleichschaltung“ geredet wird. Der Begriff „Gleichschaltung“ ist ja irgendwie historisch belegt. Reichsjustizminister Franz Gürtner prägte diesen Begriff nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland.  Der Begriff „Gleichschaltung“ taucht im Artikel an verschiedenen Stellen erneut auf, ohne allerdings den historischen Kontext der Entstehungsgeschichte zu erwähnen oder genauer zu beschreiben, wer diese eigentlich betreibt.  Es lässt sich nur erahnen, dass Müller hier sowohl die böse bürgerliche Presse als auch einige Mitglieder der Partei selbst meint.

Doch damit nicht genug. Der „Starjournalist“ nutzt in seinem Artikel auch das Bild vom „trojanischen Pferd“. Konkret heißt es in dem Artikel: „Möglicherweise ist die Linkspartei schon nicht mehr fähig, sich gegen die auch mit dem Antisemitismus-Vorwurf betriebene Gleichschaltung machtvoll zu wehren, weil in ihren eigenen Reihen solche sitzen, die auf Rechnung anderer arbeiten, trojanische Pferde sozusagen.“  Selbstverständlich nennt Albrecht Müller keine Namen.  Man kann getrost davon ausgehen, dass Albrecht Müller –als gebildeter Mann- die Geschichte zum „Trojanischen Pferd“ kennt.  Und ich rede jetzt nicht von dem Trojaner als Computerprogramm, das „als nützliche Anwendung getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Anwenders eine andere Funktion erfüllt“. Schon diese Assoziation wäre bezeichnend.  Doch auch der Trojaner als Computerprogramm bezieht sich auf eine ältere Geschichte. In der griechischen Mythologie staht das Das Trojanische Pferd für eine ganz besondere Kriegslist: Nach dem die Griechen über lange Zeit vergeblich die Stadt Troja belagert hatten, täuschten sie einess Tages den Abzug ihrer Truppen vor, ließen jedoch vor den Mauern Trojas ein größeres hölzernes Pferd zurück, in dessen Bauch Soldaten versteckt waren. Die Trojaner, die dies für ein Geschenk zu Ehren der Göttin Athene gehalten hatten, holten das Pferd in die Stadt. In der Nacht kamen die griechischen Soldaten aus dem Versteck hervor und öffneten unbemerkt die Stadtmauern Trojas von innen, um das Heer der Griechen hineinzulassen. Damit gewannen die antiken Griechen den Trojanischen Krieg.

Soweit zur Historie. Wenn Albrecht Müller nun davon ausgeht, dass in der Partei DIE LINKE trojanische Pferde sind, fragt sich ja, wen er gemeint hat. Eigentlich müsste er Leute meinen, die als Geschenk getarnt in die Partei hineingelassen wurden, um dort dann ihr übles Werk zu verrichten, indem sie weitere Feinde in die Partei hineinlassen. Nach dem Duktus seines Artikels dürfte Albrecht Müller in allererster Linie diejenigen meinen, die seit längerem (manche von Anfang an) in der PDS oder der Linkspartei.PDS waren. Diese müssten -nach dem Bild von Albrecht Müller als Geschenk verkleidet- von einer feindlichen Macht zurückgelassen und dann -von wem eigentlich- in eine Partei hineingelassen worden sein, wo sie nun ihr schändliches Werk im Auftrag des Gegners verrichten. Wäre dieses Bild richtig, hieße das im Klartext: Irgend eine böse Macht hat seinerzeit vor den Toren der WASG ein paar als Linke verkleidete Rechte zurückgelassen. Die WASG hat dies nicht gleich erkannt und sie in ihre Partei aufgenommen. Von hier aus öffnen nun die vermeintlichen Linken die Tore der Partei für weitere Feinde der Linken. Ah ja. Angesichts der Geschichte der Partei PDS, Linkspartei.PDS und später der LINKEN scheint mir dieses Bild ein wenig schief zu sein. Aber Kunst entsteht ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Und in das Weltbild Albrecht Müllers dürfte sein Bild von den „trojanischen Pferden in der LINKEN“ allemal passen.

331 Replies to “Müllers „Trojaner“ oder vom Umgang mit schiefen Bildern”

  1. Bitte überlege Dir in aller Ruhe folgenden gutgemeinten wenn auch unerbetenen Vorschlag: Wie wäre es wenn DU (privat oder öffentlich) an Albrecht Müller schreiben würdest, dass Du ihn nicht persönlich treffen wolltest mit Deiner Kritik und auch (diesmal mit größtmöglicher Klarheit), dass und warum Du seine These, es gebe (wie auch immer zu benennende) Störer in der LINKEN problematisch findest. Das würden dir sicher viele hoch anrechnen im Sinne von Linke aller Fraktionen vereinigt euch!

  2. @Halina 27. Juni 2011 um 18:52 und 27. Juni 2011 um 20:15

    Gut, so verstehe ich die Kritik am Beitrag A. Müllers. Wer nicht konkret ist, trifft damit auch jene, die sich nichts vorzuwerfen haben und auch nicht vorwerfen lassen müssen. Und es säht Zwietracht. Da kann man auch argumentieren, dass A. Müller mit seinem scheinbar gut gemeinten Beitrag die Partei Die Linke schädigt. Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht. Leider haben wir hüben wie drüben unliebsame Erfahrungen mit verschiedenen Formen der Denunziation gemacht und machen diese auch weiterhin. Schwierig ist es dann, sich dessen zu erwehren. Möglicherweise ist das ein Grund, recht allergisch auf die Argumente A. Müllers zu reagieren.

