Papiere

… die die Welt nicht braucht.

Heute fand ich folgendes.

Neben vielen richtigen Sachen und Allgemeinheiten, die allerdings durch ständige Wiederholung noch lange keine Veränderung bringen (z.B. das die Linke theoretisch Mehrheitsfähig ist mit ihren Positionen, das Zitieren von Umfragen, der Hinweis auf Alltagsarbeit) stellen die Autoren aber bestimmte Fragen nicht oder bauen einfach nur Pappkameraden auf.

Ist die Linke auch Mehrheitsfähig mit ihren Positionen zu Migranten/innen und Flüchtlingen? Wenn nein, muss sie ihre Position ändern oder für Mehrheiten kämpfen? (Ich plädiere für letztere Option, auch wenn das zunächst Wählerstimmen kosten kann.) Ist es möglich, dass die Linke keinen solchen Zuspruch erhält wie von den Autoren/innen erhofft, weil ihr niemand zutraut, dass was sie sagt auch umzusetzen? Was sind für die Autoren Kriegseinsätze? Warum kritisieren die Autoren nur, wenn Parteien  in der Opposition “das Blaue vom Himmel versprechen und alle Prinzipien über Bord werfen” wenn Regierungsbeteiligung winkt? Ist es sinnvoll “das Blaue vom Himmel zu versprechen” wenn man selbst es gar nicht durchsetzen kann und will? Was ist Alltagspolitik für die Autoren/innen?

Im übrigen: Nach meinem Kenntnisstand ist die Deutsche Bahn bereits in einer Privaten Rechtsform organisiert. Im Hinblick auf den Niedriglohn soll der den ersten Stein werfen, der … Und wenn der Dortmunder Parteitag ein solcher Erfolg war, warum konnte dann Sahra Wagenknecht den programmatischen Eckpunkten nicht zustimmen?

Um es deutlich zu sagen: statt Kraft auf ein allgemeines Papier zu verschwenden, wäre es mir lieber, alle würden Alltagsarbeit machen. Wir würden offen und ehrlich sagen, was wir tatsächlich erreichen können und was nicht und wer daran schuld ist.

Ich will den Sozialismus als Alternative in die gesellschaftliche Debatte bringen und ich will außerparlamentarische Kräfte unterstützen. Nur sollen mir die Autoren/innen mal sagen, wen ich unterstützen soll, wenn gleichzeitig eine Demonstration von Atomkraftgegner/innen für die sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke vor meiner Tür steht und daneben eine Demonstration der Arbeiter/innen im Atomkraftwerk, die ihre Arbeitsplätze erhalten wollen.

Manchmal ist es nicht so einfach, manchmal gibt es im Leben mehr als schwar und weiß, gut und böse.

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