Müllers „Trojaner“ oder vom Umgang mit schiefen Bildern

Bei seinen Fans gilt Albrecht Müller als „Starjournalist„. Nun hat der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und frühere Berater von Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder sich bemüßigt gefühlt, auf den auch von ihm betriebenen Nachdenkseiten etwas zur sog. Antisemitismus-Debatte in der LINKEN zu schreiben. Und auch, wenn seine publizistischen Hochzeiten mittlerweile einige Jahre zurückliegen, darf man bei einem Mann wie Müller davon ausgehen, dass er seine Worte genau abwägt und auch bei den verwendeten Bildern ganz genau hinschaut.

Da wirkt es dann ein wenig befremdlich, wenn gleich in der Überschrift von „Gleichschaltung“ geredet wird. Der Begriff „Gleichschaltung“ ist ja irgendwie historisch belegt. Reichsjustizminister Franz Gürtner prägte diesen Begriff nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland.  Der Begriff „Gleichschaltung“ taucht im Artikel an verschiedenen Stellen erneut auf, ohne allerdings den historischen Kontext der Entstehungsgeschichte zu erwähnen oder genauer zu beschreiben, wer diese eigentlich betreibt.  Es lässt sich nur erahnen, dass Müller hier sowohl die böse bürgerliche Presse als auch einige Mitglieder der Partei selbst meint.

Doch damit nicht genug. Der „Starjournalist“ nutzt in seinem Artikel auch das Bild vom „trojanischen Pferd“. Konkret heißt es in dem Artikel: „Möglicherweise ist die Linkspartei schon nicht mehr fähig, sich gegen die auch mit dem Antisemitismus-Vorwurf betriebene Gleichschaltung machtvoll zu wehren, weil in ihren eigenen Reihen solche sitzen, die auf Rechnung anderer arbeiten, trojanische Pferde sozusagen.“  Selbstverständlich nennt Albrecht Müller keine Namen.  Man kann getrost davon ausgehen, dass Albrecht Müller –als gebildeter Mann- die Geschichte zum „Trojanischen Pferd“ kennt.  Und ich rede jetzt nicht von dem Trojaner als Computerprogramm, das „als nützliche Anwendung getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Anwenders eine andere Funktion erfüllt“. Schon diese Assoziation wäre bezeichnend.  Doch auch der Trojaner als Computerprogramm bezieht sich auf eine ältere Geschichte. In der griechischen Mythologie staht das Das Trojanische Pferd für eine ganz besondere Kriegslist: Nach dem die Griechen über lange Zeit vergeblich die Stadt Troja belagert hatten, täuschten sie einess Tages den Abzug ihrer Truppen vor, ließen jedoch vor den Mauern Trojas ein größeres hölzernes Pferd zurück, in dessen Bauch Soldaten versteckt waren. Die Trojaner, die dies für ein Geschenk zu Ehren der Göttin Athene gehalten hatten, holten das Pferd in die Stadt. In der Nacht kamen die griechischen Soldaten aus dem Versteck hervor und öffneten unbemerkt die Stadtmauern Trojas von innen, um das Heer der Griechen hineinzulassen. Damit gewannen die antiken Griechen den Trojanischen Krieg.

Soweit zur Historie. Wenn Albrecht Müller nun davon ausgeht, dass in der Partei DIE LINKE trojanische Pferde sind, fragt sich ja, wen er gemeint hat. Eigentlich müsste er Leute meinen, die als Geschenk getarnt in die Partei hineingelassen wurden, um dort dann ihr übles Werk zu verrichten, indem sie weitere Feinde in die Partei hineinlassen. Nach dem Duktus seines Artikels dürfte Albrecht Müller in allererster Linie diejenigen meinen, die seit längerem (manche von Anfang an) in der PDS oder der Linkspartei.PDS waren. Diese müssten -nach dem Bild von Albrecht Müller als Geschenk verkleidet- von einer feindlichen Macht zurückgelassen und dann -von wem eigentlich- in eine Partei hineingelassen worden sein, wo sie nun ihr schändliches Werk im Auftrag des Gegners verrichten. Wäre dieses Bild richtig, hieße das im Klartext: Irgend eine böse Macht hat seinerzeit vor den Toren der WASG ein paar als Linke verkleidete Rechte zurückgelassen. Die WASG hat dies nicht gleich erkannt und sie in ihre Partei aufgenommen. Von hier aus öffnen nun die vermeintlichen Linken die Tore der Partei für weitere Feinde der Linken. Ah ja. Angesichts der Geschichte der Partei PDS, Linkspartei.PDS und später der LINKEN scheint mir dieses Bild ein wenig schief zu sein. Aber Kunst entsteht ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Und in das Weltbild Albrecht Müllers dürfte sein Bild von den „trojanischen Pferden in der LINKEN“ allemal passen.

331 Replies to “Müllers „Trojaner“ oder vom Umgang mit schiefen Bildern”

  1. bisher habe ich in jedem wahlkampf plakate geklebt und habe vor, das auch weiter zu tun

  2. Als ob ein Politiker egal welcher Partei etwas zu entscheiden oder zu sagen hätte.In welche Richtung das Rad dreht bestimmen die Konzerne…Oder viel mehr die Bilderberger…

  3. @Halina Wawzyniak, 26. Juni 2011 um 11:39

    Sie schreiben:

    „Bisher habe ich in jedem wahlkampf plakate geklebt und habe vor, das auch weiter zu tun“

    So wichtig das Platkatekleben für eine Partei auch sein mag: Bedeutend wichtiger sind die politischen Inhalte der Plakate. Sollte es Ihre Absicht sein, politische Inhalte nach Machart der rechten Flügel von SPD und Grünen oder der CDU zu plakatieren, dann sollten Sie Ihre Plakatklebedienste diesen Parteien andienen!

  4. @momo: das kommt nun wiederholt und ich habe wiederholt darauf verwiesen, dass ich mich bewusst 1990 entschieden habe in die pds einzutreten. wegen der inhalte. und ich habe bewusst 1998 wahlkampf für die pds und nicht die spd gemacht. warum sollte ich eigentlich woanders hin gehen?

  5. Ich weiß gar nicht, warum hier so ein Sturm im Wasserglas herrscht. Mit Figuren wie Halina Wawzyniak verliert die Partei doch nur einzelne Stimmen bei der nächsten Wahl, wie z.B. meine. Gut, die bekommt dann auch keine andere Partei, doch wenn es zu viele werden, denen diese Dummheit zu viel wird erledigt sich das Thema Halina Wawzyniak MdB. doch sehr bald von allein.
    Schade um Deutschland, aber was soll’s. Die konservative schwarzgefärbte Ampel-Karavane zeiht weiter in die Wüste bis zum bitteren Ende, und wir dummen Wähler müssen ihr folgen … ohne Alternative, denn die ist ja mit der Abwehr idiotischer Antisemitismusvorwürfe beschäftigt.

  6. „Aber Kunst entsteht ja bekanntlich im Auge des Betrachters“….
    Auch nach längerer Suche kann ich in Ihrem Satz keinen Bezug zur Sache herstellen.