    Man wird wohl mit Leuten leben müssen, die man in der eigenen Partei lieber nicht sähe. Bei der SPD waren das für A. Müller die sogenannten Kanalarbeiter, die sich später im Seeheimer Kreis organisierten. Oder Leute wie Clement und Sarrazin, die sich offen gegen die eigenen Leute stellten, oder Leute wie Bodo Hombach, die unerträglich intrigierten und heute noch stolz darauf sind.

    Natürlich findet eine politsch-argumentative Auseinandersetzung in allen Parteien ständig offen aber auch verdeckt statt. So etwas zu leugnen, wäre etwas weltfremd. Das geht hin bis zu Rufmord und politisch-wirtschaftlicher Vernichtung unliebsamer Parteimitglieder. Davon können z.B. Heide Simonis und Andrea Ypsilanti ein beredetes Lied singen.

    Auf den Beitrag A. Müllers kann man wegen der Art und Weise wie er schreibt natürlich auch einfach sagen: Herr Müller, so etwas verbitte ich mir. Damit wäre es dann gut für mich.

    In der Partei Die Linke treten ja dann die Leute mit antisemitischen Einstellungen auch mehr oder weniger offen auf, sonst wäre ein generalistischer Fraktionsbschluss zu dem Thema nicht notwendig gewesen.

  3. @Jutta Friebel
    Es ist ja nicht nur dieser Beitrag, es ist diese unerträgliche Arroganz und für mich ist es auch Parteischädigend wenn man ein „befreundetes“ Medium wie die NDS, hauptsächlich einer seiner Gründer so angreift.
    Dann diese Naivität:
    „sicherlich sind die von ihnen benannten medien konservativ und wirtschaftsfreundlich. aber glauben sie das trifft auf jede/n journalisten/in zu? glauben sie das es da nicht vielleicht auch zumindest nicht “feindlich” eingestellte gibt?“
    Und ich halte Sie genauso wie A.Brie für die von Müller genannten „Trojanern“.
    Es ist bezeichnend das ein A.Brie als ehemaliger Stasimann in den Medien so gut weg kommt!!!

  4. also, es macht auf mich keinen glaubwürdigen Eindruck:

    Drückt sich nicht gerade in der Qualität der aktuellen Antisemitismusdebatte jene Kultur des Verdachts aus, die bezeichnerderweise in einem anderen Kontext beklagt wird?

    Zum Kontext Müller: Es sind nun mal zwei unterschiedliche Perspektiven. A. Müllers Perspektive ist wie meine die des Außenstehenden, der versucht Vorgänge innerhalb der Linke nachzuvollziehen, die nun mal den Eindruck erwecken, es würde jemand innerhalb der Partei selbst gegen diese arbeiten. Den Eindruck hat das Ganze auch auf mich gemacht. In Müllers Beitrag kommt diese Vermutung in dem Bild des Trohanischen Pferdes zum Ausdruck. Das Problem ist aber nicht die Verwendung des Bildes – das ist kontingent – sondern dass der Eindruck, den es zu umschreiben versucht, erst entstanden ist, eben auf Grundlage der sehr realen Wirkungsgeschichte.
    Dass diese Bewertung aus der Innenperspektive einer Parteifunktionärein den Charakter eines Verdachts annimmt, ist vielleicht nachvollziehbar, liegt aber wohl an der Differenz von Außen- und Innenperspektive. Aus der Innenperspektive einer Organisation nimmt solche Sicht der Dinge natürlich die Form eine Kritik an, die ertsmal reflexartig abgewehrt wird, wozu das rhetorische Repertoire bemüht wird: Aus dieser Position entsteht am Horizont eine ‚Kultur des Verdachts‘. Man könnte es aber anders sehen, nämlich als Aufforderung, die Außenperspektive als das ernstzunehmen, als was sie gemeint ist: Als Frage nach dem Zustand der Linke, als Aufforderung sich selbst über den Stand der inneren Richtungskämpfe Rechenschaft abzulegen und diesen denen zu vermiiteln, die angeblich repräsentiert werden.
    Es scheint so, als würde sich Frau Wawzyniak damit nicht auseinandersetzen wollen

    Übrigens: Unter der Annahme, dass das Wort ‚Gleichschaltung‘ tatsächlich auf das Nazi-Jargon zurückzuführen ist, wie wird dennoch eine Kontinuität zum heutigen Gebrauch begründet? Wenn sich keine Kontinuität begründen lässt, was wird denn mit der Assoziation mit dem Nationalsozialismus bezweckt? Auch hier könnte der selbe denunziatorische Impetus zum Ausdruck kommen, der die Antisemitismusdebatte vergiftet hat.

