Refugees Welcome!

Berlin Karlshorst, Köpenicker Allee (also was sich heutzutage alles Allee nennt ;-)).Vom S-Bahnhof Karlshorst sind es ca. 15 Minuten zu bis zur Notunterkunft, die vom DRK betrieben wird.

Die Gebäude, ehemals von der Telekom genutzt, sind gut erkennbar. Am Eingang ist eine Schranke. Hinter der Schranke sitzen Menschen, denen man ansieht, dass sie bereits viele Stunden intensiver Arbeit hinter sich haben. Schichten von 16 Stunden und mehr sind keine Seltenheit. Trotzdem sind alle geduldig, lächeln freundlich und sind hilfsbereit. Viele Sprachen sind zu vernehmen. Die Schranke öffnet und schließt ständig. Viele Einwohner/innen kommen mit Spenden. Und viele Ehrenamtliche unterstützen das DRK. Wer helfen will, meldet sich einfach bei der Anmeldung. Er/Sie trägt sich in eine Liste ein und wird in die „Kleiderkammer“ geschickt. Dort gibt es eine Einweisung und viel zu tun. Die eingehenden Spenden müssen sortiert werden. Und da mit weiteren Geflüchteten am Abend gerechnet wird sind auch sog. Starterpakete zu packen. Helfende Hände sind nötig.

Während die einen freiwilligen Helfer/innen Spenden entgegennehmen und sortieren, kümmern sich andere um das sog. Starterpaket. Jeder neu ankommende Geflüchtete erhält eine Decke, Bettwäsche und Lacken, Kissen, zwei Handtücher und Waschzeug. Es ist soviel zu tun, dass weitere Wünsche Geflüchteter -zum Beispiel nach Klamotten – erst wieder am nächsten Tag bearbeitet werden können. Zwischendurch kommt die Feuerwehr und baut Betten auf. Die Neuankömmlinge werden registriert und von freiwilligen Helfer/innen begleitet. Erst zur Übergabe des Starterpaketes, dann auf ihre Zimmer. Draußen spielen Kinder.

Ein paar wenige Stunden auf dem Gelände zeigen, ohne ehrenamtliche Hilfe wäre hier nichts zu machen. Es sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen des DRK den Betrieb der Notunterkunft ermöglichen. Die Spendenbereitschaft zeigt, es gibt viele Menschen die deutlich sagen: Refugees Welcome! In Zeiten rassistischer Hetze gegen Geflüchtete keine Selbstverständlichkeit.

Aber was ist das für ein Zustand? Berlin ist nicht in der Lage eine Notunterkunft für Geflüchtete allein zu betreiben. Vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) ist die Initiative Moabit hilft ebenso notwendig wie das Engagement von Einwohnerinnen und Einwohnern um ein Mindestmaß an erträglichen Bedingungen zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben zu gewährleisten. Das LAGeSo ist für die Erstaufnahme von Anträgen im Asylverfahren und die Unterbringung von Geflüchteten zuständig. Im Hinblick auf die Zustände vor dem LAGeSo kenne ich nur Presseberichte und Erzählungen von Menschen, die vor Ort waren.

Ein ganzes Land versagt, wenn es um die Mindestbedingungen einer humanitären Unterbringung Geflüchteter geht. Politiker wie der Bundesinnenminister fabulieren über weitere Einschränkungen der Leistungen für Geflüchtete. Was für ein Zynismus! Notwendig wäre ein Dankeschön an die ehrenamtlichen Helfer/innen. Sie sorgen derzeit dafür, dass die notwendigen Dinge passieren um den Betrieb einer Notunterkunft sicherzustellen und den Geflüchteten ein Mindestmaß an Humanität entgegenzubringen.

Statt weiter verbal zu zündeln, wäre es notwendig zuzusichern und dann auch umzusetzen, dass die gesetzlichen Aufgaben zur Unterbringung und Antragstellung erfüllt werden. Am 11. August richtete der Senat einen landesweiten Koordinierungsstab Flüchtlingsmanagement ein. Vor ein paar Tagen also, als die Situation eskalierte. Nicht vor einem halben Jahr, nicht vor einem dreiviertel Jahr. Ob die vorgesehenen Maßnahmen ausreichen, kann bezweifelt werden. Und das die „Gewährleistung eines reibungslosen Ablaufs der Verfahren der Rückführung bei der Berliner Ausländerbehörde“ im Rahmen des Sofortprogramms Erwähnung findet, bei dem es eigentlich erst einmal darum gehen muss, dass jeder Geflüchtete einen Mindeststandard an Versorgung und Unterbringung hat, spricht aus meiner Sicht für eine ganz falsche Prioritätensetzung (und bevor jetzt jemand das so auslegt als sei ich für Abschiebungen, bin ich nicht!).