    Bin einigermaßen bestürzt über die Art und Weise, in der Sie auf die Kommentare zu Ihrer Polemik reagieren: nämlich ausgesprochen herablassend. Im Kommentar von @momo werden Sie explizit auf die Konflikte der Linken nach dem Antisemitismusvorwurf angesprochen. Ihre Reaktion besteht darin, dass Sie hämisch zur Länge seines Textes bemerken, er habe trotzdem das Thema verfehlt…

    Äußern Sie sich doch bitte inhaltlich zu den Kommentaren, die über die Instrumentalisierung durch die Medien und die anderen Parteien durchaus plausibel argumentieren. Die Partei Die Linke kann froh sein, wenn sie in den Hauptstadtmedien überhaupt erwähnt wird, bei negativen Schlagzeilen aber steht die Presse sofort bereit. Seit Jahren kämpfe ich beispielsweise im Tagesspiegel dagegen an. Sie wissen schon, dass Friede Springer und Bertelsmann dieses Land mitregieren, oder?!

    Reicht denn eine so kurze Zeit im Bundestag schon aus, den kritischen Blick zu verlieren und zynisch zu werden? Dass Sie die Leser der NDS abfällig als „Fans“ bezeichnen, Herrn Müller als sogenannten „Star“journalisten, der schon bessere Zeiten gesehen habe, finde ich bemerkenswert respekt- und niveaulos.

    Was den Nachhilfeunterricht in Geschicht angeht: schnell mal bei wikipedia reinklicken kann der geneigte Leser auch selbst, er würde allerdings wohl erst gar nicht auf die Idee kommen…

    Die erhoffte ironische oder gar satirische Wirkung dieses Ausflugs in die Antike blieb restlos aus.

    Übrigens, was die Politik der linken „Reformer“ oder Pragmatiker in Berlin erreicht hat, lässt sich bestens an der Mietenpolitik demonstrieren:

    öffentliche Fördergelder ersatzlos gestrichen, ohne auch nur eine kleinste Abfederung für die betroffenen Mieter! Dem hatte die Linke wirklich nichts entgegenzusetzen?

    Äußerst blamabel…dass in einer rot-rot regierten Stadt Hunderte von Mietern aus ihren Wohnungen vertrieben werden!

  7. @Halina Wawzyniak, 26. Juni 2011 um 11:39:, 26. Juni 2011 um 12:11 Uhr

    Sie schreiben:

    „Das kommt nun wiederholt und ich habe wiederholt darauf verwiesen, dass ich mich bewusst 1990 entschieden habe in die pds einzutreten. wegen der inhalte. und ich habe bewusst 1998 wahlkampf für die pds und nicht die spd gemacht. warum sollte ich eigentlich woanders hin gehen?“

    Sie wären nicht die erste Politikerin / der erste Politiker, der links unten gestartet und rechts oben geendet wäre. Die SPD und die Grünen weisen beinahe Legionen solcher Politiker auf, die sich heute nicht einmal zu schade dafür sind, für hundertprozentige Arbeitgeberlobbys (z,B. „Initiative neuen soziale Marktwirtschaft“ politisch zu agitieren.

    Sollte es Ihre Absicht sein, sich als Büchsenspanner der Mainstreammedien oder anderer Parteien zu Gunsten eines Rechtsschwenks Ihrer Partei nach Machart der rechten Flügel von SPD und Grünen instrumentalisieren zu lassen, dann wäre dies mehr als schäbig!

  8. heute wieder beim „Stammtisch“ in BR-Fernsehen, Herr Markwort „Die Linke ist antisemitisch“ Steter Tropfen höhlt den Stein. Ich finde als Linke-Mitglied Herrn Albrecht Müller und seine „Nachdenkseiten“ sehr wertvoll. Mich erinnert die Diskussion in der Partei an das unsägliche Sektierertum der 70er Jahre wo jeder Zirkel seinen Mini-Lenin hatte. Wenn die Partei die Linke antisemitisch wäre, wäre ich nicht dabei. Die Semiten sind meiner Meinung nach alle arabischen Völker und auch die Juden. Also ist auch die Unterdrückung der Palästinenser Antisemitismus. Habe erst vor kurzem die Dokumentation von Yoav Shamir „Defamation“ gesehen ein sehr wichtiger Film der zeigt, daß auch Israelische Bürger die Interpretation des herrschenden Antisemetismusbegriffs zumindest skeptisch sehen.
    Auch hervoragend der Beitrag „Am Pranger im Parlament -Die Linke und der Antisemitismus: Anmerkungen zu einer Debatte des Bundestages
    Von Norman Paech
    Gruß Michael Degler

  9. Guten Tag,
    es ist eigentlich alles gesagt und so möchte ich mich lediglich anschließen dem Unverständniss ob Ihrer unberechtigten Kritik.
    Auch ich bin überzeugt das die Linke unterwandert ist.

    Es ist Ihr Blog und selbstverständlich dürfen und sollen Sie nach Ihrem dünken kritisieren aber wer A sagt muß nicht B sagen…eine Entschuldigung, vielleicht sogar ein Gespräch, würde einiges klären und Sie würden vielleicht merken das gerade die NDS eien der wenigen Nachrichtenportale sind die objektiv mit Der Linken umgehen und sich bemüht Aufklärung unter das Volk zu bringen.
    Täglich eine viertel Stunde die NDS lesen und Sie werden merken was für ein Gewinn die Arbeit von AM darstellt.
    Viele Grüße…und werdet endlich wieder Links und damit wählbar

  10. @momo: ich weiss nicht was ein rechtsschwenk sein sollte und worin du ihn siehst, ich sehe ihn nicht, diese art von debatte finde ich gerade so absurd, weil niemand sagt, was er unter rechtsschwenk versteht

  11. @opinion: zur sog. antisemitismus-debatte bin ich zitiert und ausserdem ist bei lafontaines-linke genügend von mir nachzulesen, da ich mit klarnamen zu schreiben pflege. in meinem beitrag ging es mir nicht um diese debatte. ich hätte auch einen anderen aufhänger nehmen können. es ging mir um die methode in beschlüsse etwas hineinzuinterpretieren und das dann noch mit der these der unterwanderung (trojanisches pferd) zu verbinden. selbstverständlich ohne namen zu nennen und genau diese vorwürfe -so sehe ich es- sät unglaubliches misstrauen in der partei.

  12. Ich lebe im „europäischen Ausland“ und habe in den letzten 3 Jahren der Partei Die Linke ordentliche Beträge als Spende zukommen lassen (indirekt via in D steuerpflichtige Personen).

    Warum? Weil ich der Meinung bin, dass es für ganz Europa von Bedeutung ist, was in D läuft. Und intelligente und trotzdem ausreichend anständige Leute wie Lafontaine, Gysi und Wagenknecht in der Linken geben mir den Eindruck, dass es Die Linke ist, die kommendes Unheil abwenden könnte.

    Sollte aber die Denk- und Argumentationsweise von Halina Wawzyniak typisch für die Linke werden, muss ich andere Hoffnungsträger suchen.

  13. Für mich stellt sich nur noch eine Frage:

    Ist es Ignoranz und Borniertheit oder doch Absicht?

    Ich tendiere mittlerweile zu Letzterem.

  14. @Halina sagt: 26. Juni 2011 um 13:01

    Sehr geehrte Frau Wawzyniak,

    man muss sich auch nicht an diesem einen Beitrag von A. Müller festbeißen. Er schreibt ja nun auch an anderer Stelle, dass es mehr um einen Art von Gehirnwäsche durch die bürgerlichen Kräfte geht, die eben auch bei Linken und Mitgliedern der Partei Die Linke wirkt. Bei Menschen, die sich diese bürgerlichen oder kleinbürgerlichen Positionen zu eigen machen, handelt es sich dann um Menschen, die der Linken und insbesondere der Partei Die Linke schaden, ob bewußt oder unbewußt.