  5. Zum wiehern: MdB W. verbittet sich vermeintliche Beleidigungen gegenüber auserwählten Partikularkreisen. Selber aber losprollen gegen Al Müller („Starjournalist für seine Fans“, „bessere Zeiten gehabt“).
    Frau W.’s Moral ist so wie Deutschland bis 1989: die gibt es gleich zweimal. 😉

  6. Selbstverstaendlich gibt es in der LINKEN trojanische Pferde im Sinne von A.M.
    Der Beweis dafuer ist recht einfach zu fuehren. Nehmen wir die zahlenmaessig kleine aber laute Stroemung der’Anitdeutschen‘, die sich im BAK Shalom organisiert hat.
    In der Regel treten Menschen einer Partei bei, die sich in wesentlichen Punkten die gleichen Ansichten vertritt wie man selbst und wird nicht etwa Mitglied bei einer Partei, die in ihrer Grundausrichtung eigenen Auffassungen entgegengerichtet ist. Warum treten Menschen die sich gegen Antikapitalismus, Antiimperialismus, Kritik an der amerikanischen Aussenpolitik und Ablehnung von Kriegeinsaetzen der BW wenden, ausgerechnet der LINKEN bei? Darauf kann es nur eine Antwort geben: Man sieht seine Hauptaufgabe darin, der Partei diese Positionen auszutreiben und auf den eigenen Kurs zu bringen. Dabei waere man z.B. in der SPD programmatisch viel besser aufgehoben.. Ob es einfach nur Sendungsbewusstsein ist, was diese Menschen motiviert, oder ob es sich um systematische Unterwanderungen prokapitalischtischer Organisationen handelt, mag von Fall zu Fall verschieden sein. Vor der zweiten Moeglichkeit die Augen zu verschliessen ware allerdings naiv.
    Die aufgezwungene Debatte uber Antisemitismus ist da ein perfektes Beispiel.
    Wer nun unbedingt Namen lesen will sollte sich den oben verlinkten Artikel in Hintergrund.de anschauen. Ich meine ‚antideutsche‘ Auffassungen und ein Arbeitskreis wie BAK Shalom gehoert nicht in die Partei und sollte aufgeloeset werden.

  7. Liebe Halina,

    Du schreibst:
    die methode ist, in beschlüsse alles mögliche hineinzuinterpretieren und dass dann noch zu toppen mit dem vorwurf der trojanischen pferde. einfach den text nehmen, sagen was missfällt und gut ist.

    Nun, Herr Müller hat sowohl die SPD als auch die Grünenentwicklung beobachtet und sieht diese Parteien mittlerweile überspitzt gesagt als schlechte Dubletten von Schwarz-Gelb an. In unserer Partei sieht er ein großes Potential für eine Alternative zu dem markorientierten Einheitsbrei und befürchtet nun, dass mit unserer Partei ähnliches passiert.

    Meinst Du, es reicht da, dass sich Müller da einige Aspekte aus dem Text heraus pickt, um dann zu sagen: Das finde ich aber gar nicht gut. Müller ist übrigens, neben den Inhalten, die er präsentiert, und mit welchen ich zu einem großen Teil übereinstimme, auch Rhetoriker und zwar ein ziemlich guter

    Denn der ganze Vorgang hier, den Du mit Deiner Reaktion verursacht hast samt den zahlreichen Kommentaren sorgt nun dafür, dass Müller der „Star-Journalist“ ist 😉 Ob er das sein möchte, sei dahin gestellt. Seine Absicht ist doch, dass sein Anliegen bei den LINKEN diskutiert wird, und das ist ihm hervorragend gelungen.

    Viele Grüße,
    Holger

  8. Vorweg: Ich halte Müller für einen Paranoiden mit Hang zur VT. Ich kann daher im Großen und Ganzen auf die NDS verzichten. Wenngleich von dort trotzdem ab und an auch wirklich gute Denkanstöße kommen.

    Ich mag die LINKE, die mich bislang noch immer an die Wahlurne gebracht hat. Allerdings finde ich die pragmatische Linke überflüssig. Es ist aber wohl jedoch leider ein Naturgesetz, dass sich diese verderblichen Strömungen innerhalb jeder Partei irgendwann durchsetzen. Was mir bislang jedoch nicht bewusst war: Die zugehörigen Protagonisten scheinen nicht einmal zu ahnen, dass sie im Grunde die trojanische Pferde des Konformismus sind … wie man an diesem Beispiel hier ja ganz gut erkennen kann. (Übrigens: Der Wahlkreis ist bezeichnend und lässt grüßen :P)

    Frau Wawzyniak, ihre Antwort ist gelinde gesagt ziemlich -naja- dumm. Ich nehme an das war etwas unüberlegt. Einer Parteivorsitzenden jedoch auf jeden Fall unwürdig. Durch den Shitstorm müssen wohl jetzt durch …

  9. Die ängstlich erschreckte Reaktion des Menschen ist sein Traum von einem anderen Leben, seine pervertierte Angst vor dem Leviathan des Systems. Perversionen dieser Träume, Wünsche, Fluchtwege, Utopien, Paradiesvorstellungen entstehen genug, aber selbst die verkümmertste und barbarischste ist noch ein Zeichen jener Unterdrückung, die uns alle zu „unbewußten Anarchisten“ macht. Letzten Endes wird es wichtig, ob die vielen „unbewußten Anarchisten“ nur momentane Ausbrecher, Ausflipper, ausweicher sind oder gar solche, die in der Tageshelle und im Wachzustand nun zu Verrätern, Hintergehern und feigen Verkäufern ihrer Wünsche und Träume werden.

