Dieser Tag

begann mal so richtig Sche***, obwohl er noch keine halbe Stunde alt war.  Als ich von den Geburtstagsfeiern ob des Regens schon klitschnass zurückkam und  den Hausflur betrat wusste ich, es stimmt etwas nicht. Ich hatte mein Fahrrad am Nachmittag ausnahmsweise mal an die linke Flurwand gestellt und nicht an die rechte, weil die besetzt war. Das Fahrrad habe ich letzten Samstag neu gekauft und es war mir schon richtig ans Herz gewachsen. Doch da stand kein Fahrrad. Außer dem üblichen weißen Rad stand weder mein Rad da noch das auf der linken Seite.  Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, bin ich in den Keller gegangen. Kann ja sein, dass es jemanden gestört hat und er/sie die Räder in den Kellervorraum gestellt hat. Nichts. Trotz Regen bin ich dann raus – vielleicht hat ja jemand das Rad rausgestellt und nass war ich eh. Aber weder beim Vorderausgang noch beim Hinterausgang war ein Spur des Rades zu sehen. Boh, hatte ich „gute Stimmung„.

Wenigstens konnte ich am Morgen online eine Strafanzeige stellen, so dass mir der Gang zum örtlichen Polizeirevier erspart blieb. Die Stimmung allerdings war immer noch ausgesprochen schlecht. Aber ich hatte ja 1,5 Stunden Zeit mich darauf einzustellen,  wieder Wahlkampf zu machen und freundlich zu sein.  Ohne Fahrrad fast unmöglich. Also entschied ich mich meinen Kontostand zu ignorieren, zu hoffen, dass die Versicherung recht schnell den Schaden reguliert und den Wert des Fahrrads ersetzt und bin mir ein neues Fahrrad kaufen gegangen. Auf mein Konto werde ich jetzt bis zum 27.09. nicht sehen, sonst bekomme ich vermutlich einen Herzinfarkt.

Mit einiger Verspätung ging es zm Behindertensportfest der AWO. Dort infomierte ich mich ein wenig über das Sportangebot und testete ein ganz anderes Modell von Fahrrad.

ganz besonderes Fahrrad

Zumindest für all jene die für das Skifahren trainieren wollen, ist das sehr gelungen, denn auch hier lenkt man/frau mit Gewichtsverlagerung. Danach ging es zur Riesengroßen Anti-Atom-Demo.  Schnell fand ich den Block der Linken und reihte mich ein.  Kräftig strampelnd ging es danach zum Weltfest auf dem Boxhagener Platz. Neben den ganz normalen Standaktivitäten bildete ich dort beim Nachhaltigkeitsquiz mit Björn Böhning ein Team und schlug das Team Ströbele/Hauke mit 5:4 um dann durch zwei Bonuspunkte des Publikums für die Performance am Ende  doch nur zweite zu werden. Spaß hat es trotzdem gemacht.

Zu Hause angekommen stellte sich die Frage, wohin mit dem Fahrrad. Aus Schaden klug werdend hat es jetzt seinen Platz in der Küche gefunden. Nun geht es noch eine kleine Runde joggen und dann wird der Fernseher genutzt – zum Fussball gucken.

Morgen geht es dann wieder auf in den Wahlkampf.

2 Replies to “Dieser Tag”

  1. Das tut mir leid für Sie mit dem gestohlenen Fahrrad, liebe Frau Wawzyniak. Unsere Polizei schützt auch Ihr Eigentum, so gut sie kann. Freue mich, dass Sie den Wahlkampf mit Rad absolvieren. So wie Ihnen geht es leider Zehntausenden jedes Jahr in Berlin. Unsere Polizei rät: Fahrrad stets an ortsfestem Gegenstand abschließen! Die Fahrradversicherung zahlt üblicherweise nicht, wenn Fahrrad nur angelehnt ist.

    Wir brauchen deshalb unbedingt mehr sichere Stellplätze für Fahrräder in und an den Wohnungen. Am besten abschließbare Boxen. Sie sind doch Juristin: Würden Sie sich bitte dafür einsetzen, dass die Bauordnung so geändert wird, dass jeder Hausherr nicht mehr eine bestimmte Quote an PKW-Stellplätzen, sondern für jeden Bewohner einen sicheren Fahrradstellplatz schaffen muss. Das wäre toll! Es gibt Lösungen!
    Natürlich: Toll wäre es, wenn die Polizei neben jedem Fahrrad stehen könnte. Aber sie wird in Friedrichshain-Kreuzberg oft durch anderes abgelenkt.
    Deshalb: Wir Fahrzeugbesitzer – egal ob PKW oder Fahrrad – müssen unser Privateigentum vor Vandalismus, Zerstörung und Diebstahl schützen, so gut es geht. Unsere Polizei verdient Unterstützung und Anerkennung bei ihrer oftmals harten und zu wenig gewürdigten Tätigkeit. Ein gutes Wort zur rechten Zeit wirkt! Gerade in unserem Heimatbezirk stehen wir dabei vor besonderen Herausforderungen.

    Beste Grüße, Johannes Hampel, Sprecher des ADFC Friedrichshain-Kreuzberg

  2. naja, ob es mit mehr polizei getan ist würde ich bezweifeln… das rad war im hausflur und der ist eigentlich verschlossen und eine polizei in meinem hausflur, das will ich auf keinen fall…
    im übrigen wäre es sinnvoll überdachte fahrradstellplätze zu haben, sonst schlepp ich mein fahrrad weiter in die wohnung…

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