Müllers „Trojaner“ oder vom Umgang mit schiefen Bildern

Bei seinen Fans gilt Albrecht Müller als „Starjournalist„. Nun hat der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und frühere Berater von Willy Brandt, Helmut Schmidt und Gerhard Schröder sich bemüßigt gefühlt, auf den auch von ihm betriebenen Nachdenkseiten etwas zur sog. Antisemitismus-Debatte in der LINKEN zu schreiben. Und auch, wenn seine publizistischen Hochzeiten mittlerweile einige Jahre zurückliegen, darf man bei einem Mann wie Müller davon ausgehen, dass er seine Worte genau abwägt und auch bei den verwendeten Bildern ganz genau hinschaut.

Da wirkt es dann ein wenig befremdlich, wenn gleich in der Überschrift von „Gleichschaltung“ geredet wird. Der Begriff „Gleichschaltung“ ist ja irgendwie historisch belegt. Reichsjustizminister Franz Gürtner prägte diesen Begriff nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland.  Der Begriff „Gleichschaltung“ taucht im Artikel an verschiedenen Stellen erneut auf, ohne allerdings den historischen Kontext der Entstehungsgeschichte zu erwähnen oder genauer zu beschreiben, wer diese eigentlich betreibt.  Es lässt sich nur erahnen, dass Müller hier sowohl die böse bürgerliche Presse als auch einige Mitglieder der Partei selbst meint.

Doch damit nicht genug. Der „Starjournalist“ nutzt in seinem Artikel auch das Bild vom „trojanischen Pferd“. Konkret heißt es in dem Artikel: „Möglicherweise ist die Linkspartei schon nicht mehr fähig, sich gegen die auch mit dem Antisemitismus-Vorwurf betriebene Gleichschaltung machtvoll zu wehren, weil in ihren eigenen Reihen solche sitzen, die auf Rechnung anderer arbeiten, trojanische Pferde sozusagen.“  Selbstverständlich nennt Albrecht Müller keine Namen.  Man kann getrost davon ausgehen, dass Albrecht Müller –als gebildeter Mann- die Geschichte zum „Trojanischen Pferd“ kennt.  Und ich rede jetzt nicht von dem Trojaner als Computerprogramm, das „als nützliche Anwendung getarnt ist, im Hintergrund aber ohne Wissen des Anwenders eine andere Funktion erfüllt“. Schon diese Assoziation wäre bezeichnend.  Doch auch der Trojaner als Computerprogramm bezieht sich auf eine ältere Geschichte. In der griechischen Mythologie staht das Das Trojanische Pferd für eine ganz besondere Kriegslist: Nach dem die Griechen über lange Zeit vergeblich die Stadt Troja belagert hatten, täuschten sie einess Tages den Abzug ihrer Truppen vor, ließen jedoch vor den Mauern Trojas ein größeres hölzernes Pferd zurück, in dessen Bauch Soldaten versteckt waren. Die Trojaner, die dies für ein Geschenk zu Ehren der Göttin Athene gehalten hatten, holten das Pferd in die Stadt. In der Nacht kamen die griechischen Soldaten aus dem Versteck hervor und öffneten unbemerkt die Stadtmauern Trojas von innen, um das Heer der Griechen hineinzulassen. Damit gewannen die antiken Griechen den Trojanischen Krieg.

Soweit zur Historie. Wenn Albrecht Müller nun davon ausgeht, dass in der Partei DIE LINKE trojanische Pferde sind, fragt sich ja, wen er gemeint hat. Eigentlich müsste er Leute meinen, die als Geschenk getarnt in die Partei hineingelassen wurden, um dort dann ihr übles Werk zu verrichten, indem sie weitere Feinde in die Partei hineinlassen. Nach dem Duktus seines Artikels dürfte Albrecht Müller in allererster Linie diejenigen meinen, die seit längerem (manche von Anfang an) in der PDS oder der Linkspartei.PDS waren. Diese müssten -nach dem Bild von Albrecht Müller als Geschenk verkleidet- von einer feindlichen Macht zurückgelassen und dann -von wem eigentlich- in eine Partei hineingelassen worden sein, wo sie nun ihr schändliches Werk im Auftrag des Gegners verrichten. Wäre dieses Bild richtig, hieße das im Klartext: Irgend eine böse Macht hat seinerzeit vor den Toren der WASG ein paar als Linke verkleidete Rechte zurückgelassen. Die WASG hat dies nicht gleich erkannt und sie in ihre Partei aufgenommen. Von hier aus öffnen nun die vermeintlichen Linken die Tore der Partei für weitere Feinde der Linken. Ah ja. Angesichts der Geschichte der Partei PDS, Linkspartei.PDS und später der LINKEN scheint mir dieses Bild ein wenig schief zu sein. Aber Kunst entsteht ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Und in das Weltbild Albrecht Müllers dürfte sein Bild von den „trojanischen Pferden in der LINKEN“ allemal passen.

331 Replies to “Müllers „Trojaner“ oder vom Umgang mit schiefen Bildern”

  1. @momo: da es aus meiner sicht keinen maulkorberlass gibt, erübrigt sich die antwort auf frage 1 bis auf die tatsache, dass es für mich keine menschen erster und zweiter klasse gibt. und zu frage 2 teilte ich bereits mit, dass ich die einschätzung zu den sog. reformern nicht teile. insofern sehe ich auch keine instrumentalisierung. ich bin für eine offene debatte und am ende entscheiden parteitage, welche position mehrheitsfähig ist und welche nicht. im übrigen poste ich unter klarnamen wegen der offenen debatte.

  2. Andreas schrieb am 26. um 16 Uhr:

    „Was ist denn “finde ich komplett falsch”für eine Reaktion auf den Vorwurf, in der LINKEn seien alle antisemitisch? Müsste einem bei so einer Behauptung nicht der Kragen platzen und müsste man vielleicht gar nicht anders können und wollen, als eine Stellungnahme dazu abzugeben?…“

    .Eigentlich hat Andreas in seinem ausgezeichneten Kommentar schon alles gesagt, aber höchstwahrscheinlich ist er ein höflicher Menschen, denn auf o.a. implizierte Fragen drängt sich mir ein furchtbarer Verdacht auf: Vielleicht ist die Blogbetreiberin wegen geistiger Schlichtheit nicht zu weniger banalen Antworten fähig. Ihre merkwürdigen Anwürfe auf A.M’s kaum miss zu verstehenden NDS-Beitrag weisen ebenfalls in diese Richtung. Ich bin mit den Interna der Linkspartei nicht vertraut, habe sie einfach nur gewählt, weil mir die politischen Vorstellungen von Lafontaine, Gysi, Wagenknecht, aber auch von Ernst, Loesch und Ramelow wesentlich vernünftiger erscheinen, als die ganze neoliberale Einheitssauce. Die Frau Wawzyniak kannte ich bis dato noch gar nicht. Wenn es aber so ein schlichtes Gemüt bis in den Parteivorstand und sogar in den Bundestag gebracht hat, dann muss ich meine Wahlpräferenz wirklich überdenken. Da wird es in der Partei ja wohl noch mehr von solchem Kaliber geben und dumme Leute in Verantwortung – nee, das muss nun wirklich nicht sein.

  3. @Halina Wawzyniak, 26. Juni 2011, 22:27 Uhr

    Sie schreiben:

    „im übrigen poste ich unter klarnamen wegen der offenen debatte.“

    Als stellvertretnder Parteivorsitzender der Partei DIE LINKE sollten Sie eigentlich wissen, daß es zahlreiche Arbeitgeber in diesem unserem Lande gibt, die „linke“ oder „linksliberale“ Meinungsäußerungen überhaupt nicht gerne sehen und die Beschäftigten bei offener Namensnennung negative Konsequenzen zu befürchten hätten.