  10. @Dexter, das war ja wohl im Thread hier der mit Abstand tiefste Griff ins Klo (Müller=ein Paranoider, sein Hang zur VT). Dagegen ist der Gegenstand der Diskussion – die Replik von Frau Wawzyniak auf Müllers gut gemeinten Knuff in die Rippen der Linken – geradezu eine Ausgeburt an Sachlichkeit ;).

  11. nachdenkseiten.de-Leser schrieb:
    24. Juni 2011 um 18:15

    „Manchmal wünsche ich mir, dass sich alle Parteien -dem Wähler fairerweise gegenüber- nochmals neu sortieren und sich viele Politiker von Beginn an der Partei anschließen, deren Inhalte sie am meisten nahestehen, z. B. ein Clement direkt zur FDP.“

    Warum sollte ein Profi-Politiker das tun? Man arbeitet doch nicht für die politischen Ziele der Partei, sondern für die eigene Karriere. Also bitte! Sie verlangen einfach zuviel.

  12. Hallo Sven (Szczepanski)
    Du wirst Recht haben.
    Ich glaube, daß ich in den letzten Jahren vieles ( in der Linken) zu naiv sah; bzw. so einiges nicht sehen wollte!
    DIe Aufstellung der Landesliste zur LT Wahl hier in Meck./Vorpom.( ich bin Schwerinerin) hat mir zum ersten Mal einen Stich versetzt , hat mich erschüttert! Wie man mit den Genossen umging, die einer Regierungsbeteiligung gegenüber sehr kritisch stehen, war unwürdig und auch undemokratisch. Es folgten Amtsniederlegungen und Parteiaustritte…Dafür haben wir jetzt Brie an der Backe! Immer wenn der in den Medien erscheint, weiß ich , jetzt kriegt die Linke wieder eins an die Rübe, bzw. wieder hochtrabende Ratschläge. Nunja, Ratschläge sind in seinem Fall auch Schläge!
    Hier erfuhr ich erstmals von diesem ominösen BAK Shalom. Auweia – das geht ja nun gar nicht.
    Und nun dieses unselige “ Geschreibsel“ einer stellvertr. Parteivorsitzenden…
    Was soll ich denn jetzt nur tun? Vielleicht eine Partei suchen, die sich dem Tierschutz verschrieben hat, oder irgendwas mit Frauenrechte…. nur das dumme Herz, das links schlägt…

    Sei herzlich gegrüßt!

  13. Etwas weniger emotionale Polemik wie „Starjournalist, der seine beste zeit hinter sich hat,kunst entsteht bekanntlich im Auge des Betrachters,das Weltbild AMs“ hätte sicherlich weniger wütende Proteste hervorgerufen.
    Es gibt natürlich „Gleichschaltungen“ in Politik und konservativen Medien wenn es um die Abqualifizierung der Linkspartei geht,der Bewältigung der Kosten der finanzkrise wobei die Verursacher ungeschoren bleiben,damit zu eine weiteren Spaltung in ARM und REich entsteht.
    Und es gibt selbstverständlich zahlreiche trojanische Pferde und Trojaner die bsw.als Wirtschaftslobyisten von Konzernen in Bundesministerien eingeladen werden zwecks „Know-how Vermittlung“dort Gesetze mitbestimmen allerdings zum Schaden der Steuerzahler und weiterer Umverteilung.
    Dieses nicht mit zu berücksichtigen zeugt nicht gerade von einer kompetenten Amtsführung.

  14. @rokel: die wirschaftslobbyisten von konzernen sind doch gar nicht gegenstand des artikels von herrn müller. das wir die auf dem zettel haben, zeigen unsere parlamentarischen intiativen und sie sind auch gegenstand meines längeren artikels zu demokratie, welcher gegenstand meines blogeintrages unmittelbar über diesem blogeintrag ist

  15. Was ich dann mal so hier gelesen hatte:
    ‚- Die Politik des Staates Israel ist sakrosankt – …
    Und in unserer Partei…‘

    Knips, knips, knips: Herr Lümpel, was heißt Vasall?
    Du schon wieder, halt endlich mal Stille, damit wir hier weitermachen können.
    Ganz leise dann den rechten Zeigefinger erhoben, die linke Hand auf statt unterm Tisch plaziert und zwecks pädagogisch angewiesener Anerkennung immerhin aufgerufen.
    Herr Lümpel, was heißt sakrosant?
    Wenn du das nicht einmal weißt, dann bist du in dieser Klasse nicht gut aufgehoben. Deine Eltern erhalten zum nächsten Sprechtag ein gesonderte Einladung.
    Das Kind ist hyperaktiv, da gibt‘ aber was von der Kräuterfarm.
    Mama, was heißt hyperaktiv?
    Das erzähle ich dir später. Jetzt nimmst du erstmal etwas ein, was gut gegen deine Unruhe ist.
    Schmeckt das gut?
    Nein, aber die Doktoren haben es verordnet.
    Was ist eine Verordnung?
    Jetzt reichts aber:
    Du schluckst das erstmal runter. Dann schaun‘ wir das Sandmännchen und nachher singe ich dir noch was vor.
    Guten Abend, gute Nacht, von rohen Rosen belahacht… morgen früh‘, wenn Gott will, bist du wieder erwaHacht.
    Welche von den bewährten Methoden hatte das nur hingekriegt, daß das Kind die Nacht schlief und auch am nächsten Schultag keine neueren Beschwerden kamen?
    Der wiederholte Gleichklang (als Mantra im herkömmlichen Sprachgebrauch, wobei ich mich natürlich nicht auskenne), die allgemein wissenschaftliche oder hat das Sandmännchen zum erwünschten Erfolg geführt?