Wer in den nächsten Tagen Zeit findet, sollte sich zunächst hier informieren und dann schauen, ob er oder sie helfen kann. Weil es um die Geflüchteten geht. Refugees Welcome!

14 Replies to “Refugees Welcome!”

  1. „1. Ein ganzes Land versagt, wenn es um die Mindestbedingungen einer humanitären Unterbringung Geflüchteter geht.“

    Das Land Berlin wurde durch jahrelange Misswirtschaft eines gewissen arm-aber-sexy Klaus Wowereit in den Ruin getrieben. Was Bayern in den Länderfinanzausgleich einzahlt, nimmt Berlin sich frech und dreist wieder heraus und erdreistet es sich obendrein, Bayern in haushaltspolitischen Fragen zu kritisieren! Eine Ungeheuerlichkeit! Immerhin wurden große Teile Ost-Berlins, die infolge jahrzehntelanger Misswirtschaft verbrecherischer sozialistischer Banden heruntergewirtschaftet worden waren, inzwischen wieder aufgebaut.

    „2. Politiker wie der Bundesinnenminister fabulieren über weitere Einschränkungen der Leistungen für Geflüchtete. Was für ein Zynismus!“

    Was du da als Zynismus bezeichnest, nennt man in unserer freiheitlich westlichen Demokratie den verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern. Es ist niemals einzusehen, dass ein AsylBEWERBER einfach so 360€ pro Monat bekommt. Das ist schlichtweg asozial den Menschen gegenüber, die dieses Geld erwirtschaften müssen! Aber im Sozialismus wächst das Geld ja bekanntlich auf den Bäumen …

    An dieser Stelle immer wieder gern die Frage: Warum sind eigentlich Flüchtlinge in deinem ideologischen Heimatland Russland nicht „welcome“? Übrigens: Zynismus ist, wenn man sich hinstellt und mit dem Leid der Menschen noch versucht, politisches Kapital herauszuschlagen, während wirkliche redliche Politiker Wie Herr Thomas de Maizière nur bemüht sind einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen. Aber was ein gesellschaftlicher Konsens ist, davon dürften die Erben der SED Verbrecher auch recht wenig verstehen – wie auch, nach 40 Jahren Isolation und Gefängnis.

    „3. Notwendig wäre ein Dankeschön an die ehrenamtlichen Helfer/innen. Sie sorgen derzeit dafür, dass die notwendigen Dinge passieren um den Betrieb einer Notunterkunft sicherzustellen und den Geflüchteten ein Mindestmaß an Humanität entgegenzubringen.“

    Ach so. Die ehrenamtlichen Helfer bringen also ihr Geld mit und verteilen es unter den Flüchtlingen?! Hm. Interessant. Es ist schön, dass sich Menschen auf diese Art betätigen. Aber die Kosten tragen wohl immer noch wir, das Volk. Übrigens bezahlen wir auch deinen Lebensunterhalt, weswegen gerade von dir auch mal ein Dankeschön angebracht wäre.

    „4. Statt weiter verbal zu zündeln, wäre es notwendig zuzusichern und dann auch umzusetzen, dass die gesetzlichen Aufgaben zur Unterbringung und Antragstellung erfüllt werden.“

    Das ist jetzt wirklich der Hammer! Du unterstellst Herrn Thomas de Maizière allen Ernstes, er würde verbal zündelt?! Dieser Mann ist soweit davon entfernt ein hirnloser Populist wie dein kommunistischer Kader-Führer Gysi zu sein, wie du davon entfernt bist, eine ernstzunehmende Politikerin zu sein – Lichtjahre!

    Was aber wirklich dem Fass den Boden raushaut, ist, dass keiner von Euch selbstdarstellerischen, unverantwortlichen, selbstgefälligen Profilneurotikern überhaupt jemals das eigentliche Übel bezüglich dieser Ganzen Flüchtlingsmisere anspricht. Nämlich dass jeder wirklich asylberechtigte Flüchtling bedeutet, dass ein Mensch aus seiner Heimat und von seinem Zuhause vertrieben worden ist und dass DIESES der eigentlich Missstand ist, dem wir uns heute gegenüber sehen! Es mag sein, dass so heimatloses opportunistisches Treibgut, wie du es bist, darin keinen Wert erkennt. Die meisten Menschen auf dieser Welt jedoch identifizieren sich mit ihrer Heimat und ihrem Vaterland und sind darauf stolz darauf und wollen überhaupt nicht in irgendwelche anderen Länder! Aber, wie immer, wem erzähle ich das ….