    Zu den Parteitagsentscheidungen: Da wollen wir aber hoffen, daß diese nicht, wie dies bei SPD und Grünen in den vergangenen Jahren (insbesondere zu Zeiten der rot-grünen Koalition) häufig der Fall war, massiv durch unsere „unabhängigen“ und „überparteilichen“ Medien im Sinne der Interessen unserer „Eliten“ massiv beeinflußt werden.

    Wie stehen Sie zum rechten „Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom“?

  4. Halina,

    „@momo: da es aus meiner sicht keinen maulkorberlass gibt, erübrigt sich die antwort auf frage 1 bis auf die tatsache, dass es für mich keine menschen erster und zweiter klasse gibt.“

    Nein, die Antwort erübrigt sich keineswegs! Als Parteimitglied hätte ich gerne eine Stellungnahme von einem Vorstandsmitglied zu dem Treiben dieses BAK Shalom.
    Du tust hier wieder das, was du mit Müllers Beitrag gemacht hast und was du auch hier die ganze Zeit tust: du weichst aus und verweigerst jede inhaltliche Diskussion und Antworten auf unangenehme Fragen.

    Was habt ihr eigentlich unseren israelischen Freunden geantwortet (bzw. wollt ihnen antworten), die euch vor über einem Jahr und vor ein paar Tagen wieder in offenen Briefen um Unterstützung gebeten haben?
    http://www.zmag.de/artikel/ein-offener-brief-an-die-linke
    http://www.jungewelt.de/2011/06-22/044.php
    Ein „tut uns leid, laut Fraktionsbeschluss seid ihr Antisemiten, deshalb können wir nichts für euch tun“, ist ja wohl irgendwie unpassend.

  5. @winfried: wenn herr müller analysiert wie meinung gemacht wird ist das okay und wenn er analysiert, wie parteien manipuliert werden auch schon – die kritisierte methode meint das vermuten von „trojanischen pferden“, das vermuten hier werde für den gegner gearbeitet. damit beendet man eine debatte, weil man sich nicht mehr mit den argumenten auseinandersetzt sondern vermutete motive zum ausgangspunkt der debatte macht. und das schlimme daran ist, dass nicht nur misstrauen gesät wird, sondern das du ausser einem „stimmt nicht“ keine mittel der verteidigung hast

  6. @momo: ihn gibt es. er ist ein arbeitskreis des jugendverbandes. manches teile ich, anderes nicht. ich halte ihn aber nicht für rechts und bin zu alt für ihn.

  7. @winfried: der fraktionsbeschluss ist aus meiner sicht kein maulkorberlass. darüberhinaus habe ich heute morgen in der antwort an momo und in der antwort an dich sowohl etwas zum bak shalom gesagt, als auch etwas dazu, was mich an der methode albrecht müllers stört. ich muss das doch nicht noch zig mal wiederholen, weil es ist nachlesbar. allerdings muss ich wohl noch einmal wiederholen, dass es mir in dem blogeintrag gar nicht um die frage antisemitismus ging, ich hätte auch einen anderen anlass nehmen können um meine kritik an herrn müller aufzuschreiben. da ich jetzt gleich zur arbeit muss, habe ich keine zeit die antwort auf den brief herauszusuchen, aber meiner erinnerung nach gab es eine antwort. in aller kürze: punkt eins ist unstreitig, die frage importverbot teilen wir nicht und den letzten punkt setzen wir u.a. auch praktisch um. zum nachlesen vielleicht noch folgender tip: http://die-linke.de/partei/organe/parteivorstand/parteivorstand20082010/beschluesse/eckpunktefuerdasherangehenderparteidielinkeandenisraelischpalaestinensischenkonflikt/

  8. Kann Joachim nur zustimmen.
    Die Frau W. hat den Artikel der nachdenkseiten mE nicht verstanden.
    Sie scheint sich an einer Metapher festzuhalten und sucht eine feste Person, auf welche diese zugeschnitten sollte.
    Die Geschichtsstunde zeigt hernach letztendlich, dass sie nicht das Verständnis hatte die (metaphorische) Struktur – der Funktion und Wirkung – des Trojaners auf den Zustand der Linken zu übertragen.

  9. @Joachim:
    B. Brecht
    Die Maske des Bösen

    An meiner Wand hängt ein japanisches Holzwerk
    Maske eines bösen Dämons, bemalt mit Goldlack.
    Mitfühlend sehe ich
    Die geschwollenen Stirnadern, andeutend
    Wie anstrengend es ist, böse zu sein.

    ***

    Wenn Müller (noch dazu wesentlichen) Teilen der Linken vorwirft Trojaner zu sein (und natürlich kann und wird er dies nicht belegen), dann entpolitisiert er die Diskussion. Plötzlich geht es nicht mehr um Inhalte und das Austauschen von Argumenten, sondern darum sich gegen einen unterstellten „Angriff“ von außen zu wehren. Das ist einfach ein billiger rethorischer Trick. Normalerweise wird so etwas von Leuten eingesetzt die auf ihre eigene Argumentation für vertrauen.

    Und bevor jetzt bei einigen wieder die Schnappatmung einsetzt: Man kann sich ja damit auseinandersetzen ob der Fraktionsbeschluss richtig oder falsch, nützlich oder schädlich war. Aber man sollte das dann tun, ohne die Diskutanten zu verunglimpfen.

    Speziell von Müller finde ich den Trojanervorwurf ein wenig obszön: Es waren rechte Sozialdemokraten, die in den 70ern und 80ern linke und marxistische Kräfte mit genau dem gleichen Vorwurf aus der Partei drängen wollten.