    Ich will wirklich nicht hie- und darüber diskutieren.
    Kann ich auch nicht, weil ich mir z.B. Fakten durch Zeit-Investition beschaffen müßte, über die ich mit Verlaub aber sowas von bekannterweise nicht verfüge! Welche Arroganz treibt den Schülern der Methodenlehren diese Ignoranz ins Gesicht? Doesn’t fit=Paßt nicht, so einfach ist das aus meiner bescheidenen Sicht.
    Eigentlich stelle ich nach Jahren nur noch fest, daß ein aktives Kind in heutiger Zeit nicht mehr wie eine kleine Katze im Brunnen ertränkt wird und das Augenmerk auf quälendere und ebenso sichere Methoden gerichtet wird – womöglich könnte das Wesen vorratsmäßig noch zum Versuch dienen?:
    Wie es immer war und damit also nicht neu.

    Neu wäre mal, hin zu hören oder mit zu fühlen;-). Aber geht’s denn noch – in der Schlafphase?
    Kleines Beispiel mal von gestern im TV, 3Sat, da bin ich der Presse endlich hinter die Schliche gekommen: Moderator sprach Vesuchskaninchen und berichtigte sich wegen däm Nivo sofort: Proband, das wollte er sagen.
    Ups, damit hatte er die ganz normal verständliche Denke und die aller Menschen geoutet:
    Wir Menschen denken also erstmal auf Anhieb ganz normal, das wäre glatt ein Ansatzzz, dem ‚ich‘ folgen könnte.
    Ach.

  16. Sehr geehrte Frau Wawzyniak,

    ich habe die Artikel von Albrecht Müller und Ihnen gelesen. Ich verstehe wirklich nicht, warum Sie sich bei diesem wichtigen Thema/Artikel nicht ernsthaft mit den Inhalten auseinandersetzen (wollen). Dass die Führung der Linkspartei Maßnahmen und Standpunkte, die die palästinensische Bevölkerung unterstützen, als „antisemitisch“ einstufen, ist eine große Enttäuschung für alle, die innerhalb der Linkspartei an Menschenrechte glauben und sich für diese engagieren.

    Übrigens, Sie haben eine wichtige politische Postion mit viel Verantwortung inne und sollten m.M.n. keine solchen niveaulosen Artikel wie den oben stehenden schreiben.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Sonya Sommerwind

  17. @Jutta Friebel

    ich habe bislang mit der Linke lediglich sympathisiert, weil sie in meinen Augen als einzige unter den etabilierten Parteien fähig und willens erschien, meine Interessen im politischen Willensbildungsprozess zu vertreten. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, wie ich diese meine Interessen identifiziere. Kurz: Es sind die Interessen, sie aus meiner Lage als notgedrungener Verkäufer der eigenen Arbeitskraft auf dem Markt ergeben, und von denen ich annehme, dass sie Millionen anderen Menschen in der selben Lage teilen. Meine Nähe zur Linke hat sich also bislang einerseits auf zwei Ebenen beschränkt: Einerseits die Wahlhandlung, indem ich dieser Partei meine Stimme anvertraut habe. Andersseits auf der Ebene des politisierenden Diskurses im Alltag, indem ich sie als parteipolitische Alternative ins Gespräch gebracht, mich mit ihren Positionen auseinandergesetzt und sie wo möglich verteidigt habe vor den Angriffen tendenziell gegen sie eingenommener Medien.
    Ich würde nun sagen, dass auch die Art dieser Diskussion hier, wenn man sie so nennen will, meine Einsicht verstärkt hat, dass das Repräsentationsprinzip an sich, nicht nur das politische, das Problem ist. Die unreflektierte Antwort darauf, dass die repräsentative Demokratie eine schlechte Regierungsform ist, aber die beste unter den schlechten, ist nur eine Mythisierung des Problems, um einer Auseinandersetzung auszuweichen. Es ist offensichtlich, dass in der repräsentativen Demokratie politische Parteien auf Grund ihrer Organisationsstruktur sich unweigerlich zu Machtstrukturen vergegenständlichen, die sich wesentlich denen, die sie formal repräsentieren sollen, entfremden. Den Menschen wird das Politische als solches entfremdet, und dieses wird zum Simulakrum in internen Machtkämpfe, bei denen über die persönliche Positionierung innerhalb des parteipolitischen Feldes entschieden wird. In meinen Augen ist diese Einsicht, wenn auch nicht so artikuliert, in der Gesellschaft breit verankert, was sich in der zunehmenden Wahlenthaltung äußert und gerade im Niedergang der formal linkspopulären Parteien. In der Postdemokratie, wie sie in der EU schrittweise durchgesetzt wird, werden politische Parteien und repräsentative Demokratie ohnehin vollends zum bloßen Simulakrum. Die politische Entscheidungsfindung findet von der Öffentlichkeit abgeschirmt nur noch in bürokratischen elitären Zirkeln statt und werden einer vollends zum Beherrschten degradierten Masse medial als alternativlos verkauft. Was in Nordafrika, in den arabischen Ländern, jetzt in Griechenland, Spanien, im Ansatz in UK, in den USA usw passiert, könnte der Ausdruck dafür sein, dass sich die Gesellschaften unmittelbar demokratisch das Politische zurückzuholen versuchen. Dieses Land scheint noch nichr so weit zu sein, wahrscheinlich muss dazu die Entfremdung noch verheerendere Formen annehmen.
    Die Gefahr ist allerdings, dass sich die Leere kollektiv in mehr oder weniger explizit autoritäre Formen entlädt, wie in Ungarn, teilweise auch in Italien.