    Sicher ist er nicht sonderlich diplomatisch, schon weil er ungefragt Ratschläge erteilt. Das kommt bei niemandem gut an. Da ich vor längerer Zeit mal eine recht klare Antwort von ihm auf eine E-Mail bekam, weiß ich, wie ausführlich man seine eigene Position beim Austausch von E-Mails darstellen muss, weil man anders als am Telefon nicht direkt die Möglichkeit hat, die Dinge klarzustellen. Sein Beitrag ist wohl nur aus dem Zusammenhang seiner vielen Beiträge verständlich und ist als Einzelbeitrag recht unvermittelt und möglicherweise auch unverständlich. Da mag der Anspruch dahinterstecken, dass man sich schon länger mit seinen Beiträgen beschäftig, vielleicht etwas arrogant, so etwas von anderen zu erwarten.

    An die Mitblogger hier habe ich die Bitte, jegliche persönlichen Angriffe oder gar Ausfälligkeiten zu unterlassen. Das ist hier kein Inquisitions-Tribunal und Frau Wawzyniak ist auch nicht der Fußabtreter für irgendwen. Immerhin nimmt sie sich die Zeit zu antworten, was angesichts der Vielzahl der Beiträge für eine Person nahezu unmöglich ist. Da sie als MdB und als stellvertretende Parteivorsitzende sicher auch noch andere Dinge zu erledigen hat. Danke.

  15. Nachdem ich diesen blog bis jetzt aufmerksam verfolgt habe stelle ich fest,
    wie viele Menschen das Problem bewegt. Und dabei geht es schon lange
    nicht mehr nur um H. Wawzyniak.Die Foristen machen sich schon Gedanken
    wie es insgesamt mit dieser Partei weitergehen soll, die nun wie bei den Grünen
    sogenannte Realos und Fundis hat. Wo das hinführt sieht man ja. Wenn zum
    Beispiel der Parteivorsitzende seine Meinung zu dem Vorfurf von Graumann
    äußert und Herr Bartsch einen Tag später ihm in den Rücken fällt und genau
    das Gegenteil verkündet. Dieses Theater ist unerträglich. Und die Menschen sehen
    doch , es sind immer wieder die gleichen. Bartsch, Holter, Brie, Ramelow und
    natürlich auch Frau Wawzyniak u.a. Es ist richtig, dass jeder seine Meinung haben
    kann aber in einer Partei gibt es nur eine Linie. Mann kann sich hinter verschossener
    Tür bis auf`s Messer zoffen aber wenn man rausgeht muss man zusammen stehen. Bei den Linken fühlt sich in den oberen Gremien aber jeder wichtig, als sei er der Parteichef selbst. Durch diesen blog bin ich erstmals auf den BAK Shalom aufmerksam geworden. Nun wenn das kein „Trojanisches Pferd“ ist, weiß ich ja nicht. Wenn die Partei
    Die Linke der Meinung ist, dass auszuhalten ist das ihr Problem. Ich werde Sie aber nicht
    mehr wählen, weil so etwas nicht in mein Weltbild passt. Wenn sogenannte „Linke“
    ihre eigene Partei zerstören und sie dabei keiner aufhält kann man nur noch den
    Kopf schütteln. Insofern hat A. Müller mit seinem Artikel den Finger aber richtig in
    die Wunde gesteckt. Man sieht was so ein Artikel bewirkt. Nur leider nicht bei denen
    die es betrifft. Schönen Sonntag noch.

  16. Und sonst so Halina?
    Alles klar?

    Ich find es ja hier inzwischen irgendwie zwischen facepalm und hoch amüsant.

    Du gehörst jetzt also zum rechten Flügel der Linken. Abgefahren! 😉 Naja ich hab so bisschen Probleme die Leute ernst zu nehmen, die so etwas von sich geben und von Art Ost-CDU sprechen.
    Irgendwie verkennen sie nicht nur, dass anders als in den gebrauchten Bundesländern, im Osten die Linke in etlichen Parlamenten regelmäßig oft weit über 25%, häufig 2. und ab und an auch größte politische Fraktion darstellen, also von den Bürgern mitgetragen werden und de facto eine Volkspartei ist, die mit ihrer politischen Arbeit auch im Volk ankommt, während es wo anders eher nur zu reinen Protestwahlen kommt und sie politisches Schattendasein führt.
    Ganz besonders schlimm ist aber, dass während man sich im Osten seit der Wende in der Partei mit den Fehlern der DDR und des politischen und Ideologischen Unterbaus auseinandersetzen musste (und dies auch hat), dabei Problemfelder erkannte und Schwächen akzeptieren musste und dies umfangreich aufarbeitete, wo anders weiterhin in der Praxis eindeutig widerlegte Theorien und Ansätze hochgehalten werden, die beim erneuten Versuch ihrer Umsetzung wieder im grandiosen Scheitern enden würden.

    Einige der Genossen scheinen echt Probleme mit der Realitätswahrnehmung generell und vor allem vor der Wahrnehmung den Fakten vor Ort speziell zu haben.
    Man kann als Partei in Regierungsbeteiligung oder auch kompletter Regierungsverantwortung einfach nicht mehr immer nur gegen alles und für nichts sein. Man muss dann Farbe bekennen und das ist leider auch oft mit Kompromissen verbunden. Einige Dinge sind einfach nicht, oder nicht von jetzt auf gleich machbar!

    Man kann nur hoffen das die Leute die hier ständig irgendwelche kruden Theorien aufstellen und mit Vorwürfen um sich werfen mal aus dem Sandkasten rauskommen und sich wie Erwachsene verhalten.

    Ja Leute sehts einfach ein: Es gibt Antisemiten in der Partei. Und der Begriff hat nichts mit Völkern die semitischen Sprachabstammungen haben an sich zu tun, sondern wurde damals als ein Begriff eingeführt, der einfach wissenschaftlicher als Judenhass klingen sollte.
    Und ja, wenn jemand Aufrufe wie „Kauft nicht beim Israeli!“ startet, oder von Zionazis und Apartheidsregime spricht, muss er sich schon mal eine genauere Beleuchtung seiner Motive gefallen lassen! Und oft sind die dann auch mehr als grenzwertig.

    Daneben versteh ich einfach nicht was diese enorme Abarbeit an dem kleinen Staat Israel dauernd soll – allein mal eine Karte in die Hand zu nehmen und sich die Größenrelationen klar zu machen sollte das ad absurdum führen.

    Und jeder der immer davon spricht das man doch wie bei anderen Ländern auch doch Israel bitte kritisieren dürfen können müsse, soll das halt auch machen!
    Und zwar auch so deutlich andere Länder, deren Missstände usw. kritisieren!
    Aber nein, hier erntet man regelmäßig nur ein ohrenbetäubendes Schweigen – was gelinde gesagt genug über die wahre Motivation aussagt.
    Ja liebe Genossen, seit der Gründung Israels sind in fast 100 anderen Konflikten etwa 80 Mio Menschen ermordet worden. Daneben nehmen sich die 40.000 auf beiden Seiten des Nahostkonflikts getöteten eher verschwindend aus – aber trotzdem dominiert dieses Thema dauernd die Medien und auch die Linken
    Da muss man doch mal fragen warum! Und in dem Zusammenhang kann man den Deutschen einen gewissen „Judenknacks“ einfach nicht absprechen.