  10. ich fasse es nicht. In diesem Text drückt sich eine hohe Funktionärin der Partei aus, der ich in den letzten Jahren meine Stimme in dem Glauben und in der Hoffnung anvertraut habe, sie sei fähig und willens, gegen die von allen anderen etabilierten Parteien betriebene Politik der Umverteilung von unten nach oben anzukämpfen, mit anderen Worten, am ehesten in der Lage sei, meine grundlegenden Interessen zu repräsentieren. Diese Interessen teilen – ich gehe davon aus – die meisten der Menschen in dieser Gesellschaft, die in einer kapitalistisch organisierten Wirtschaftsordnung primär vom ‚erfolgreichen Verkauf‘ der eigenen Arbeitskraft zum Bestreiten des eigenen Lebensunterhalts abhängig sind. Also die Menschen, die seit der andauernden Wende nach rechts durch alle anderen etabilierten Parteien im parteipolitischen Raum keine wirkliche Repräsentanz mehr haben, außer medial verbreiteten Lippenbekenntnisse und leerer Versprechungen zu Wahlkampfzeiten. Ich muss nun erschreckt feststellen, was für Gemüter sich in dieser Partei auf höchster Ebene herumtreiben. Und solchen Leuten soll ich die Vertretung meiner Interessen anvertrauen? Das Einzige wozu in der Repräsentationsfunktion fähig und willens scheinen, ist die Vertretung der eigenen Interessen.
    Nein, die ganze Auseinandersetzung um den angeblichen Antisemitismus in der Linke (den ich als Außenstehenden gar nicht ausschließen kann und will) zeigt, wie entfremdet diese Organisation von den Menschen ist, deren Vertretung ihre gesellschaftliche Aufgabe ist. Es wird nichts Anderes als ein interner Machtkampf ausgetragen und darin erschöpft sich offensichtlich die Kraft dieser Partei: Einerseits haben wir die angepassten Funktionäre, die es sich im System eingerichtet haben und dort nur Karriere machen wollen, andererseits politisch engagierte Menschen, die wirklich ihre Repräsentationsfunktion ernst nehmen. Und um Letztere zu bekämpfen schreckt die erste Gruppe wirklich vor gar nichts zurück: Da werden selbst die Verbrechen der Deutschen zur Nazizeit und das Leiden ihrer unzähligen Opfer instrumentalisiert, um den Gegner zu schaden. Das Zeichen Antisemitismus ist zu einem bloßen Kampfbegriff verkommen, der im öffentlichen Diskurs mit dem Wissen um seine Signalwirkung benutzt wird, um den anderen zu stigmatisieren. Was auch in Komplizenschaft mit den abhängigen Medien passiert. Es geht nicht darum, etwas zu bezeichnen, dondern einzig und allein darum, jemanden zu markieren, ihm ein allgemein anerkanntes Symbol aufzudrücken, das den Betroffenen als Ausgeschlossenen markiert. Diese inhaltliche Entleerung des Antisemitismusbegriffs drückt aber aus, was diese Gesellschaft bislang verdrängt hat: Eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen des Nationalsozialismus. Wobei sie nicht alleinstehen, wie man am Erstarken des Faschismus in Europa im Schlepptau des Neoliberalismus sieht. Dass es nicht um eine inhaltliche Auseunandersetzung geht, zeigt auch dieser Beitrag: Der Stil erschöpft sich in ad hominem Angriffen und einer Pseudo-Sprachkkritik der verwendeten Bilder. Kein Wort über die inhaltliche Dimension des Textes von A. Müller. Aber das ist wohl die Botschaft, die Frau Wawzyniak unbewusst damit sendet: Um Inhalte geht es hier nicht, Sprache ist nichts Anderes als ein Werkzeug, das man in die Hand nimmt, um den anderen zu erschlagen. Und noch eine letzte Bemerkung: Wenn sie schon solchen analytischen Aufwand betreibt, um den Topos des Trojanischen Pferdes zu sezieren, sollte sie das eingedenk Lacans Warnung tun: Dass Sprache an sich das Trojanische Pferd ist, das (von wem bleibt unbeantwortbar) den Menschen als Geschenk gemacht wurde. Wir sehen auch hier mit welcher Konsequenz.

    P.s. In einem Text von Roswitha Scholz zu Agamben homo sacer und den Antiziganismus las ich, dass dieser in Deutschland viel verbreiteter ist als der Antisemitismus. Aus Umfragen ging zB hervor, dass relativ wenig Deutsche sich vorstellen konnten, einen Juden als Nachbarn zu haben. Sehr viel mehr Deutsche wollten haben keinen Zigeuner in ihrem Lebensumfeld haben. Wo bleibt denn die inhaltliche Auseinanderstzung um diesen Skandal, der deutlich macht, wie viel von Nationalsozialismus in dieser Gesellschaft nocht untergründig wirkt? Nein, denjenigen, die jetzt sich der Medien bedienen, um auf den angeblichen Antisemiten zu zeigen, geht es weder um die heute wirklich unter Ausgrenzung leidenden Menschen, noch um die historischen Opfer der deutschen Verbrechen. Es geht ihnen nicht um den realen Antisemitismus und seine Voraussetzungen, also nicht um seine Überwindung, sondern im Gegenteil um sein symbolisches Fortbestehen, allein mit dem Ziel, ein zum Stigmatisierungmittel reduziertes Zeischen gegen einen womöglich nur projizierten Feind verwenden zu können

  11. Die zahlreichen Vorredner haben bereits alles Wichtige gesagt. Nun bleibt nur noch, über Konsequenzen nachzudenken. Genossin Wawzyniak, bist du sicher, dass unsere Partei die richtige für dich ist? Du solltest dir besser eine neue politische Heimat suchen. Leiste wenigstens einmal einen wertvollen Beitrag für die Linke.

  12. ich weise zurück, dass „selbst die Verbrechen der Deutschen zur Nazizeit und das Leiden ihrer unzähligen Opfer instrumentalisiert [werden] um den Gegner zu schaden.“… erstens gibt es für mich innerhalb der partei keine gegner, zweitens ist der satz eine unterstellung/methode die eine diskussion verhindert und nicht belegt werden kann… aber noch mal: mir ging es um die methode von herrn müller zu behaupten, es gäbe trojanische pferde in der linken. dazu habe ich aber heute schon einmal geantwortet

  13. lieber andreas,

    ich habe mich bewusst 1990 entschieden und darüber hinaus hier schon mehrmals deutlich gemacht, das ich auch 1998 bewusst für eine quellpartei wahlkampf gemacht habe, ich finde auch nach 21 jahren, dass es die richtige entscheidung war. kurz und gut, warum sollte ich irgendwohin gehen?

  14. Liebe Halina – ich möchte Ihnen ausdrücklich für diesen Beitrag danken.

    Und wenn die Kritiker hier ein wenig darüber nachdenken, dann werden sie Ihnen auch noch dankbar sein. Eindeutiger kann man bzw, Frau seine wirkliche Funktion doch wohl nicht dokumentieren. 😉

    Im Gegensatz zu Herrn Müller sehe ich jedoch keine Möglichkeit, die Linke noch zu retten. Bei 50 Prozent Wahlbeteiligung in Bremen und diversen Volksbegehren, in denen eine Minderheit von weniger als 25 Prozent der Wahlberechtigten ihre Macht „demokratisch“ duchsetzen konnte, wird Hoffnung zu Dummheit!

  15. Halinas hilflose Rausredestrategie und ihr peinliches Rudern in der Bundestagsdebatte zeigen: Die kann’s nicht.
    Die Linke bräuchte MdBs und Parteivizes, die notorischen Pöbelheinis wie ZJD-Graumann und innerparteilichen Turnbeutelvergessern wie BAK Schalom medienwirksam die Grenzen aufzeigen.
    Die herrschende Antisemitismus-Industrie muss in ihre Schranken gewiesen werden.

  16. mein Beitrag, auf den Sie sich beziehen, erscheint noch gar nicht

    ich untestelle nichts, sondern nehme an. Und meine Annahme beruht auf meinem Kenntnisstand über die Art und Weise, wie die ver-öffentlichte Meinung über den unterstellten Antisemitismus in der Linke konstruiert wurde

    Und bezogen auf das Bild des Trojanischen Pferdes: Es mag sein, dass im das Bild im strengen Sinne dem Sachverhalt nicht angemessen ist. Ja, aber verdient diese mögliche Unangemessenheit in Müllers Stil denn diese Breite und Ausschließlichkeit der Behandlung? War es Müller inhaltlich nicht vielmehr darum zu tun, die Frage zu stellen, ob gewisse Kräfte in der Linke, auch wenn sie nicht, wie eine enge Interpretation des Bildes des Trojanischen Pferdes suggeriert, von Anfang an von ‚außen‘ installiert wurden, dennoch aus welchen Gründen auch immer die Partei programmatisch mit allen Mitteln – wozu der bewusst stimatisierende Gebrauch des Antisemitismus-Zeichens gehört – weiter nach rechts, dh in die neoliberale Hegemonie, manövriert werden soll. Das sind natürlich nur Vermutungen. Aber zu diesen Vermutungen gibt die historische Entwicklung der politischen Auseinandersetzung genügend Anlass. Wenn ich zB in der Zeit eine ganze Reihe von Artikeln lesen, die schreierisch Antisemitismus in der Linke unterstellen (solche Unterstellungen scheinen merkwürdigerweise kein Problem zu sein) , ohne inhaltlich auf dieses Phänomen einzugehen, und sich dabei auf Funktionäre in der Partei berufen, ist dann nicht die Frage nach den motivierenden Interessen und den verfolgten Zielen der betroffenen Funktionäre naheliegend?