  18. Hallo Halina,

    weil das immer wieder auftaucht, möchte ich gerne zu zwei Punkten noch etwas sagen. Zu den „trojanischen Pferden“ und zum „Maulkorb“.

    Gegen beide der angesprochenen Punkte sprichst du dich ja entschieden aus.

    Zunächst zu den „trojanischen Pferden“, von denen du sagst, dass diese These geeignet ist, um eine Debatte zu beenden, da sie auf Vermutungen basiert. Damit gebe ich dir recht. Einfach zu behaupten, Entscheidungen, die getroffen werden, seien fremdgesteuert, ließe tatsächlich keine Debatte mehr zu. Jedenfalls nicht, solange man eine solche Vermutung nicht stichhaltig und namentlich belegen kann. Und das ist nicht der Fall. Trotzdem erinnere ich an den überflüssigen Beschluss, den die Bundes-SPD damals unter Beck zu Koalitionen in den Bundesländern getroffen hat. Darin wurde nämlich auch lediglich bereits Festgeschriebenes noch einmal betont, was zum einen keinen Sinn ergibt und zum anderen ziemlich in die Hose gegangen ist. Denn die Medien drehten die Sache zur Wahl in Hessen damals so, als hätte die SPD da etwas vollkommen Neues beschlossen – was aber nicht der Fall war. Diesen Sonderbeschluss legten konservative Medien und die konservative Opposition damals gegen Beck aus. Dabei hatte der nur geltendes Parteiengesetz neu aufgegossen. Und in einer Hinsicht kann ich verstehen, dass so etwas Argwohn hervorruft. Denn man muss sich schon fragen, warum Selbstverständlichkeiten so überbetont werden. Das heißt – und jetzt komme ich wieder auf Müller zurück: es geht im Grunde genommen um die Außenwirkung. Vielleicht dachte man sich im Vorstand, dass es eine schöne Geste sein könnte, wenn man noch mal klipp und klar stellt, dass man nicht antisemitisch veranlagt ist. Und zwar per Sonderbeschluss. Und jetzt sieh dir an, was das ausgelöst hat. Die konservativen Medien lachen sich kaputt. „Die beschließen so etwas, also wird es notwendig sein, so etwas beschließen zu müssen“. So denken und agitieren die Medien. Und alle „Strategen“ innerhalb der LINKEn, die dieses Wirkmuster nicht zur Kenntnis nehmen (wollen), machen sich in meinen Augen selbst zu kleinen „Trojanern“. Dabei ist es ganz einfach: es gibt ein Parteiprogramm – und danach hat der Hase zu laufen. Den Medien etwas anderes zu suggerieren, empfinde ich als grob fahrlässig.

    Kurz noch zum „Maulkorb“. Du sagst mehrfach, dass der Beschluss deiner Meinung nach kein Maulkorb ist. Diese Antwort halte ich – im Zusammenhang mit dem oben gesagten – für fatal. Denn dann müsstest du erklären, was der Sinn des Beschlusses, den du verteidigst, eigentlich darstellen soll. Den Beschluss hälst du für richtig – aber wie es sich anhört, erwachsen aus dem Beschluss keinerlei Konsequenzen. Das kann es doch nicht sein. Meine Meinung dazu habe ich bereits mehrfach kund getan. Wenn es ein „Maulkorb“ wäre, wäre das in meinen Augen der einzige Grund warum ich sagen würde: der Beschluss ergibt doch einen klitzekleinen Sinn. Ist er aber gar nicht als „Maulkorb“ gedacht, kann ich nur weiterhin feststellen, dass der Beschluss überflüssig und in der Außenwirkung selbstzerstörerisch ist. Um es in einem Bild zu sagen: sich hinzustellen und den Eltern zuzurufen „Ich bin lieb!“ macht überhaupt gar keinen Sinn, wenn man während dem Rufen die kleine Schwester verprügelt und auch nicht vorhat, damit aufzuhören. Mir erschließt sich der Sinn jedenfalls nicht.

  19. Halina Du hast keine Methode der journalistischen Arbeit vom „Starjournalisten“ analysiert. Es sei denn Deine Methode bei Deinem Artikel sollte eine derbe Überzeichnung und Satire sein. Für diesen hintergründiger Humor bedarf es einer gewissen Abgeklärheit, die ich nicht erkennen kann.

    Ich mache aber gerne Werbung für die Schreibwerkstatt von Peter bei der nächsten LIMA. Mensch kann alles besser machen.

  20. @Linkenwähler:
    Gleich dieser Beissreflex, weil ich dem heiligen Herr Müller einen Hang zur Verschwörungstheorie unterstellt habe.

    Ich halte den Artikel von „Halina“ übrigens keineswegs für eine „Ausgeburt an Sachlichkeit“. Lies meinen Kommentar einfach noch einmal und versuche zu verstehen.