  2. „Das Land Berlin wurde durch jahrelange Misswirtschaft eines gewissen arm-aber-sexy Klaus Wowereit in den Ruin getrieben.“

    zunächst gab es den bankenskandal. sollte nicht ganz vergessen werden.

    „Es ist niemals einzusehen, dass ein AsylBEWERBER einfach so 360€ pro Monat bekommt. Das ist schlichtweg asozial den Menschen gegenüber, die dieses Geld erwirtschaften müssen! Aber im Sozialismus wächst das Geld ja bekanntlich auf den Bäumen …“

    doch, asylsuchende sollten behandelt werden wie jede/r andere auch. keine unterscheidung in asylsuchende und andere.

    „An dieser Stelle immer wieder gern die Frage: Warum sind eigentlich Flüchtlinge in deinem ideologischen Heimatland Russland nicht „welcome“?“

    musst du da nachfragen. aber mir scheinen die dort wenig mit meinen vorstellungen von der organisierung einer gemeinschaft zu tun zu haben.

    „Ach so. Die ehrenamtlichen Helfer bringen also ihr Geld mit und verteilen es unter den Flüchtlingen?!“

    erst lesen, dann schreiben. dann wüsstest du was die ehrenamtlichen machen.

    „Aber die Kosten tragen wohl immer noch wir, das Volk.“

    nee. alle. auch die, die nicht unter volk fallen!

    „Du unterstellst Herrn Thomas de Maizière allen Ernstes, er würde verbal zündelt?!“

    ja, das unterstelle ich.

    „Dieser Mann ist soweit davon entfernt ein hirnloser Populist wie dein kommunistischer Kader-Führer Gysi zu sein, wie du davon entfernt bist, eine ernstzunehmende Politikerin zu sein – Lichtjahre!“

    also dafür, dass ich nicht ernstzunehmen bin, beschäftigst du dich viel zu viel mit meinem blog.

  3. „doch, asylsuchende sollten behandelt werden wie jede/r andere auch. keine unterscheidung in asylsuchende und andere.“

    Es ist eine Ungeheuerlichkeit so etwas von einem MdB zu hören! Das ist Verrat am Volk, was du das von dir gibst! Wir, das Volk, erwirtschaften Dein Gehalt und jeden Cent in diesem Bundeshaushalt. Wir sind also eine Volksgemeinschaft, die sich dadurch auszeichnet, dass sie gemeinsam einen Haushalt erwirtschaftet. Wir sind nicht „jeder“ und „jeder“ ist nicht wir, und zwar so lange, wie „jeder“ nicht auch dazu beiträgt, den gemeinsamen Haushalt mit zu erwirtschaften! Aber das Geld wächst ja auf den Bäumen im sozialistischen Himmelreich … (unfassbar, so einen Unsinn zu hören)

    „nee. alle. auch die, die nicht unter volk fallen!“

    Dann erzähl mal bitte, inwiefern ein Asylbewerber dazu beiträgt, dass wir in Deutschland einen Bundeshaushalt erwirtschaften. Zahlen die etwa jetzt in den Balkanstaaten Steuern an den Deutschen Fiskus? Da müsste mir wohl entgangen sein XD.

  4. klar, volksverrat. tststs…
    jede/r der/die einkauft zahlt mehrwertsteuer. es gibt im übrigen genügend geflüchtete die einer erwerbstätigkeit nachgehen.

  5. „klar, volksverrat. tststs… jede/r der/die einkauft zahlt mehrwertsteuer. es gibt im übrigen genügend geflüchtete die einer erwerbstätigkeit nachgehen.“

    Oh man! LOL Mehrwertsteuer! XD XD XD. Also im Ernst. Das kann doch nicht dein Ernst sein! Und von welchem Geld kauft jemand, der hier herkommt und KEINEN Job haben kann, weil er die Qualifikation gar nicht haben kann, seine Wahren?!!! Wir reden hier von Flüchtlingen und NICHT von Zuwanderern. Das ist dir aber schon klar oder? Gegen Menschen, die hier herkommen und sich eine Zukunft aufbauen wollen, hat überhaupt niemand etwas einzuwenden. Und diese tragen ja auch zum Haushalt der Volksgemeinschaft bei – sie gehören zur Volksgemeinschaft (oder von mir aus auch Mannschaft). Schließlich haben wir diese Nummer mit dem Herrenmenschen, der Deutschen Blutes sein muss, schon etwas länger erfolgreich hinter uns gelassen.