    Warum wird eigentlich einer inhaltlichen Auseinanderstzung mit dem Gebrauch des Antisemitismusbegriffs ausgewichen?

  17. @lichtgestalt: deine position zu mir bleibt dir unbenommen. ich finde aber nicht, dass du hier dritte beleidigen sollst: „notorische pöbelheinis“ & „turnbeutelvergesser“. den punkt „herrschende antisemitismus-industrie“ finde ich sehr grenzwertig. solltest du erneut dritte beleidigen, werde ich deine diesbezüglichen kommentare nicht freischalten.

  18. @salvo: deine beschreibung dessen was herr müller meinen könnte, meint genau das was ich meinte verstanden zu haben. und genau das ist, was ich kritisiere. dazu habe ich heute bereits etwas aufgeschrieben.

  19. sorry der Satz sollte lauten

    „Aus Umfragen ging zB hervor, dass relativ wenig Deutsche sich NICHT vorstellen konnten, einen Juden als Nachbarn zu haben. Sehr viel mehr Deutsche wollten haben keinen Zigeuner in ihrem Lebensumfeld haben.“
    Das liegt in meinen Augen darin, dass Antisemitismus im öffentlichen Diskurs tabuisiert worden ist, d.h. sein Ausschluss in der Sozialisierung normativen Charakter hat. Dieser Ausschluss ist aber nur ein negativer formaler Akt, der sich gerade auch in der unkritischen Identifizierung mit dem Staat Israel ausdrückt. Wer so handelt glaubt sicher, gegen den Antisemitismus bewappnet zu sein, ohne wissen zu wollen, in welcher Form er in einem selbst angelegt ist. Das ist ein Art Übertragung: Während man sich selbst in den Symbolen des Feindes umhüllt, wird der eigene Antisemitismus auf den anderen übertragen, den politischen Gegner. Der Antisemitismus wird dadurch vordergründig aus der Mitte der Gesellschaft, wo er tatsächlich angelegt ist, auf ihre Ränder verschoben und u.a. dort imaginiert, wo er realiter gar nicht vorhanden ist. Den Antisemitismus muss man wie jede Art von Fremdenfeindlichkeit in der sozioökonomische Grundlage der Gesellschaft ausfindig machen

  20. @Halina: Ich weiß Ihre Bereitschaft, zu Ihrem Artikel zu stehen und ihn zu diskutieren, sehr zu schätzen. Diese Diskussion ist allerdings mittlerweile so weit gediehen, dass Sie nicht mehr mit einem blauen Auge davon kommen können.
    Viele Kommentatoren sind Ihnen rhetorisch überlegen und Sie schaufeln sich durch Kommentare wie diesem „@momo: ihn gibt es. er ist ein arbeitskreis des jugendverbandes. manches teile ich, anderes nicht. ich halte ihn aber nicht für rechts und bin zu alt für ihn.“ (den man durchaus so interpretieren kann, dass Sie ja eigentlich ganz gerne in dem BAK tätig sein würden, nur halt leider zu alt dafür sind) Ihr eigenes politisches Grab.

    Holen Sie sich einen PR-Feuerlöscher, der Ihnen hilft, die Diskussion mit einem halbwegs versöhnlichen Beitrag zu beenden, um weiteren Schaden von der Partei abzuwenden.

    Ich bin Ihnen nicht böse, wenn Sie diesen Kommentar nicht frei schalten.

  21. Natürlich sind Trojaner in der Linken vorstellbar, ja sogar erwartbar. Die Linke ist die einzige Partei, die noch MdBs stellt, die das herrschende System in Frage stellen, also gibt es ein nicht unerhebliches Interesse daran, die Partei zu zersetzen.
    Die Trojaner erkennt man natürlich nicht in erster Linie an ihrem Gerede, sondern an ihrem Handeln. Dennoch ist es durchaus ein Indiz, wenn man als Linker neokonservative Positionen bezieht oder ernsthaft vor der eigenen Parteizentrale demonstriert. Weiterhin kann auch nicht ausgeschlossen werde, dass einzelne Genossen umgedreht werden. Jeder Parteimensch handelt auch für sich selber und nicht nur für das Wohl der Menschheit. Natürlich werden keine Namen genannt, die Ungenannten wissen trotzdem Bescheid, denke ich.

  22. @salvo
    Es gibt in der LINKEN Positionen die zwar nicht antisemistisch sind, aber Antisemitismus ungewollt fördern. Und es gibt Positionen, die der historischen Verantwortung einer linken Partei nicht gerecht werden. Es wurden Sorgen laut, die LINKE würde in ihren Kampf gegen Antisemitismus ein wenig schwächeln. Diese Sorgen kamen nicht von Gegnern, sondern von durchaus Wohlmeinenden.
    Auf der anderen Seite gibt es auch politische Gegner, die das instrumentalisieren (Wär’n ja schön blöd, wenn sie’s nichtv täten).
    Wäre es nun aber wirklich schlau an dieser Stelle eine Wagenburg zu bilden? Oder wäre das nicht genau das was den Gegnern der LINKEN zu pass käme?

    „…aus welchen Gründen auch immer die Partei programmatisch mit allen Mitteln – wozu der bewusst stimatisierende Gebrauch des Antisemitismus-Zeichens gehört – weiter nach rechts, dh in die neoliberale Hegemonie, manövriert werden soll“

    Antizionismus zu hinterfragen, sich klar von Boykottaktionen zu distanzieren, für eine gerechte Zwei-Staatenlösung eintreten, was hat das mit einer Unterstützung des Neoliberalismus zu tun? Wo ist das „rechts“? War Möllemann „links“?

  23. Herr Graumann vom Zentralrat der Juden in Deutschland legte gestern im Tagesspiegel noch einmal nach:

    „Herr Graumann, Sie haben Teilen der Linkspartei einen „blindwütigen pathologischen Israel-Hass“ vorgeworfen. Ist die Linke eine antisemitische Partei?“

    ‚Nein, die Linkspartei ist ganz sicher keine antisemitische Partei.Im Osten kämpft sie leidenschaftlich und voller Einsatz gegen die NPD. Das würdige ich immer wieder ausdrücklich – und davon können sich andere Parteien oft eine Scheibe abschneiden. Aber nur weil sie sich antifaschistisch engagiert, gibt das der Partei nicht das Recht, dass unter ihrer Fahne einzelne Mitglieder ihren fanatischen Israel-Hass ausleben dürfen.‘

    „Sind das Einzelfälle?“
    Der Israel-Hass hat sich inzwischen in der Linken partiell eingefressen. Es gibt leider so viele hässliche Beispiele….

    Herr Graumann führt dann einige bereits bekannte Einzelfälle auf, die in seiner Aussage aber zu „so vielen hässlichen Beispielen“ mutierten.

    Soviel zu der Pressekampagne gegen die Partei Die Linke.

    Meine polemische Replik auf Herrn Graumanns Aussagen:

    Herr Graumann sagt:

    „ Nein, die Linkspartei ist ganz sicher keine antisemitische Partei. …

    … gibt der Partei nicht das Recht, dass unter ihrer Fahne einzelne Mitglieder…

    Warum gibt irgend etwas der Partei ein Recht? Müsste es nicht eher heißen, dass es einzelnen Mitgliedern der Partei nicht das Recht gibt, unter der Fahne der Partei den ihnen unterstellten „fanatischen Israel-Hass auszuleben“? Oder haftet die Partei Die Linke jetzt in völkischer Sippenhaft für ihre Mitglieder?