  21. Hallo Frau Wawzyniak,

    haben Sie wenigstens in den letzten Tagen mitbekommen, wie dumm Sie Reagiert haben? Ihre (gespielte?) Naivität ist ja kaum zu toppen!

    Walter van Rossum – Die Antisemitismus-Kritik an der Linkspartei geht in die Irre http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Politikum/2011/06/Manuskripte/27%20Walter%20van%20Rossum.pdf

    Naja, ich habe auch Ihr – sorry, peinlich-bescheuertes Wahlplakat – aus einem vergangenen Wahlkampf noch vor Augen…

    Da wird mir einiges klar!

  22. @Dexter, Herr Müller ist selbstverständlich kein Heiliger, steht auch nirgendwo geschrieben. Allerdings ist es ein Unding, seinen Sachverstand, der für sich natürlich keinen Anspruch auf Fehlerlosigkeit reklamiert, als paranoid zu denunzieren.

    Vielleicht erscheint er Ihnen nur deshalb suspekt, weil er ein Sozialdemokrat, sozusagen Gleicher unter Gleichen ist. Und nichts anderes als sozialdemokratisch ausgerichtet ist doch die Partei die LINKE, oder? Die Kommunisten sind doch schon längst draußen, also wo liegt das Problem?
    Wie schon an vielen Stellen in diesem Faden wurde seine Sympathie für die Partei die LINKE hervorgehoben, scheint aber irgendwie nichts wert zu sein. Wenn sich führende Genossen der Partei fast schon im Abonnement bei den „Qualitätsmedien“ quasi selbst ins Knie (und auch schon mal in höher liegende Körperteile) schießen, sind das offensichtlich nichts mehr als peinliche Ausrutscher im ach so pluralistisch verfaßten Medienzirkus dieses Landes. Man könnte annehmen, daß derlei Selbstgeißelung zum festen Ritual einer Partei geworden ist, die die einzige NOCH wählbare Alternative zum neoliberalen und kriegstreiberischen Einheitsbrei aus CDUCSUSPDGRÜNENFDP ist. Wählerfang sieht für mich anders aus.

    Gegen die Partei die LINKE haben sich Feinde wie „Freunde“ gleichermaßen schon längst verschworen. Und das ist keine Verschwörungstheorie, wenn Sie wissen, was ich meine.

  23. Ich plädiere großzügig für mildernde Umstände für unsere Bloggerin:
    Frau W. gibt nur wieder, was in den Bunkerstuben von den fds-Flakhelfern für sie vorformuliert wurde. In Parteikreisen hat sie bereits den Spitznamen „Halinomat“. Dass sie gelegentlich anders denkt, muss sie natürlich verbergen. Wer im LV Berlin oben mitspielen will, muss sich nun mal so verhalten. Haltbarkeitsdatum: 18. September 2011, 18:00 Uhr. 😉

  24. Hier ein längerer Auszug aus dem Beitrag „Sind Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker Antisemiten?“, der zugleich einen Einblick in die aussergewöhnlich hohen „Qualitätsstandards“ unserer „unabhängigen“ und „überparteilichen“ Medien gibt:

    „Am 2. Dezember 2010 kam in Brüssel beim Präsidenten des Rates der EU, Hermann von Rompuy, und bei der Hohen Repräsentantin für Auswärtige Angelegenheiten, der Ersten Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Lady Catherine Ashton, ein Schreiben an. Der Brief hatte Appell-Charakter und lässt sich unter die Überschrift bringen: „Es reicht! Europa hat die Nase voll!“ Es ging in dem Schreiben um die Nahost-Politik der EU. Unterschrieben hatten den Brief ehemalige europäische Spitzenpolitiker und Staatsoberhäupter, die klar und deutlich eine andere Nahost-Politik der EU fordern, nämlich die „Umsetzung der Beschlüsse des Rates zum Nahost-Friedensprozess“. (…)
    Große Namen der europäischen Politik gehörten zu den Unterzeichnern wie Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker, Javier Solana, Felipe Gonzales, Benita Ferrero-Waldner, Lionel Jospin und Romani Prodi, um nur einige zu nennen. Obwohl die Deutsche Presse Agentur (dpa) einen längeren Text über den Vorgang verbreitete, nahmen die bürgerlichen Medien in Deutschland von dem Text keine Notiz. Als einzige Tageszeitung brachte die linke „Junge Welt“ am 13.12. eine Meldung unter dem Titel „Appell der Oldies“. Selbst „Die Zeit“, deren Mitherausgeber Helmut Schmidt ist, unterdrückte die Nachricht. Man kann das mit Recht einen Skandal nennen. Wegen des Totschweigens läuft (…) bei der ARD eine Programmbeschwerde, die ein Rechtsanwalt an den Sender gerichtet hat. Denn die Öffentlich Rechtlichen Sendeanstalten haben einen verfassungsrechtlich festgelegten Informationsauftrag, dem sie in diesem Fall – wohl ganz bewusst – nicht nachgekommen sind.
    Der Inhalt des Briefes der Elder Statesmen war offensichtlich zu brisant für deutsche Medien. Denn die prominenten Politiker betonen vor allem den fortgesetzten Siedlungsbau als Staatsgründungs- und damit Friedenshindernis und fordern die israelische Regierung auf, sich an Vereinbarungen zu halten. Sie verlangen auch, die Einfuhr von Produkten zu unterbinden, die aus den besetzten Gebieten stammen, und als „israelisch“ ausgewiesen werden und damit gegen geltendes EU-Recht verstoßen. Außerdem rufen sie die EU dazu auf, die Bildung eines unabhängigen Palästinenserstaates in den Grenzen von 1967 zu unterstützen. Hier ginge es um die Glaubwürdigkeit der EU. Die eingesetzten hohen europäischen Investitionen könnten sonst allesamt ergebnislos verloren sein und dies könne man dem europäischen Steuerzahler nicht mehr länger zumuten. (…)
    Die Bremer Teilnehmer an der Boykottaktion haben nichts anderes gefordert, als es in dem Schreiben der Elder Statesmen angesprochen wird. Sogar die Unterbindung der Einfuhr von Produkten und Früchten aus den von Israel besetzten Gebieten in die EU wird dort verlangt. Genau dafür sind die Bremer Demonstranten auf die Straße gegangen. Sind also Helmut Schmidt, Richard von Weizsäcker, Lionel Jospin und Felippe Gonzales und die anderen Unterzeichner alle Antisemiten, die dazu auffordern, „nicht bei Juden zu kaufen“? Der Appell der Elder Statesmen belegt einmal mehr, wie irrational und absurd die ganze Antisemitismus-Debatte in Deutschland inzwischen ist und wie dringend notwendig und überfällig eine für beide betroffenen Seiten gerechte Lösung des Nahost-Problems ist.“