    Da sympathisiert man mit Ländern die ganz offiziell feiern, das sie „judenfrei“ sind, wirft aber einem total ethnisch verwürfelten Land im gleichen Atemzug Rassismus vor! Und das ist nicht nur vor dem Hintergrund eines eigentlich religiös geprägten Konfliktes lächerlich. Den welche Rasse ist Moslem oder Jude jetzt eigentlich nochmal?
    Man ignoriert Menschenhandel und Sklaverei im ganzen saudischen Raum, hofiert aber Leute die ihren Kindern nichts als Hass, Mordlust, Frauenunterdrückung, Schwulenmord und ähnliches vermitteln.
    Und ja, da muss man sich gefallen lassen, wenn man gefragt wird ob das nicht zu tiefst schizo ist!

    Und dazu kommt das es hier vor Ort genug Probleme gibt, man echt Politik für die Menschen hier machen sollte, sich aber stattdessen lieber in Spiegelfechtereien flüchtet.

    So und nun nochmal für die Kritiker der Ostler:

    Wisst ihr woran die DDR und auch SU gescheitert sind?

    Abgesehen davon das man sich totgerüstet hat, hat man auch einfach am Menschen vorbei Politik gemacht. Die Bedürfnisse der Menschen blieben gegenüber dem Klassenziel, oder auch den Machtinteressen einer selbsterklärten Elite auf der Strecke! Und deshalb ist eine Politik die nah am Bürger ist und sich auch mit dem Mainstream beschäftigt zwingend notwendig, will man nicht die gleichen Fehler immer und immer wieder machen.
    Denn genau das ist Idiotie – das gleiche immer und immer wieder zu machen, aber jedes mal ein anderes Ergebnis zu erwarten!

  17. @krani: ich teile die auffassung nicht, dass widerspruch parteizerstörung ist

  18. ohjeee… was muß frau geraucht haben um so schiefe Bilder zu sehen… also doch keine Hoffnung auf Die Linke???
    Das wäre echt schade.
    Vielleicht einfach nur den Kontakt zum „wahren“ Leben verloren??
    Eines ist hier klar, einen Herrn Holter, einen Herrn Bartsch werden wir hier in M-V nicht mehr wählen. Das sind in der Partei gefühlt die „Rechten“, die scheinbar gern mit der SPD möchten,.. soo zumindest fühlt es sich bei denen an, die keine Mitglieder sind, aber diese Partei seit Jahren wählen.
    Vielleicht haben wir Wahrnehmungsstörungen, mag sein.
    Bei undemokratischem und machtpolitischen „Spielchen“ wird der Wähler mißtrauisch.
    Das ist ja bekannt.
    Bei dem was Alfred Müller sagt, sollte man genau hinschauen, finde ich, denn es ist meist viel Wahres dabei, in dieser mediengesteuerten Welt.
    Hinzu kommt noch, daß die Leute wirklich so funktionieren wie Robert Pfaller es in „Das schmutzige Heilige und die reine Vernunft“ beschreibt.
    Die Hoffnung viele Menschen liegt in der Partei Die Linke. Sie sollte nicht über jeden Stock springen, der ihr hingehalten wird.
    Die so genannte Antisemitismusdebatte im Bundestag war völlig überflüssig.

  19. @Halina Wawzyniak, 26. Juni 2011 um 12:56

    Sie schreiben:

    „Ich weiss nicht was ein rechtsschwenk sein sollte und worin du ihn siehst, ich sehe ihn nicht, diese art von debatte finde ich gerade so absurd, weil niemand sagt, was er unter rechtsschwenk versteht.“

    Mit Verlaub: Nach dem, was Sie in den vergangenen 2 Tagen an Stellungnahmen in Ihrem Blog abgegeben haben, halte ich Sie zwar nicht für sonderlich intelligent (dieses „Kompliment“ habe ich in meinem nicht mehr ganz so kurzen Leben bisher noch niemandem unterbreitet). Jedoch: Ich halte Sie nicht für so dumm, daß Sie nicht haargenau wissen, was unter einem möglichen „Rechtsschwenk“ Ihrer Partei zu verstehen ist.

    Ihre Reaktionen auf meine Kommentare waren nichtssagend oder ausweichend. Teilweise haben Sie sogar, trotz nochmaliger Bitte um Antwort, vollständig geschwiegen. Schweigen ist in diesem Falle jedoch auch eine Antwort! Für eine stellvertretende Vorsitzende einer Bundespartei ist das mehr als ein Armutszeugnis!

    Ich hoffe, Ihre Kolleginnen und Kollegen in Partei und Fraktion werfen einen kritischen Blick auf Ihr Verhalten während der „Diskussion“ (sofern man Ihre dürftigen Antworten überhaupt als „Diskussionsbeitrag“ bezeichnen kann) der vergangenen 2 Tage!

  20. @momo: das beantwortet nun aber trotzdem nicht meine frage. was ist ein rechtsschwenk und wer will ihn? meine inhaltlichen positionen sind ja auf meiner website und im blog nachlesbar. machen wir es konkret: welche meiner positionen wäre aus deiner sicht ein beleg für einen rechtsschwenk und warum. oder meinst du jemand anderen?

  21. @ nic funn: welche positionen der von dir genannten personen sind rechts und warum?

  22. nicht nur die bescheuerte antisemitismusdebatte, sondern auch eine solche reaktion auf den artikel in den nachdenkseiten sind für mich grund genug, die linke nicht mehr zu wählen.

  23. Liebe Frau Wawzyniak,

    lesen Sie doch einmal den Artikel von Michael Wolffsohn in der Financial Times Deutschland. Dieser strotzt von Unterstellungen und ist an Perfidie nicht zu übertreffen. Vielleicht fällt ihnen ja etwas dazu ein? Merken Sie überhaupt nicht wie die Mainstreampresse damit Die Linke vor sich hertreibt? Genau darauf wollte Herr Müller aufmerksam machen.

    http://www.ftd.de/politik/deutschland/:antisemitismus-die-linke-muss-antisemitisch-sein/60068113.html

    „Schwarz oder Weiß, Feind oder Freund – das kennzeichnet das Denken der Linken historisch und das Denken und Handeln der Partei. Die Linke ist antisemitisch. Sie muss es sein, wenn sie links sein will. Wer nicht antisemitisch sein möchte, hat im Prinzip in der Partei nichts zu suchen.“

    Kapieren Sie was hier steht? Da Sie Mitglied der Linken sind, sind per se antisemitisch.

  24. @dr. bimbes: warum soll ich mich auf diesen mann beziehen? das was du zitierst von ihm finde ich komplett falsch.

  25. Hallo Frau Wawzyniak,

    beim Stöbern über Ihre Facebookseiten fand ich flg:

    „Schmeißt die Antisemitin Höger endlich aus der Linksfraktion:

    Quelle:

    http://www.facebook.com/pages/Schmeisst-die-Antisemitin-H%C3%B6ger-endlich-aus-der-Linksfraktion/211453732227546

    ich finde von dieser Schmutzkampagne müssen Sie jetzt sofort und eindeutig distanzieren und uns Normalos erklären. wer hinter dieser Kampagne steckt?

    Ich bin einfach nur entsetzt, wütend, enttäuscht, denn so zerlegt sich die Linke

  26. hallo frau aus franken,

    wie sie sehen hat eine frau stümpler dies auf meine seite gestellt, ich finde das spricht für sich. ich habe nichts mit der gruppe zu tun, wie unschwer erkennbar ist. frau stümpler und andere finden sie im übrigen auch auf einer facebookseite die sich „stoppt den bak shalom“ nennt.

