Demokratie, Stockholm, Norrköping

Bei schönstem Wetter gestern  in Stockholm angekommen habe ich mir zunächst ein Seminar zur Demokratie im 21. Jahrhundert, angeboten vom internationalen Forum der schwedischen Linkspartei, angetan.

Im Workshopraum

Das war schon ziemlich spannend, wie breit das Thema behandelt werden kann. Der Genossen aus Nepal verwies auf die grundsätzlichen Gefahren der Beteiligung am Parlamentarismus, während der Genosse aus Norwegen von den Erfahrungen aus der Regierungsbeteiligung berichtete. In dem kurzen von mir geforderten Statement (auf English of course), verwies ich darauf, dass wir zwar ein Programm haben, aber dieses sehr „smal“ ist und da die Linke ja immer ein dickes Programm haben muss, befinden wir uns in einer Programmdiskussion. Damit hatte ich die Lacher auf meiner Seite. Ich erklärte, dass es darum gehen muss, Alternativen zu entwickeln, wie man öffentliches Eigentum tatsächlich kontrollieren kann.

Danach gab es Essen und tatsächlich wird es hier nur ansatzweise dunkel. So gegen 23.00 Uhr. Ich schlief mal wieder 8 Stunden am Stück und bin mittlerweile nach einer Zugfahrt in Norrköping (regiert von SPD, Linkspartei und Grünen) angekommen. Der Zug hatte Verspätung, so dass wir gleich zum Parteitag gegangen sind.

.mein Sitzplatz

Erst jetzt habe ich mein ziemlich mondänes Hotel (Elite Grand Hotel) aufgesucht (bitte den Fernseher beachten!)

mondänes Hotel

und gehe – bevor es gleich wieder um Politik geht, noch ein wenig die Stadt (120.000 Einwohner) ansehen.

Die Eröffnungsrede war schon ziemlich interessant, da die schwedische Linkspartei unter dem Motto „Change“ ihren Parteitag abhält. Es geht um die Veränderung der Gesellschaft und dazu soll auch das Programm geändert werden. Im übrigen wurde im Einstiegsreferat darauf verwiesen, dass die konservative Regierung eine konservative Familienpolitik macht, nach der der Mann mehr Wert ist als die Frau, die im Regelfall zu Hause bleiben soll. Kommt mir irgendwie bekannt vor diese Position… Wie dem auch sei, am Ende hieß es: Diese Regierung ist ungerecht. Sie muss abgelöst werden, „as soon as possible“, spätestens jedoch bei der Wahl 2010. Na dann mal viel Erfolg, Genossen/innen.

PS: Die ersten Fotos können hier eingesehen werden.  Ich habe seit ich hier bin noch keine Zigarette geraucht :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert