Im Winter und wenn zusätzlich die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, nutzen viele Menschen den Öffentlichen Personennahverkehr. Und immer wieder bereiten uns die Mitreisenden Ärger.
Doch das kann sich ändern. Schreiben wir doch einfach den Knigge für den ÖPNV ;-). Der Anfang wird nachfolgend gemacht und kann/sollte ergänzt werden.
Auf dem Weg zum ÖPNV
* Auch wenn Sie nicht in Eile sind, Ihre potentiellen Mitreisenden sind es im Regelfall. Lassen Sie also Platz (Überholspur) für die Menschen, die in Eile sind. Folgen Sie diesem Rat nicht müssen Sie mit unfreundlicher Ansprache rechnen.
* Wenn Sie keine Überholspur für Menschen in Eile lassen und auf Grund der sich auf Ihren Ohren befindlichen (großen) Kopfhörer auch deren unfreundliche Ansprache nicht hören, müssen Sie mit blauen Flecken rechnen. Menschen in Eile sind nicht zimperlich und schubsen Sie gern auch einmal durch die Gegend.
* Auf Rolltreppen wird auf der rechten Seite gestanden und auf der linken Seite gegangen!
Beim Ein- und Aussteigen
* Kaufen Sie sich ein Ticket, bevor Sie einsteigen (solange der ÖPNV noch nicht kostenlos ist).
* Wenn Sie in den Wagen einsteigen wollen, bietet es sich an zunächst die Menschen aussteigen zu lassen. Drängeln beim einsteigen hilft nichts, entweder es kommen alle mit oder eben nicht.
* Die Menschen können schneller aussteigen, wenn Sie Ihnen genügend Platz dafür lassen.
* Bleiben Sie beim Betreten der Wagen des ÖPNV nicht im Eingang stehen, sondern gehen Sie in die Mittelgänge. Dies gilt auch, für den Fall das sie bei der nächsten Station wieder aussteigen wollen. In diesem Fall sollten Sie aber überlegen, ob es klug ist am Anfang einzusteigen.
* Wenn ein längerer Aufenthalt bevorsteht und Sie im Winter mit dem ÖPNV unterwegs sind, bedienen Sie die Schalter, mit denen Sie selbsttätig die Türen schließen können.
* Wenn Sie aussteigen wollen, machen Sie sich bitte rechtzeitig auf den Weg zur Tür. Es ist für alle nicht hilfreich, wenn Sie erst beim Einfahren in den Bahnhof erkennen, dass Sie aussteigen müssen und dann zunächst Ihr Buch einpacken um wenig später hektisch Menschen auseinanderzuschieben, nur um noch vor der Weiterfahrt aus dem Zug zu springen.
* Wenn Sie Ihr Fahrrad mit in den Wagen nehmen, dann suchen Sie sich bitte einen Stellplatz, der die wenigsten Einschränkungen für die Mitreisenden mit sich bringt.
Beim Nutzen des ÖPNV
* Schalten Sie Ihr Mobiltelefon auf Vibrationsalarm. Wenn Sie den Schalter für den Vibrationsalarm nicht finden, dann haben Sie Ihr Mobiltelefon bitte griffbereit und gehen beim ersten Klingeln ans Telefon.
* Wenn Sie während der Teilnahme am ÖPNV telefonieren müssen, dann bitte in einer Lautstärke, die nicht den ganzen Wagen unterhält. Gleiches gilt für den Fall, dass Sie mit Freunden unterwegs sind und sich unterhalten.
* Wenn Sie Mahlzeiten zu sich nehmen, dann gehen Sie davon aus, dass Ihr Nachbarn nichts davon abhaben wollen, auch nicht die Krümel.
* Wenn Sie Musik hören, gehen Sie davon aus, dass die Mitreisenden kein kostenloses Konzert gebucht haben und im Zweifelsfall Ihren Musikgeschmack nicht teilen.
* Wenn Sie kontrolliert werden -zumindest solange der ÖPNV noch nicht kostenlos ist- fragen Sie den Kontrolleuer/die Kontrolleurin zunächst nach ihrer Berechtigung zur Kontrolle, bevor Sie ihr Ticket vorzeigen.
* Wenn Sie einen Rucksack oder eine große Tasche tragen, nehmen Sie den Platz für zwei Personen ein und laufen Gefahr, Mitreisende zu verletzen. Nehmen Sie den Rucksack und die große Tasche von der Schulter und stellen Sie diese zwischen Ihre Beine.
* Bieten Sie älteren Menschen Ihren Sitzplatz an.
„Beim Warten auf den ÖPNV“:
– Gehen Sie davon aus, dass Personen, die an der Straßenkante / auf dem Bahnsteig stehen, dort auch stehen bleiben wollen. Wie beim Ein- bzw. Aussteigen gilt auch beim Warten: Ein Schubsen ist zu unterlassen, auch wenn Ihnen andere Personen die Herausgabe von Handys, mp3-Playern, Bargeld o.ä. strikt verweigern.
Platzfreigabe sollte doch für alle gelten, die das eher nötig haben als ich. Also i.d.R. auch Schwangere, Eltern mit kleinem Kind, Behinderte, Kranke usw.
Fällt dir ein allgemeiner Begriff ein?
@flohmarkt: ein allgemeinerer begriff fällt mir leider nicht ein 🙁
allerdings gibt es noch eine weitere regel, die mir übermittelt wurde:
Beim Ein- und Aussteigen
a) nach dem Aussteigen erst mal einige Meter entfernen und nicht sofort stehenbleiben, in die Luft starren und nach Orientierung suchen.
b) Um sich Umzuschauen suche man sich einen Standort, der sich nicht unmittelbar an einer Treppe befindet.
c) die Regeln a) und b) gelten auch nach dem Verlassen des Bahnsteigs über Treppen aller Art.
1. Gedanke: Wofür eine stellvertretende PdL-Vorsitzende doch alles Zeit hat.
2. Gedanke: Aus Zugezogenen werden noch lange keine BerlinerInnen, nur weil sie sich als Meckertanten und -onkels erweisen.
Vorschlag: „Sitzplätze sind nicht nur für Ihre müden Füße da. Beobachten Sie aktiv die Personen, die mit Ihnen den Bus oder die Bahn nutzen. Stellen Sie sich ständig die Frage, ob es unter ihnen Menschen gibt, die vielleicht mehr auf Ihren Sitzplatz angewiesen sind, als Sie selbst. Ältere Menschen, Schwangere, Personen mit Kleinkindern oder Menschen, die aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Verfassung von ihrer Umgebung behindert werden, freuen sich ganz bestimmt über Ihre Hilfsbereitschaft.“
Ich kann ja leider nicht viel dazu beisteuern, als ÖPNV-Muffel. Aber Vielleicht nützen Euch ja meine drei Gründe warum ich mich verweigere zu weiteren Regeln.
1. Die „menschliche Nähe“ in überfüllten Bahnen erzeugt bei mir Platzangst.
2. Die Anschlußverbindungen sind entweder zu kurz, so dass es nur mit Zwischensprit gelingt oder zu lang, so dass es mir um die Zeit des Wartens leid tut und
3. Mein Weg zum Bahnhof ist knapp 6 km, eh ich die gelaufen bin, bin ich mit dem Auto bereits an menem Arbeitsplatz in Potsdam.