  27. Frau Wawzyniak,

    dann löschen Sie bitte sofort diesen Eintrag auf Ihrer Facebookseite. Hier geht es nicht nur um guten Geschmack, sondern man muß sich fragen ob hier der strafrechtliche Tatbestand des Mobbings gegeben ist.

    Schönen Sonntag noch, vielleicht schaue ich heute abend nochmal hier vorbei.
    Aber fürs erst bin ich bedient

  28. albrecht müller macht zu recht darauf aufmerksam, dass die linke mal wieder in ein von den medien gegrabenes loch tappt und sich nebenbei auch noch von eben diesen medien schamhaft einreden lässt, sie hätten es selbst ausgehoben. dem ganzen die krone auf setzt dann noch ein beschluss der linken, doch bitte das graben solcher art löcher in zukunft tunlichst zu unterlassen. während sich die medien auf die schenkel schlagen vor lachen.
    meine güte, angesichts realer bedrohungen ergibt sich die linke einer aufgezwungenen antisemitismusdebatte. aufgezwungen von heuchlern, die, wenn es darauf ankommt und die zeit dafür reif ist, über ihren abscheu vor dem judentum keinen hehl machen würden. aufgezwungen von parteien, die in ihren reihen haufenweise nazis bis zu derem ableben beherbergten. anstatt offensiv dagegenzuhalten versucht die linke eben jenen heuchlern etwas zu beweisen, im büßergewand,welches jene heuchler dann im nächsten moment hämisch grinsend wieder gegen sie verwenden werden.

  29. liebe frau aus franken,

    es ist deutlich erkennbar, wer das auf diese seite stellt und ich finde, das soll durchaus bewertet werden. von denen die das genauso sehen wie du und ich. aber ich nehme deinen hinweis auf und werde es entsprechend kommentieren.

  30. Was ist denn „finde ich komplett falsch“ für eine Reaktion auf den Vorwurf, in der LINKEn seien alle antisemitisch? Müsste einem bei so einer Behauptung nicht der Kragen platzen und müsste man vielleicht gar nicht anders können und wollen, als eine Stellungnahme dazu abzugeben? Wieso setzt die LINKE sich mit solch eklatanten Vorwürfen nicht auch in eklatanter Weise auseinander? Zudem stellen gelangweilte Aussagen wie „finde ich komplett falsch“ auch nichts richtig. „Finde ich komplett falsch“ macht vielmehr den Eindruck, als sei es der LINKEn vollkommen egal, was und wie über sie berichtet wird.
    Wissen Sie, das macht den gleichen Eindruck wie eine Margot Käßmann, die sich neulich bei Anne Will von Leuten, die sich selbst als konservativ bezeichnen, vorwerfen lassen musste, die evangelische Kirche habe sich nicht in die Politik einzumischen. Die Käßmann saß da und hat auch immer nur Dinge wie „finde ich komplett falsch“ gesagt. Dass diese angeblichen „Konservativen“ aber in Parteien organisiert sind, in denen ein großes „C“ steht, dass die meisten Parlamentarier sich bei ihrem Eid auf Gott berufen und dass unser Grundgesetz einen klares Bekenntnis zum Christentum aufweist, das hat sie nicht mit einem Wort erwähnt. Obwohl das DIE entscheidenden Argumente gewesen wären, um alle Kritiker mit einem einzigen Satz ruhigzustellen. Das ist es, was „finde ich komplett falsch“ macht: alles nur noch schlimmer. Was dieser Mensch da sagt, ist nicht „falsch“, das ist ein Skandal. Und die LINKE tut für meine Begriffe nicht das Geringste, um diese Machenschaften zumindest aufzudecken. Der einzige – mir bekannte – Mensch, der das mit großem Engagement und unter breiter Leserschaft tut, ist Alöbrecht Müller mit seinem Team. Was Sie von dessen Methoden halten, habe ich verstanden. Warum das so ist, werde ich vorerst nicht verstehen. Und so lange ich das nicht verstehe, kann ich auch nicht anders, als mich einigen Kommentaren hier anzuschließen und zu sagen: was es ist, was da vor sich geht, weiß ich nicht. Aber offensichtlich geht irgendetwas vor sich. Als zweimaliger Wähler der LINKEn bei BTWen frage ich mich natürlich, ob ich meine Stimme nicht vergeude, wenn ich sie wähle. Als jemand, der von einer überparteilichen Versöhnung der Linken in Deutschland träumt, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr, ob die LINKE in der Lage ist, daran mitzuarbeiten. Es gibt ein Parteiprogramm – und wer sich nicht in der Lage fühlt, sich dahinter zu sammeln, gehört meiner Meinung nach achtkant rausgeschmissen. Ich sage es gutgemeint als ehemaliger SPD-Wähler: die Sache mit der „innerparteilichen Diskussion in einer Demokratie“ ist ein schlechter Scherz, den die Seeheimer zusammen mit Maschmeyer erfunden haben, um „Genossen“ wie Clement und Schröder zu installieren und die Welt in das Finanzchaos zu stürzen, in dem sie sich heute befindet. Es ist nur ein Tipp: nehmt euer Parteiprogramm ernst und lasst alle, die sich damit nicht arrangieren können, ziehen. Ansonsten werden Diskussionen wie diese hier nie aufhören. Verschiedene Meinungen werden gängigerweise durch verschiedene Parteien präsentiert. Wenn man glaubt, alles auffangen zu können, das nicht weiß, was es sonst wählen soll, ist man dem Untergang geweiht. Dann fängt man an, für jede Extrawurst extra Beschlüsse zu fassen. Bis am Ende niemand mehr weiß, was men eigentlich erreichen wollte. Danke für’s Zuhören.

  31. Liebe Halina

    Ein komischer Artikel, den Du hier verfasst hast. Dieses Herumreiten auf ein – zugegebenermaßen etwas missglücktes – Gleichnis in Albrecht Müllers Artikel, dazu noch in diesem neunmalklugen Oberlehrerton, hätte man sich wirklich sparen und dafür vielleicht mehr auf die durchaus diskussionswürdigen Kernthesen Müllers eingehen sollen. Dies umso mehr, als Müller doch an und für sich ein großer Sympathisant der Linken ist und sie trotz seiner Mitgliedschaft in der SPD immer wieder unterstützt hat. Angesichts dieser Tatsache ist es mir vollkommen unbegreiflich, warum Du es für angebracht hältst, Müller in Deinem Artikel so scharf und fast schon beleidigend anzugehen.

    Hat man als MdB eigentlich nicht schon genug zu tun?

    MsG

    RW

  32. Hallo Frau Wawzyniak.
    Es ist alles sicher anstrengend für Sie zum Sonntag. Aber Streit hilft ja bekanntlich immer weiter. Zu Ihrer Antwort folgendes noch von mir:
    Auszüge aus dem Grundsatzprogramm des BAK Shalom
    …..„Die komplexen, abstrakten kapitalistischen Verhältnisse werden personifiziert und die Juden als individuell Verantwortliche für die Verwerfungen der Moderne ausgemacht.“
    Und weiter:
    „Die Personifizierung zeigt sich beispielsweise in den Kampagnen gegen so genannte „Heuschrecken.“ Nicht zuletzt in der Linken und im gewerkschaftlichen Spektrum wird auf diese Weise gegen das Finanzkapital gewettert. Dies verkennt die widersprüchliche Totalität kapitalistischer Vergesellschaftung und zerreißt den Zusammenhang zwischen Produktions- und Zirkulationssphäre, was an die Trennung zwischen „raffendem“ und „schaffendem“ Kapital erinnert, die von den Nationalsozialisten vorgenommen wurde. Derartigen Tendenzen innerhalb der Linken ist entschieden entgegen zu treten“
    Sowie Zitate eines Sprechers wie Wötzel-Herber über die Linke: „Mir läge nichts ferner als irgendwie Leute dazu zu werben, in die Partei die Linke einzutreten.“ oder“ dass die PDL nicht wählbar wäre“
    Hallo habe ich da was verpasst? Die Linke macht also Kampagnen und wettert gegen das Finanzkapital? Ist die Linke eigentlich noch ernst zu nehmen?
    Wenn das für Sie nur Widerspruch ist, wann fängt dann bei Ihnen die Zerstörung an.