    Gäbe es den von ihm behaupteten fanatischen Israel-Hass, müsste er prüfen, ob das vor einem deutschen Gericht justiziabel ist, dann könnte er Strafanzeige wegen Volksverhetzung stellen. Tut er aber nicht! Aus guten Gründen, denn er kann nichts dergleichen nachweisen.

    Möchte Herr Graumann, dass die Partei Die Linke einzelne Mitglieder aus der Partei ausschließt? Dann sollte er mal in die deutschen Gesetze einen Blick werfen, (denn) dann würde er schnell feststellen, dass das gar nicht so einfach ist.

    Möchte er letzten Endes gar eine Gesinnungsprüfung für die Parteimitglieder der Partei Die Linke einführen, nach dem Muster des Radikalenerlasses? Nun, seit längerem wissen wir:

    Die Gedanken sind frei
    wer kann sie erraten?
    Sie fliehen vorbei
    wie nächtliche Schatten.
    Kein Mensch kann sie wissen,
    kein Jäger erschießen
    mit Pulver und Blei:
    Die Gedanken sind frei!

    Muss man den Staatspräsidenten Schimon Peres ehren, um die Weihen von Herrn Graumann zu erhalten? Vermutlich ja.

    Muss man eine Sicht mit Herrn Graumann teilen, damit er davon überzeugt ist, dass die Partei Die Linke keine NPD ist, wie es in den Medien jetzt dargestellt wird?

    Nun, in der Partei Die Linke gibt es keinen Roland Koch, der mit einer fremdenfeindlichen Kampagne eine Landtagswahl gewann. Es gibt dort auch keinen Jürgen Möllemann und auch keinen Thilo Sarrazin. Was für ein Pech auch! Damit ( mit solchen Leuten als Parteimitglieder) wäre die Partei in den Augen Herrn Graumanns sicher demokratisch geadelt.

  24. Ach du meine Güte… ich dachte auf solche hirnlosen Beißreflexe wären hauptsächlich die “Profis” bei den anderen Parteien spezialisiert. Als Wähler eurer Partei rate ich euch, solchen Blödsinn nicht nachzumachen und euch vernünftig mit Kritikern auseinander zu setzen. Die Kritik von Herrn Müller halte ich für durchaus berechtigt und sehr angebracht. Wir brauchen keine weitere Partei, die den Medien hinterherläuft! Und mal ganz nebenbei ist Herr Müller (auch die NachDenkSeiten allgemein) einer der wenigen, die euch in vielen seiner Beiträge gegen den Mainstream verteidigen.

    Von diesem schwachen Beitrag hier bin ich jedenfalls mehr als enttäuscht und hoffe so etwas bei Mitgliedern der Linken nicht öfter lesen zu müssen!
    Man kann leider ab und zu auch bei den LINKEN nur den Kopf schütteln….

  25. Halina sagt:
    27. Juni 2011 um 13:53

    dieser artikel wurde schon einmal hier gepostet…

    Ja und?
    Fällt Ihnen nicht mehr ein, wenn das auch meine Meinung ist……….???

  26. „Antizionismus zu hinterfragen, sich klar von Boykottaktionen zu distanzieren, für eine gerechte Zwei-Staatenlösung eintreten, was hat das mit einer Unterstützung des Neoliberalismus zu tun? Wo ist das “rechts”? War Möllemann “links”?“

    Ich bewerte das aus der Wirkungsgeschichte des Antisemitismusvorwurf im ver-öffentlichten Diskurs. Und dieser Diskurs hat nun mal seinen Ursprung in gewissen Kräften innerhalb der Organisation. Er ist nun mal nicht das Resultat einer offenen selbstkritischen Auseinandersetzung innerhalb der Linke, die an sich wünschensert wäre, sondern das Ergebnis von internen Kämpfen. Aus diesem Grunde fällt es mir schwer davon auszugehen, dass diese Außenwirkung nur das Produkt des parteipolitischen Gegners ist, der ein Interesse daran hat, die Auseinandersetzung verzerrt darzustellen. Was A. Müller in seinem Beitrag thematisiert hat und worauf hier nicht eingegangen ist, ist die bei dieser Stignatisierungskampagne verfolgte Strategie, die Linke weiter an das neoliberal beherrschte Mainstream anzupassen. Die Vermutung, dass einige Funktionäre der Linke bei diese Anpassung nach rechts selbst eine aktive Rolle spielen, ist durchaus nachvollziehbar, wenn ich mir ihre Einwürfe in den Medien in Erinnerung rufe.
    Faktisch ist das verheerende Bild, das dieser massenmediale Sturm der geheuchelten Entrüstung zurückgelassen hat: Die Linke wird mit Antisemitismus assoziiert In diesem Land das Böse schlechthin. Und da stellen sich jetzt die internen Auslöser hin und meinen scheinheilig, das haben wir gar nicht gewollt?
    Ich habe oben bereits angedeutet, dass ich bezweiflee, dass es den Trägern des Antisemitismusvorwurfs wirklich um Antisemtismus geht, ansonsten sie nicht so leichtfertig mit diesem Begriff umgehen würden. Auf meine Frage, warum denn der Gebrauch des Antisemitismusbegriffs nicht thematisiert wird, ist auch keine Antwort ergangen.

  27. Liebe Frau Wawzyniak,

    ich bin bei den Linken und lese regelmäßig die Nachdenkseiten, aufmerksam gemacht worden bin ich auf die NDS durch einen Hinweis auf der Homepage von Frau Wagenknecht.

    Natürlich gibt es auch auf den NDS meines Erachtens einiges zu kritisieren, Hinweise mancher Kommentatoren zu Medienberichten wie „… interessant aber nicht überraschend für NDS Leserinnen und Leser …“ oder “ das haben die regelmäßigen NDS Leser schon lange gwusst …“ sind wohl eher abträglich, denn Eigenlob sorgt selten für Beifall des Publikums. Ich würde mir außerdem wünschen, dass noch mehr Leute auch aktiv durch ihre Kommentare dort mitwirken können, aber Müller und Lieb sind die Verantwortlichen und dürfen natürlich entscheiden, welcher Kommentar dort erscheint.

    Den Artikel, der Sie offenbar sehr in Rage bringt, habe ich neulich auch gelesen. Mich verwundert, wie sehr Sie auf der Rhetorik dieses Artikels herum reiten, die Kernaussage ist doch unmissverständlich: Müller appelliert an die LINKE, sich nicht in eine Situation zu manövrieren, die darauf hinausläuft, dass wir vor erzkonservativen Leuten auch noch wegen irgendwelcher Anitsemitismusvorwürfe ein Verteidigungs- oder Rechtfertigungsbedürfnis entwickeln. Jedenfalls habe ich bei meinem Menschenbild keinerlei Bedürfnis, vor einem CDU oder CSU-Parteiler, der in anderen Kontexten etwas von deutscher Leitkultur faselt, einen Kniefall zu machen.

    Sie schreiben:
    zu den inhaltlichen fragen habe ich an anderer stelle umfassend stellung bezogen, hier geht es um die methode in dem artikel von albrecht müller

    Dann erläutern Sie doch bitte nochmals, was an der Methode Müllers so böse ist, wenn nach Lektüre des Artikels die Kernaussage deutlich erkennbar ist. Oder widersprechen Sie doch wenigstens den Inhalten seines Artikels, wenn Sie der Ansicht sind, dass da etwas nicht passt. Das wäre hilfreicher, als sich lang und breit über die Histoorie des Begriffes „Trojaner“ und seines Paradigmenwechsels in der EDV auszulassen.