    http://www.palaestina-portal.eu/Stimmen_deutsch/strohmeyer_arn_helmut_schmidt_richard_von_weizaecker_antisemiten.htm

  25. Kreuzgefährlich für Blindgänger wie Bockhahn.
    Und daher notwendig und überfällig. Diether Dehm hat vollkommen recht.

  26. Sehe ich das richtig, dass Frau W. einfach mal nicht auf die Frage antwortet, was sie vom BAK Shalom hält?

    Mich tät das auch interessieren. Dann hau mal rein, stellvertretende Parteivorsitzende.
    Die Basis hätte gerne mal diese Info.

  27. Ein offener Brief an die Linke

    „In einem offenen Brief fordern linke israelische AktivistInnen von der Partei DIE LINKE, konsequent gegen die israelische Besatzungspolitik aufzutreten.“

    http://marx21.de/content/view/1026/32/

    „[…] Wir haben uns zu diesem Brief entschlossen, nachdem uns wiederholt Berichte über Aktivitäten Eurer Partei bezüglich der Situation in Israel/Palästina bekannt wurden, so die Teilnahme von führenden Mitgliedern Euer Partei an einer Demonstration im Januar 2009 in Berlin, auf der die Weiterbombardierung des Gaza-Streifens gefordert wurde; das Bestehen und die Akzeptanz eines Bundesarbeitkreises in Eurer Partei (BAK Shalom), der jedes militärische Vorgehen des Staates Israel unterstützt und militaristische und nationalistische Propaganda betreibt [..]“

  28. Ich bezeichne mich selbst als Sozialisten, auch wenn diese Bezeichnung rein prinzipiell schwammig ist. Ich habe bei den letzen Wahlen die LINKE gewählt und ich hatte eigentlich vor das auch in näherer Zukunft so zu halten. Ich fange allerdings an zu zweifeln wenn ich sehe, was hier von einer stellvertretenden Vorsitzenden in die Öffentlichkeit gestellt wird. Sind die Personalprobleme wirklich so groß?

    Was soll diese Deutschstunde? Ist das irgendwie zielführend? Das Bild vom „Trojanischen Pferd“ ist doch völlig korrekt. Auch mir fällt auf, dass es Kräfte in der LINKEN gibt, die eine angepasste medienkompatible LINKE wollen. Eine LINKE, die sich die Themen, Einstellungen und Diskussionen von aussen vorschreiben lässt. Eine zweite SPD.

    Das alles kann man natürlich gut finden. Vielleicht steigen auch die Wahlchancen. Sie werden allerdings nicht bei mir steigen. Wenn ich so eine Partei will, dann wähle ich das abgehalfterte Original aber macht nur weiter so. Ich dachte zwar es gehe darum Alternativen zu entwickeln aber mir ist schon klar, dass es auch in der LINKEN Kräfte gibt, die in aller erster Linie an den Trog wollen. Die Grünen lassen grüßen. Bei der LINKEN würde mich diese Entwicklung dann allerdings doch stören aber das wird die Verfasserin des Artikels wahrscheinlich eher weniger beeindrucken.

  29. für mich ist müller auch keine lichtgestalt , der ich in allem und jedem punkt zustimme.
    auch was seine aktuelle zustimmung zur gez – haushaltsabgabe betrifft, bin ich anderer meinung.wie kann man nur ein sozial ungerechtes system befürworten? wenn man nicht aufs geld achen muß, dann spielen die paar peanuts im monat natürlich keine rolle, aber nicht jeder hat das einkommen eines a.müller. davon abgsehen darf es nicht sein, dass ich für eine leistung zahlen muß, selbst , wenn ich sie nicht will. denn selbst wenn ich weder tv noch radio besitze ,muß ich diese abgabe leisten. wer dies befürworrtet aht eien etwas seltsame rechtsauffassung.

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