  33. @ Frau Wawzyniak, wenn ich nicht komplett auf dem Schlauch stehe, interpretiere ich Ihre Replik auf den Beitrag von Dr. Bimbes bezgl. des Artikels von M. Wolffsohn in FTD – den ich i.ü. eines Historikers unwürdig, dumm und falsch (i.S.d. Fakten) finde, so: wenn Sie sich nicht auf diesen Mann beziehen, wäre es dann nicht nur folgerichtig einzugestehen, daß die Antisemitismus-Debatte in der Partei überflüßig ist und der alles lähmende Beschluß der Fraktion Die LINKE komplett kassiert werden müßte?

  34. Also Frau Wavzyniak,
    beim Lesen Ihrer „Antworten“ kamen mir tatsächlich vor Zorn und Wut die Tränen…

    Eigentlich ist ja alles gesagt, von vielen klugen und interessanten Genossen bzw.Symphatisanten (Andreas, Momo, Karl…), ich kann`s nicht besser.
    Ich bin wirklich fassungslos über soviel Arroganz, Ignoranz und Unvermögen…

  35. Jetzt wird versucht, die LINKE mit der Antisemitismuskeule mundtot zu machen.
    Die LINKE kritisiert völlig zu recht, die aggressive Siedlungspolitik Israels.
    Sie fordert richtigerweise einen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967.
    Die LINKE muss diese Kampagne des erzkonservativen Zenralrats der Juden zurückweisen!

  36. @Tuvia Feischel 26. Juni 2011 um 14:27

    Da ich auch aus einem gebrauchten Bundesland bin (übrigens eine schönes Widerwort zu der dämlichen Bezeichnung der „neuen Bundesländer“) und mich zu denen zähle, die ich im Landes- und Bundesparlament nicht ausreichend vertreten sehe, möchte ich aber darauf hinweisen, dass dies die Folge dessen ist, dass es in den gebrauchten Bundesländern seit deren Gründung eine stramm antiliberale und antikommunistische Ausrichtung der Bürger durch die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Kräfte aus CDU/CSU-FDP-SPD und später auch der Grünen gab und gibt. Die nach dem Krieg nahezu sofort in allen Parlamenten wieder vertretenen Antidemokraten des rechtskonservativen bis schwarz-braunen Lagers haben es recht schnell geschafft, jede demokratische Opposition zu verhindern.Bis auf die auch nicht durchgängig fortschrittliche Zeit der sozial-liberalen Koalition gab es nichts Fortschrittliches in Deutschland

    Das Scheitern der Diktaturen des Proletariats war schon in diesen Diktaturen und im Kampf von innen und außen dagegen begründet. Schließlich hat es auch noch einen kalten Krieg, eben einen Wirtschafts- und Ideologiekrieg, gegen diese Diktaturen gegeben. Kern dieser Diktaturen war die Verneinung jeglicher bürgerlicher Liberalität und der Aufklärung des 18.-19. Jahrhunderts. Man hätte es besser wissen können und müssen, wenn man wirklich die Avantgarde der Arbeiterklasse gewesen wäre und hätte seine wollen, man aber lediglich ein kleinbürgerlicher Verschnitt mit unausgegorenen Ideen war, weil man vom Menschen nichts verstand.

    Die Erfahrungen, die wir in die linke Bewegung und möglicherweise auch in die Partei Die Linke einbringen können, ist, dass die rückschrittlichen bürgerlichen und kleinbürgerlichen Kräfte bei der Verfolgung ihrer Ziele nie zimperlich vorgegangen sind und vorgehen werden. Wer die Macht in den Händen hält, gibt sie nicht freiwillig ab. Das zeigt sich auch daran, dass in der Geschichte der Bundesrepublik und auch des vereinten Deutschlands die meiste Zeit konservativ-rückschrittliche Regierungen an der Macht waren. Die Deutschen sind eher keine wirklichen Revolutionäre und kommen zur Zeit noch nicht einmal über die bürgerliche Revolution des 19. Jahrhunderts hinaus, es ist eher sogar das Gegenteil der Fall.. Kurz, wir sind ein Hort der Rückschrittlichkeit innerhalb Europas.

    Dass in unserer Gesellschaft die Fremdenfeindlichkeit eine lange und von den entsprechenden Kräften hochgehaltene und verstärkte Tradition hat, ist unzweifelhaft so. Daran hat weder die verquaste multikulturelle Gesellschaft noch die verordnete Völkerfreundschaft etwas verändert. Die Wurzeln dafür liegen aber sicherlich nicht in der linken Bewegung und der Partei Die Linke. Dass es auch solche Kräfte in der Partei Die Linke gibt und geben wird, ist eine bittere Pille für liberale, humanistische und fortschrittliche Menschen.

    Dem von Ihnen angesprochenen Sachzwang möchte ich dennoch nicht ein einziges meiner Ideale opfern. Die Realitäten werden nicht nur unterschiedlich wahrgenommen, sondern auch erst geschaffen. Wer sich den von anderen geschaffenen Realitäten beugt, kann sich gleich einsargen lassen, weil er zum Spielball der Interessen anderer wird, oder sich sogar selbst dazu macht.

    Dass man den Menschenhassern und Kriegstreibern überall entgegentreten muss, wenn man humanistische Ideale als seine eigenen betrachtet, ist selbstverständlich. Dazu muss man diese Menschenhasser und Kriegstreiber auch immer beim Namen nennen, und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um politische Akteure hier bei uns handelt, oder ob es sich dabei um die Hamas oder Mitglieder der israelischen Regierung oder rabiate israelische Siedler handelt.

    Sich aber wie im aktuellen Fall ausgerechnet von dem schwarz-braunen Sumpf der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Kräfte in Deutschland diesen Vorwurf machen zu lassen und ihn dann auch noch anzunehmen, ist eine ganz unsägliche Angelegenheit. Wer sich diese Unterstellung und diesen Vorwurf zu eigen macht, akzeptiert damit eine völkische Sippenhaft. Dass auch die Partei Die Linke von solche Leuten durchseucht werden kann, muss man natürlich auch verhindern.

    Wer den linken Kräften und den Mitgliedern der Partei Die Linke so etwas unterstellt, ist gesetzlich dazu verpflichtet, Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen mit Namen zu nennende Personen zu erstatten. Nichts dergleichen kam und wird aus der großen informalen Koalition aus CDU/CSU-FDP-SPD-Grünen kommen.

    Das wirklich braune Gesocks (NPD usw.) läuft bei uns frei herum, ein Herr Koch kann ungehindert und ungestraft eine ausländerfeindliche Wahlkampagne durchführen und ein Herr Sarrazin darf seine schwarz-braune Brühe verspritzen und wird dafür noch belohnt: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,739073,00.html. Das ist der Rahmen, in dem man die Antisemitismuskampagne gegen die Partei die Linke einordnen kann.