    Da ich Kommentare Müllers zu den LINKEN bisher immer als lobend wohlwollend oder kritisch wohlwollend in Erinnerung habe, verstehe ich auch, warum er hier keine Namen nennen, sondern vielmehr auf eine von ihm befürchtete Tendenz hinweisen möchte. Denn das die Betreiber der NDS an vielen anderen Stellen keine Scheu haben, ihre Kritik gezielt auf Leute zu richten, die dann auch namentlich erwähnt werden, wird doch schnell ersichtlich, wenn man nur einige Artikel dort gelesen hat.

    Viele Grüße,
    Holger W.

  28. Ich dachte bisher das die Führungs-Leute in unserer Partei Intelligent sind und nicht auf so einfache Tricks der Gegner reinfallen und jemanden wie Müller kritisieren für seinen Komentar, anstatt wie Müller es richtig schreibt „hätte sie diese Sätze eines Sozialdemokraten weiterverbreiten müssen, statt mit einer billigen Polemik darauf zu antworten.
    Echt schwach!!!
    Leider ist es so das die Linke eine Karriere-Trittleiter für die sogenannten Reformern geworden ist.
    Albrecht Müller hat völlig Recht wenn er schreibt das es bei uns in der Linken genauso wie in der SPD Trojaner gibt.
    Da sie es bei Müller nicht kapiert haben was damit gemeint wurde, erkläre ich Ihnen es gerne.
    Diese Trojaner sind Leute die zwar Mitglied in der Linken sind, aber anderen dienen, damit die Linke sich in den Einheitswasch der NLEPD (Neo Liberale Einheits Partei Deutschland) einreihen.
    Tut mir leid aber ich befürchte das Sie einer dieser leute sind!!!

  29. lieber holger,

    die methode ist, in beschlüsse alles mögliche hineinzuinterpretieren und dass dann noch zu toppen mit dem vorwurf der trojanischen pferde. einfach den text nehmen, sagen was missfällt und gut ist. dieses unterstellen von motiven und der „arbeit für den gegner“ schafft misstrauen und steht nicht für eine debatte orientiert an argumenten

  30. @sven: erstens habe ich dann müller richtig verstanden, wenn er sich so versteht wie sie schreiben. zweitens habe ich genau zu dieser methode hier jetzt mehrfach etwas gesagt. und drittens: danke für das vertrauen, ich hätte mich entlassen, wenn ich in 21 jahren nichg mehr zustande gebracht hätte (achtung: das war ironie).

  31. Mir ist unklar was Frau Wawzyniak uns mit dem Kommentar sagen will, außer dass Herr Müller aus ihrer Sicht schräge Bilder verwendet. Auf die wesentliche Argumentation geht sie nicht ein.

    Im übrigen würde ich es noch viel deutlicher sagen als Herr Müller. Wenn die Linke in Ansätzen irgendwo ein Problem mit Antisemitismus oder der Duldung des gleichen hat, dann bei den selbsternannten Berliner Reformer. Sie haben Jahre lange akzeptiert, dass der Antisemit Sarrazin Minister in der Berliner Landesregierung seien konnte. Auf eine Entschuldigung dafür warte ich noch immer!

  32. Frau Wawzyniak treten Sie bitte von ihren Posten der stellvertretende Vorsitzenden zurück, denn Leute die der Partei schaden sollten nicht auch noch mit gut dotierten Posten belohnt werden.
    Wegen Leute wie Sie wenden sich die Menschen wieder von uns ab!!!

  33. Werte Frau W.,

    ich schließe mich der hier nun schon sehr oft geäußerten Kritik an ihrem Artikel an. Objektiv vetrachtet sollte ihnen das zu denken geben.

    MfG Sascha

  34. Halina, du hast hier geschrieben, dass Dein Artikel die „Methoden“ von Müller kritisierr und hast dies schließlich wiefolgt präzisiert (26. Juni 2011 um 21:44): „ich kritisiere die von albrecht müller mitbeförderte kultur des verdachtes, die dazu führt, dass nicht geschaut wird, was jemand sagt/schreibt sondern was vermeintlich gedacht/gewollt war und angeblich dahinter steckt.“

    Der unbefangene Leser Deines Artikels wird ungefähr folgende diese Eindrücke aufnehmen:
    1. Du hegst offenbar eine persönliche Antipathie gegen Müller, die Dich zu seltsamen persönlichen Angriffen veranlasst.
    2. Du weist darauf hin, dass der Begriff „Gleichschaltung“, den Müller ohne „den historischen Kontext der Entstehungsgeschichte (sic) zu erwähnen“ verwendet, ein historisch belasteter Begriff ist.
    3. Du meinst, dass Müller „als gebildeter Mann“, den Ausdruck „Trojanische Pferde“ zu Unrecht auf die LINKE anwende, wobei Du eine ausführlich hergeleitete und dann doch unglücklich verzerrende Auslegung des Ausdrucks zugrundelegst.
    4. Sehr am Rande klingt zweimal an, dass Du gerne von Herrn Müller erfahren hättest, wer denn nun ganz genau in der LINKEN „Gleichmacherei“ betreibe bzw. ein „trojanisches Pferd“ sei.

    Diesen letzten und im Zusammenhang Deines Artikels unbedeutenden Punkt blähst Du nun post festum zum Hauptinhalt auf und deutest Deinen Text als Kritik an einer „Kultur des Verdachtes“, die von Müller „mitbefördert[e]“ werde. Muss man sagen, dass das nicht angeht, ja unredlich ist, einer Vize-Parteivorsitzenden und ihrer Partei unwürdig?

    Drei Schlussfolgerungen scheinen mir naheliegend zu sein:
    1. Wenn wirklich eine „Verdachtskultur“ das Thema deines Textes war, dann hast Du eine mit polemischen Anzüglichkeiten garnierte Themaverfehlung veröffentlicht. Du solltest das dann konsequenterweise bitte auch einräumen.
    2. Deine Annahme, man dürfe Missstände oder Probleme in der LINKEN nur thematisieren, wenn man zugleich die dafür Verantwortlichen benenne, ist recht fragwürdig und jedenfalls begründungsbedürftig. Ohne eine gute Begründung ist diese Deine Meinung keine taugliche Grundlage für den Versuch, einen erkennbar gutgemeinten Text wie den von Müller niederzuschreiben.
    3. Wenn es Dir jedoch in Wahrheit – wie es die von Dir gewählte Überschrift „Müllers ‚Trojaner’ oder vom Umgang mit schiefen Bildern“ nahelegt – darum ging, Müller wegen ein oder zwei fragwürdig gewählten Ausdrücken in seinem Artikel persönlich scharf anzugreifen, solltest Du wenigstens dazu stehen und bitte nicht auch noch Deinen Text verleugnen.

  35. Ich habe meinen Beitrag hier (27. Juni 2011 um 18:29) zu korrigieren: Im sechsten Absatz muss es natürlich „Gleichschaltung“ heissen statt „Gleichmacherei“. Tut mir leid.