    Aber: „es gibt genügend“?!! Was ist den genügend bei dir? Beziehungsweise: „Genügend“ ist schon ein Witz in sich! JEDER muss essen, trinken, schlafen oder? Das kostet ALLES Geld. „Genügend“ ist da doch wohl entscheidend zu wenig!

    Was aber – wie schon erwähnt – die eigentlich unhaltbare Situation angeht, nämlich, dass jeder Flüchtling ein aus seiner Heimat vertriebener Mensch ist, dazu beziehst du interessanter Weise gar keine Stellung. Aber so lange man den europäischen Flüchtlingsstrom dazu benutzen kann, für sich politisches Kapital anzuhäufen, interessiert man sich für die eigentlichen Probleme ja wohl nicht wirklich. Danach sieht es bei euch linken zumindest derzeit stark aus. Naja, wenn erstmal euer Oberlehrer Gysi abdankt, fallt ihr sowieso wieder unter die 5% und man hat endlich seine Ruhe vor euch. Aber immerhin hattest du mal nen Posten als MdB und konntest 10000€ Brutto für Netto kassieren. Wars denn schön auf deinem Segelausflug? Konntest du das Boot inzwischen schon kaufen? ;). Lästig, wenn man plötzlich von dem selbst erzeugten Sozialneid betroffen wird, oder? 😉

  6. Was die Flüchtlinge und Asylsuchenden betrifft, ist es bisher der einzige Punkt in dem ich Frau Wawzyniak vollumfänglich zustimmen kann.

  7. „es gibt im übrigen genügend geflüchtete die einer erwerbstätigkeit nachgehen“

    ja und wenn nicht? auf dieses niveau des anonymus sollte sich frau wawzyniak gar nicht erst herab begeben.

  8. Pingback: Besorgte Nachrichten, KW 33/2015 « Wir sind besorgte Bürger!

  9. „Und von welchem Geld kauft jemand, der hier herkommt und KEINEN Job haben kann, weil er die Qualifikation gar nicht haben kann, seine Wahren?!!!“

    wahren kann niemand kaufen. von keinem geld.

    „Wir reden hier von Flüchtlingen und NICHT von Zuwanderern. Das ist dir aber schon klar oder? Gegen Menschen, die hier herkommen und sich eine Zukunft aufbauen wollen, hat überhaupt niemand etwas einzuwenden.“

    auch geflüchtete arbeiten. und schön, dass hier endlich mal klar gesagt wird, dass geflüchtete nicht gewollt sind. widerwärtig!

    Aber immerhin hattest du mal nen Posten als MdB und konntest 10000€ Brutto für Netto kassieren.“
    nö. weder stimmt die bruttozahl, noch ist brutto = netto.

    ps: such dir ne andere plattform für deinen unsinn.

  10. „wahren kann niemand kaufen. von keinem geld.“

    really? XD.

    … du bist mir zu billig …

  11. Hallo Herr/Frau Anonymous,
    Bayern war 40 Jahre lang Nehmerland im Finanzausgleich.
    Herr Lederhose und Frau Laptop hätten sonst nie zueinander gefunden.

  12. Hallo Frau Wawzyniak,

    Es sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die gemeinsam mit den Mitarbeiter/innen des DRK den Betrieb der Notunterkunft ermöglichen. – See more at: https://blog.wawzyniak.de/refugees-welcome/#sthash.yE1szYVF.dpuf

    Diese Unterscheidung die sich mehr oder weniger durch den gesamten (und auch viele andere) Artikel zieht ist unnötig und zeugt von einer gewissen Unkenntnis. Auch die Helfer des DRK sind Ehrenamtlich ! Was natürlich die Leistungen der nichtgebundenen ehrenamtlichen Helfer nicht im geringsten schmälert. Trotzdem ist aus meiner Sicht diese Tatsache leider nur den allerwenigsten bekannt. Gern würde ich Ihnen anbieten sich mit mir in Verbindung zu setzen und mal ganz allgemein über diese und andere Themen in diesem Zusammenhang zu sprechen.
    Hochachtungsvoll J.Quade DRK KV Müggelspree (und Ehrenamtler) 😉

  13. Pingback: Das war 2015 | Blog von Halina Wawzyniak

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