  37. ich glaube es ist mindestens zu einfach den zentralrat der juden erzkonservativ zu nennen.

  38. Betr.: HALINA SAGT, 26. Juni 2011 um 19:49 et al.
    Nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, daß Politiker der LINKEN so jämmerlich dünne Argumentationslinien zusammenschustern können. Heute ist es Gewißheit.
    Was habe ich da nur immer gewählt?
    Kneife mich mal einer!

  39. Soso den palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967…
    bleiben 3 Probleme – 1. Judea und Samaria (aka Westbank) waren da seit 19 Jahren von Jordanien besetzt – niemand sprach von einem palästinensischen Staat.
    2. Gaza war zu der Zeit ägyptisches Hoheitsgebiet…auch hier sprach keiner von einem palästinensischen Staat, es unternahm auch keiner etwas zu dessen Etablierung.
    Und davor war „Palästinenser“ der hoch abwertende Schimpfbegriff, den die arabische Stämmigen, die auch sehr viel Wert auf diesen Umstand legten, den Juden gaben…
    3. es gab keine Grenzen, nur Waffenstillstandslinien…

    Naja warum übrigens dann nicht Deutschland in den Grenzen von 1937? Ich meine man hat ja, wie die Vereinten Arabischen Armeen auch einen Krieg begonnen und verloren – aber das war sicherlich auch nicht so gemeint und da sollte man ja das Land nun echt zurückbekommen – und wenn man sich dafür in die Luft sprengt, oder?
    Na – merkt jemand was an dieser Analogie? Da ist sie plötzlich komisch…

  40. @Tuvia Feischel, 26. Juni 2011, 14:27

    Sie schreiben:

    „Man kann nur hoffen das die Leute die hier ständig irgendwelche kruden Theorien aufstellen und mit Vorwürfen um sich werfen mal aus dem Sandkasten rauskommen und sich wie Erwachsene verhalten.“

    Es geht hier nicht um igendwelche „kruden Theorien“, sondern um die Frage, ob die Partei DIE LINKE akzeptiert, daß der der israelischen Rechten nahestehende Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom innerhalb der Linken-Jugendorganisation »Solid« krude Behauptungen über angeblichen „Antisemitismus“ in der Partei DIE LINKE aufstellen kann und damit den politischen Gegner und die Schwarz-Gelb nahestehenden Medien munitionieren darf.

    Ich verweise hierzu auf meinen Kommentar vom 26. Juni 2011 um 00:59 Uhr.

    Es gibt im übrigen viele einflussreiche Politiker in CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen, von denen man ausschließlich Kritik an den Palästinensern vernimmt, aber kein kritisches Wort zur israelischen Poltik. Und es gibt diese Politiker sogar innerhalb der Partei DIE LINKE, so z.B der Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom sowie diesem nahestehende Politiker der LINKEN. Soll für diese Politiker nun ein Maulkorberlass mit umgekehrten Vorzeichen verkündet werden? Oder sind die palästinensischen Menschen weniger schützenswert, sozusagen Menschen 2. Klasse?

    Sie schreiben:

    „Und ja, wenn jemand Aufrufe wie “Kauft nicht beim Israeli!” startet, oder von Zionazis und Apartheidsregime spricht, muss er sich schon mal eine genauere Beleuchtung seiner Motive gefallen lassen!“

    So weit ich die Diskussion verfolgt habe, geht es nicht um einen generellen Kaufboykott für israelische Produkte, sondern lediglich um einen Boykott der von den rechten israelischen Siedlern in den völkerrechtswidrig besetzten Gebieten produzierten Produkte. Diese Forderung kann man vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte durchaus kritisieren. Jedoch gebe ich zu bedenken: Auch die israelische Linke unterstüzt einen Boykott dieser von den israelischen Siedlern produzierten Produkte.

    Und was den Terminus „Apartheidsregime“ betrifft: Sogar Avi Primor, ehemaliger langjähriger Botschafter Israels in Deutschland, vergleicht Israels Besatzungsregime in den völkerrechtswidrig besetzten palästinensischen Gebieten mit der Apartheitspolitik des früheren südafrikanischen Rassistenregimes.

    Sie sollten Ihren „Antisemitismus“-Ball etwas flacher halten!

    Noch eine abschließende Anmerkung zu Ihrem Kommentar: Regierungsbeteiligungen der LINKEN finde ich prinzipiell sehr gut, aber nicht um Preis, daß die Partei DIE LINKE den Neoliberalismus und die zunehmend militärisch-agressive Aussenpolitik schluckt! Das hat mit „Realismus“ überhaupt nichts zu tun! Das wäre opportunistische Anpassung um der Macht willen!

  41. Der ZJD ist eine Partikulargruppe, die zum moralischen Gewissen hochstilisiert wurde. Einzig ein Möllemann hatte den Mut, sich mit dem Laden mal anzulegen.

  42. @Halina Wawzyniak

    Sie schreiben:

    „@momo: das beantwortet nun aber trotzdem nicht meine frage. was ist ein rechtsschwenk und wer will ihn? meine inhaltlichen positionen sind ja auf meiner website und im blog nachlesbar. machen wir es konkret: welche meiner positionen wäre aus deiner sicht ein beleg für einen rechtsschwenk und warum. oder meinst du jemand anderen?“

    Ich hatte in meinen zahlreichen Mails konkrete Fragen an Sie aufgeworfen, von denen Sie bisher KEINE EINZIGE beantwortet haben! Ihre „Antworten“ beschränken sich auf dürre, nichtssagende Wortfetzen! Sind Sie tatsächlich der Auffassung, Ihre mehr als dürftige Leistung sei mit der eigentlich mit hoher Verantwortung versehenen Position einer stellvertretenden Bundesvorsitzenden einer Partei vereinbar?

    Ich möchte Sie bzgl. des „Rechtsschwenks“ nochmals auffordern, sich nicht dümmer zu stellen als Sie sind! Und: Nehmen Sie bitte konkret zu den in meinen Kommentaren aufgeworfenen Aspekten Stellung! Oder glauben Sie ernsthaft, es sei damit getan, sich mit billigen Ausflüchten aus der Affäre zu ziehen? Ansonsten müsste ich mich bezüglich Ihrer Person an das Prinzip „Keine Antworten sind auch Antworten“ halten.

    Ich wiederhole nochmals meine Stellungnahme von heute, 12:56 Uhr:

    Ich hoffe, Ihre Kolleginnen und Kollegen in Partei und Fraktion werfen einen kritischen Blick auf Ihr Verhalten während der “Diskussion” (sofern man Ihre dürftigen Antworten überhaupt als “Diskussionsbeitrag” bezeichnen kann) der vergangenen 2 Tage!

  43. @Tuvia Feischel
    Zitat………….Daneben versteh ich einfach nicht was diese enorme Abarbeit an dem kleinen Staat Israel dauernd soll – allein mal eine Karte in die Hand zu nehmen und sich die Größenrelationen klar zu machen sollte das ad absurdum führen………Zitatende

    Diesen Einwand habe ich schon häufiger gelesen und dazu gibt es eine ganz einfache Antwort:

    Israels Existenzrecht ist Deutschland Staatsräson.