  36. @Halina Wawzyniak, 27. Juni 2011 um 07:41 Uhr

    Sie schreiben:

    „@momo: ihn gibt es. er ist ein arbeitskreis des jugendverbandes. manches teile ich, anderes nicht. ich halte ihn aber nicht für rechts und bin zu alt für ihn.“

    Das ist wieder eine Ihrer Wischiwaschi-Antworten, die alles und nichts klären. Ich rekapituliere nochmals, was Knut Mellenthin in der Jungen Welt zu dieser Gruppierung schreibt:

    “Um nichts anderes handelt es sich aber bei dem 16-Seiten-Papier von Samuel Salzborn und Sebastian Voigt unter dem Titel »Antisemiten als Koalitionspartner? Die Linkspartei zwischen antizionistischem Antisemitismus und dem Streben nach Regierungsfähigkeit«. Das Pamphlet wurde inzwischen von der Frankfurter Rundschau ins Internet gestellt.
    Sebastian Voigt, der sich NATO-Bodentruppen nach Libyen wünscht (Jungle World, 28.4.2011), ist Gründungsmitglied des Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom innerhalb der Linken-Jugendorganisation »Solid«. Diese äußerst agile und aggressive Kampftruppe beschäftigt sich, wenn sie nicht gerade »Antisemiten« in den eigenen Reihen jagt, hauptsächlich mit dem Schwenken israelischer und US-amerikanischer Fahnen und dem Bejubeln der militärischen Heldentaten ihrer Idole. Ob Gaza-Feldzug (Januar 2009) oder gezielte Todesschüsse auf unbewaffnete Demonstranten an einer von keinem Staat der Welt anerkannten »Grenze« auf dem Golan: Für den BAK Shalom ist alles, was die israelischen Streitkräfte tun, legitime Selbstverteidigung. Susanne Witt-Stahl hat dieses abstoßende Phänomen punktgenau auf den Begriff gebracht, als sie von »einer schaurigen Freude am Tanz auf den Gräbern der ausgemachten Feinde« sprach. (Semit, Januar 2011)
    Samuel Salzborn publiziert unter anderem in der Jungle World, die den »Antideutschen« nahesteht, und auf Henryk Broders Blog »Achse des Guten«. Inzwischen ist er durch seine ständigen Attacken gegen die Linke auch für die Mainstreammedien interessant geworden.”

    Zu dem aus dem Dunstkreis des “Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom“ heißt es in dem Junge Welt-Beitrag:

    “Tatsächlich ging es nur um ein einziges Papier, das hochtrabend als »wissenschaftliche Studie« bezeichnet und schlagartig in sämtlichen Mainstreammedien zum Heißluftballon aufgeblasen worden war. (…) Nach demselben wahnhaften Weltbild ist auch die hochgejubelte »Studie« gestrickt, von der in einigen prozionistischen Blogs sogar wahrheitswidrig behauptet wird, sie sei »universitär«. In Wirklichkeit erreicht sie kaum das durchschnittliche intellektuelle Niveau einer Propagandabroschüre des israelischen Außenministeriums.”

    Und aus diesem von einer der israelischen Rechten nahestehenden Gruppierung der Partei DIE LINKE munitionieren sich unsere Mainstreammedien bei ihren Politkampagnen gegen die Partei DIE LINKE!!!

    Ich zitiere nochmals zur Verdeutlichung aus dem JW-Beitrag:

    “Für den BAK Shalom ist alles, was die israelischen Streitkräfte tun, legitime Selbstverteidigung. Susanne Witt-Stahl hat dieses abstoßende Phänomen punktgenau auf den Begriff gebracht, als sie von »einer schaurigen Freude am Tanz auf den Gräbern der ausgemachten Feinde« sprach. (Semit, Januar 2011).”

    Man stelle sich für einen kurzen Augenblick vor, Kritiker der israelischen Regierungspolitik würden unter Bezugnahme auf von Palästinensern getötete Israelis von »einer schaurigen Freude am Tanz auf den Gräbern der ausgemachten Feinde« sprechen. Diese Israelkritiker würden von unseren Medien geteert, gefedert und abschließend gevierteilt werden. Die unsägliche Aussage von Susanne Witt-Stahl in Bezug auf von Israelis getötete Palästinenser wird jedoch von unseren Mainstreammedien nicht nur nicht kritisiert. Das von Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom zusammenfabulierte Pamphlet wird darüber hinaus von unseren “unabhängigen” und “überparteilichen” Medien sogar noch für deren Politkampf gegen die Partei DIE LINKE instrumentalisiert. Das ist nicht nur Doppelmoral in Vollendung, sondern darüber hinaus auch noch Politpropaganda von der billigsten Sorte!

    Meine konkreten Fragen an Sie:

    1.) Wie stehen Sie zu den Israel-/USA-Positionen des “Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom”?
    2.) Wie begründen Sie trotz der von Knut Mellenthin (Junge Welt) beschriebenen politischen Stoßrichtung des “Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom“ Ihre Meinung, daß dieser nach Ihrer Meinung nicht im rechten politischen Spektrum angesiedelt ist?
    3.) Wie soll die Partei DIE LINKE sich zukünftig gegenüber dem “Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom“ verhalten? Befürworten Sie einen Beschluß Ihrer Partei, der eine klare Distanzierung von dessen im rechten Dunstkreis angesiedelten politischen Positionen zum Vorgehen der israelischen Regierung und zu den USA beinhaltet?

  37. Nun Sven (17:59) wegen eines Artikels wird ( und brauch ?) sie wohl nicht zurücktreten…
    Viel schlimmer noch ist ihre Reaktion auf die Kritik hier! Blasiert, selbstgerecht, nichtssagend – schlicht und ergreifend: unfaßbar!!!
    Also da würde ich auch sagen : Geh Mädchen, geh!

    Als stellv.Parteichefin… tut mir leid ( Nein,tut mir nicht leid) – geht das ganz einfach nicht!

  38. @nocheinversuch: ich bestreite gar nicht, dass ich einen durchaus interpretierfähigen, manche würden sagen polemischen, einstieg gewählt habe, allerdings keinen mit persönlicher beleidigung. herrn müller kenn ich gar nicht, als durchaus regelmäßige leserin seiner seiten ist mir diese methode aber durchaus an der einen oder anderen stelle aufgefallen. richtig ist, dass ich auf die historische entstehungsgeschichte von „gleichschaltung“ abstelle, eben weil ich das für problematisch halte. mit den ausführungen zum trojanischen pferd ging es mir genau um die thematisierung der methode „verdacht“. zu deinen schlussfolgerungen: wenn du das so siehst okay, ist deine meinung. wie weit die die kultur des verdachtes ist, lese ich in den kommentaren. die benennung von namen fordere ich mindestens seit 2002. wenn ich keine namen nenne, wenn ich leuten vorwerfe „trojanisches pferd“ u.ä, zu sein biete ich einen interpretationsspielraum. jede/r stellt sich was anderes darunter vor, gerüchte kursieren etc… das stärkt genau die kultur des veredachts. wenn namen genannt werden muss man das wenigstens belegen und die angesprochenen können sich verteidigen. vielleicht haben wir ein unterschiedliches verständnis von „persönlichem angriff“. ich sehe nicht, dass ich ihn persönlich angegriffen habe. viele andere hier sehen das anders. selbstverständlich hat hier in den kommentaren aber jeder auf persönliche angriffe verzichtet (achtung ironie).

  39. Momo, 27. Juni 2011, 18:44

    KORREKTUR:

    In meinem o.g. Kommentar heißt es:

    „Zu dem aus dem Dunstkreis des “Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom” heißt es in dem Junge Welt-Beitrag:“

    Korrigiert muss es heißen:

    „Zu dem aus dem Dunstkreis des “Bundesarbeitskreises (BAK) Shalom” stammenden Pamphlet heißt es in dem Junge Welt-Beitrag:“

  40. @momo: die junge welt ist für mich keine seriöse quelle. ich finde auch ich habe zum bak alles gesagt, was gesagt werden muss. der bak ist ein bak des jugendverbandes, dieser soll entscheiden. im übrigen -ich wiederhole mich- geht es mir hier nicht um den bak und die antisemitismusdebatte. deshalb werde ich numehr auch nicht mehr ständig das wiederholen und deine fragen unbeantwortet lassen.

