Kuba…

… ist Religion. Und Religion lässt Differenzierung nicht zu. Entweder -so meine Erfahrung in Diskussionen- ist Kuba “das Vorbild” für Linke oder “die größte noch existierende Diktatur”. Die Linkspartei. hatte in diesem Jahr schon ihre Kuba-Krise, die auch auf dem Parteitag in Halle zeigte. Und auch diese Debatte trug Züge einer religiösen Auseinandersetzung. Nachlesen hier und hier, auch hier und hier.

Die sozialistische Tageszeitung “Neues Deutschland” bringt heute ein Porträt über Fidel Castro. Der wird morgen 80 Jahre alt. Vermutlich werden morgen und Montag auch andere Medien berichten. Vermutlich wird auch das wenig differenziert sein. Während die einen Castro bejubeln werden, werden andere ihn verteufeln.

Vor 11 Jahren war ich für vier Wochen in Kuba. Erst beim Arbeitseinsatz, dann auf Rundreise. Was in Erinnerung blieb? Wirklich tolle soziale Errungenschaften wie die medizinische Versorgung, kostenlose Schulbesuche usw. auf der einen Seite und auf der anderen Seite Einschränkungen der persönlichen Freiheit, Dinge die ich noch aus der DDR kannte. Damals schrieb ich: Sozialismus habe ich mir anders vorgestellt.

Kuba ist weder zu verteufeln, noch hochzujubeln. Kuba ist ein Versuch aus der kapitalistischen Logik auszubrechen (das verdient Solidarität), Sozialismus ist es nicht. Denn: Soziale Rechte und sog. bürgerliche Freiheitsrechte sind nicht gegeneinander auszuspielen, sie gehören zusammen.

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