  44. @momo,

    ich habe jetzt noch mal alle kommentare von dir gelesen, aber im wesentlichen die hinweise gefunden, dass ich entweder zu anderen parteien gehen soll oder zum angeblich rechten rand in der partei gehöre. dein erster beitrag waren die fragen vom 25.06. um 17.43 uhr, wenn ich das richtig sehe. 1) diese frage ist eher eine vermutung, deine antwort steht vermutlich fest aber da ich nicht weiß wie sowas aussehen sollte, sage ich nein. 2) ich verwies darauf, daß die zeitschrift z. gerade in ihrer jüngsten ausgabe das sehr gut herausgearbeitet hat, woraus sich die antwort ja ergibt. danach folgte, wenn ich es richtig sehe, dein beitrag am 26.06. um 0.59 Uhr. dort stellst du aber keine fragen auch keine sondern machst ausführungen zur antisemitismusdebatte. darin meinst du u.a. kritik an der besatzungspolitik würde mit der antisemitismuskeule begegnet. das sehe ich nicht so. selbstverständlich kann und konnte die politik der israelischen regierung kritisiert werden, niemand hat das in zweifel gestellt, es wird nur in den beschluss der fraktion hineininterpretierst. ich selbst zum beispiel habe das schon im jahr 2008 oder 2009 im blog gemacht. und selbstverständlich ist der siedlungsbau zu kritisieren und es geht um das existenzrecht israels und einen palästinensischen staat. die anerkennung des palästinensischen staates fordern wir in einem antrag der fraktion.
    ansonsten unterstellst du mir, dass ich ein „doppelspiel auf andere rechnung“ betreibe. angesichts dessen muss davon ausgehen, dass du alles was ich schreibe genau unter diesem blickwinkel betrachtest. frage dich mal selbst, ob das eine basis für eine diskussion ist oder ob dein urteil nicht schon feststeht. ich kann nur wiederholen: der anlass hätte auch ein anderer sein können, ich kritisiere die von albrecht müller mitbeförderte kultur des verdachtes, die dazu führt, dass nicht geschaut wird, was jemand sagt/schreibt sondern was vermeintlich gedacht/gewollt war und angeblich dahinter steckt. ich empfinde soetwas fördert nicht den diskurs sondern behindert ihn.

  45. @Halina Wawzyniak, 26. Juni 2011 um 21:44

    Beispiel 1:

    Wie stehen Sie beispielsweise zum Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom sowie diesem nahestehenden Politiker der LINKEN? Soll für diesen rechten Jugendring und diesen unterstützende Politiker nun ein Maulkorberlass mit umgekehrtem Vorzeichen verkündet werden? Oder sind die palästinensischen Menschen weniger schützenswert, sozusagen Menschen 2. Klasse?

    Beispiel 2:

    Am 25. Juni 2011 um 17:43 Uhr schrieb ich folgenden Kommentar, auf den ich trotz abermaligem Hinweis von mir an Ihre Adresse keinerlei Antwort erhielt:

    @Halina Wawzyniak, 25. Juni 2011 um 19:22

    Sie schreiben:

    “Aber ich sehe nicht, dass jede/r journalist/in an die linke herangeht mit dem anspruch, ihr zu schaden.”

    Sie müssen schon jene winzige Anzahl von Journalisten mit der Lupe suchen, die nicht negativ (im Sinne eines Kampagnenjournalismus) über DIE LINKE berichtet.

    Wenn Sie allerdings darauf abheben, daß es eine ganze Menge von Journalisten gibt, die über die sog. “Reformer” innerhalb Ihrer Partei “positiv” berichten, dann gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. “Positiv” heißt in diesem Falle jedoch: Die sog. “Reformer” werden von diesen Medien gegen die sog. “Fundamentalisten” bzw. – noch eine Stufe demagogischer – “Stalinisten” instrumentalisiert. Schlimmer noch: Die sog. “Reformer” lassen sich allem Anschein nach gegen die eigene Partei instrumentalisieren. Und wenn man den Medienberichten glauben darf, dann zählen auch Sie zu diesen sog. “Reformern”.

    Was ist das durchsichtige Interesse dieser instrumentalisierenden Medienkampagnen? Die Partei DIE LINKE soll gespalten und zahnlos gemacht werden. Ich fürchte, die sog. “Reformer”innerhalb der Partei DIE LINKE stehen politisch in etwa dort, wo die Parteirechten von SPD und Grünen angesiedelt sind. Daß die sog. “Reformer” von der weit überwiegenden Mehrheit der Mainstreammedien nach Kräften unterstützt werden, verwundert vor diesem Hintergrund in keinster Weise!“

    Eine Anmerkung: Meinen Hinweis, daß versucht wird, Kritik an der isreraelischen Besatzungspolitik mit der Antisemitismuskeule zu unterdrücken, habe ich nicht speziell auf die Partei DIE LINKE bezogen, sondern auf das in Deutschland geschürte Meinungsklima.

  46. Selbst die katholische Friedensbewegung PAX CHRISTI kritisiert den Maulkorberlass der Partei DIE LINKE:

    „Pax Christi

    Sehr geehrter Vorstand der Fraktion Die Linke,

    die Linke war bislang eine Partei, die den Spagat ausgehalten hat zwischen der Betonung israelischer Interessen und dem Eintreten für die Rechte der Palästinenser. Seit dem Maulkorberlaß ist das nicht mehr so.

    Der Fraktionsvorstand hat sich für vermeintlich israelische Interessen entschieden. Vermeintlich deshalb, weil Sicherheit und Frieden für Israel nur über Gerechtigkeit und Frieden für die Palästinenser erlangt werden können. Gerade das Anprangern von Menschenrechtsverletzungen und die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen sind jetzt erforderlich.

    Die Fraktionsführung versucht nun, diejenigen aus der Partei auszugrenzen, die sich glaubwürdig gegen die Kollektivstrafe Gaza-Blockade wenden, indem sie an der Gaza-Flotte teilnahmen, die gegen die völkerrechtswidrige israelische Besatzung protestieren, indem sie auf den Kauf von Siedlungsprodukten verzichten oder die überlegen, was passiert, falls die Zwei-Staaten-Lösung scheitert. Durch Anpassung an die Merkelsche Staatsräson kann die Partei vielleicht Konflikten aus dem Weg gehen. Sie verliert aber an Glaubwürdigkeit, weil sie ihre eigenen Werte mit dem erbärmlichen Maulkorberlaß untergräbt.

    Mit freundlichen Grüßen, Wiltrud Rösch-­Metzler, Pax-Christi-Vizepräsidentin“

  47. Halina,

    „@winfried: der antisemitismusbeschluss, den ich für richtig und notwendig halte ist doch nur ein vehikel.ich kritisiere die methode von müller.“

    Du hast nun mehrfach betont, dass es dir um „die Methode“ geht, aber nicht erklärt, was du damit meinst. Müller analysiert u.a. wie Meinung gemacht wird, wie Parteien manipuliert und auf Mainstream getrimmt, also gleichgeschaltet werden, um bestimmte Inhalte zu tabuisieren. Das tut er nicht, um die LINKE zu diffamieren, sondern um Entwicklungen bewusst zu machen und davor zu warnen. Denn nur wenn man sich bewusst ist, dass man manipuliert wird, kann man sich dagegen wehren.

    Dabei greift er auf eine sehr lange politische Erfahrung zurück. Er hat beobachtet, was mit der SPD passiert ist, was danach mit den Grünen passiert ist und was jetzt mit der Linken passiert. Leider hast du Müllers Beitrag überhaupt nicht verstanden, ebenso wenig wie du in der Lage bist, zu begreifen, welchen Schaden Ihr unserer Partei mit diesem unsäglichen Antisemitismus-Beschluss zugefügt habt. Sei mir nicht böse, aber als stellvertretende Parteivorsitzende halte ich dich für vollkommen ungeeignet.

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