  41. @Halina Wawzyniak, 27. Juni 2011 , 19:03 Uhr

    Sie schreiben:

    „@momo: die junge welt ist für mich keine seriöse quelle. ich finde auch ich habe zum bak alles gesagt, was gesagt werden muss.“

    Meine Frage:

    Sie haben zum “Bundesarbeitskreis (BAK) Shalom” bisher nur sehr ausweichend geäußert! Was konkret ist an dem Junge Welt-Beitrag Ihrer Meinung nach nicht korrekt wiedergegeben?
    (Anmerkung zur Jungen Welt: Ich weiss durchaus um die Geschichte und die Hintergründe der JW, so z.B. bzgl. der Person Arnold Schölzel. Dies heißt jedoch nicht, daß man JW-Beiträge vorab und pauschal als „falsch“ titulieren sollte. Und: Leider werden manche von der JW thematisierten Fragen von unseren Mainstreammedien unter den Teppich gekehrt).

  42. @Andreas Schlüter, 27. Juni 2011, 19:32 Uhr

    Sie schreiben:

    „Mit Dich um Solidarität mit den Ausgebeuteten und Unterdrückten bittenden Grüßen“

    Nichts gegen Ihr Anliegen. Jedoch: Gehts nicht eine Spur unideologischer? Diese politpropagandistische Sprache wirkt meines Erachtens auf die allermeisten Menschen eher abschreckend.

    (Wobei nicht verschwiegen werden sollte, daß sich auch die sog. „realsozialistischen“ Regime des ehemaligen Warschauer Pakts diesbezüglich keineswegs mit Ruhm bekleckert hatten (um es mal ganz vorsichtig zu formulieren.))

  43. @Halina 27. Juni 2011 um 18:52:
    1. Es tut gut zu erfahren, dass Deine Äußerungen über Albrecht nicht als persönliche Angriffe bzw. Beleidigungen gemeint waren. Und die persönlichen Angriffe gegen Dich hier im Forum (es sind nicht sehr viele) findet sicher kaum jemand akzeptabel. Ich auch nicht.
    2. Deine Ansicht zu den „Schlussfolgerungen“ in meinem letzten Beitrag (27. Juni 2011 um 18:29) hätte mich natürlich schon sehr interessiert, aber Du beschränkst Dich leider darauf, ebenso kurz wie nichtssagend einfach als meine Meinung zu bezeichnen.
    3. Dein Kampf gegen die „Kultur des Verdachtes“ in allen Ehren, aber ich sehe nicht, wie Müllers Artikel eine solche Unkultur in der LINKEN fördern sollte. Er enthält sich, wahrscheinlich sehr bewusst, auch jeder Andeutung, welche Personen in der LINKEN möglicherweise „Trojaner-verdächtig“ sind. Und wenn Müller den Antisemitismus-Beschluss kritisiert, deutet er damit nicht etwa an, dass die Leute, die den Beschluss mitgetragen haben, der Partei Schaden zufügen wollten. Nur zur Erinnerung – er hat geschrieben: „Möglicherweise ist die Linkspartei schon nicht mehr fähig, sich gegen die auch mit dem Antisemitismus-Vorwurf [nicht: A.-Beschluss!] betriebene Gleichschaltung machtvoll zu wehren, weil in ihren eigenen Reihen solche sitzen, die auf Rechnung anderer arbeiten, trojanische Pferde sozusagen.“ Unpersönlich-allgemeiner geht’s wirklich nicht mehr.
    Wenn Du befürchtest ,es könnte Schaden entstehen „wenn ich keine namen nenne, wenn ich leuten [wem denn, wenn gerade keine Namen genannt werden?] vorwerfe ‚trojanisches pferd’ u.ä, zu sein“ passt das also schon mangels Vorwürfen einfach nicht zu Müllers Text. In diesem geht es um den allgemein gehaltenen, väterlich-besorgten, vielleicht auch ein wenig bevormundend wirkenden (ist es das, was dich stört?) Ratschlag, die LINKE möge nicht die schlimmen Fehler anderer ehemaliger Oppositionsparteien wiederholen. Eine Verdächtigung sieht anders aus.

  44. es geht um den vorwurf es gäbe trojanische pferde… wenn ich solch schwerwiegende vorwürfe erhebe, muss ich sie inhaltlich begründen und sie personell zuordnen… sonst beginnt das spekulieren, unterstellen und das misstrauen… die these ist: es gibt zerstörer im inneren der partei… damit muss ich mich nicht mehr mit den argumenten der vermeintlichen störer -wer das ist weiß ja keiner, jeder versteht was anderes darunter- auseinandersetzen, das argument „störer“ reicht… damit ist aber keine offene diskussion möglich, leider

  45. @Halina 27. Juni 2011 um 20:15
    Ich stimme Dir zu es ist kontraproduktiv nach Personen zu fahnden, die in der LINKEN Schaden anrichten wollen. Vielleicht kann man da auch von der Bild-Zeitung lernen, die virtuos das Geschäft betreibt, strukturelle Konflikte zu personalisieren und so die eigentlichen Probleme aus der Schusslinie zu nehmen (z.B. einzelne „Gier-Banker“ mit Name und Fahndungs-Foto als Pseudo-Problem). Es geht weniger um die einzelnen (sehr wahrscheinlich und wohl unvermeidlich in der LINKEN präsendten) „Störer“ als darum, ihren Einfluss zu minimieren gerade dadurch, dass man die interne Auseinandersetzung darüber pflegt, welche Verlautbarungen, Inhalte und Ideen der LINKEN nützen und welche ihr eben schaden. Dadurch minimiert sich der Einfluss der „Störer“ dann von janz alleene!

  46. @Halina Wawzyniak, 27. Juni 2011 um 20:15 Uhr

    Sie schreiben:

    „es geht um den vorwurf es gäbe trojanische pferde… wenn ich solch schwerwiegende vorwürfe erhebe, muss ich sie inhaltlich begründen und sie personell zuordnen“

    Klaus Ernst (der Vorsitzende Ihrer Partei), Sachsen-Anhalts Linken-Landeschef Matthias Höhn, Sachsen-Anhalts LLINKE-Fraktionschef Wulf Gallert und Gregor Gysi hatten den Vorwurf des ZdJ-Chefs Graumann wegen angeblicher „antisemitischer Tendenzen an der Linkspartei“ zurückgewiesen.

    Und was tut Linken-Fraktionsvize Dietmar Bartsch? Ich zitiere aus einer Mitteilung der Nachrichtenagentur AFP:

    „Linken-Fraktionsvize Dietmar Bartsch zeigt Verständnis für die Kritik, die der Zentralrat der Juden in Deutschland wegen antisemitischer Tendenzen an der Linkspartei geäußert hat. Zentralratspräsident Dieter Graumann „hat uns etwas ins Stammbuch geschrieben, das wir sehr, sehr ernst nehmen sollten“, sagte Bartsch der Online-Ausgabe der „Mitteldeutschen Zeitung.“

    Nicht zum ersten Mal möchte sich Dietmar Bartsch allem Anschein nach auf dem Rücken seiner Partei zum Medienliebling erheben. Ich erinnere hier nur an sein schäbiges und hinterhältiges Paktieren mit dem SPIEGEL gegen Ihren damaligen Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine! Der SPIEGEL gehört zu jenen Medien, die Ihrer Partei bei jeder sich bietenden Gelegenheit gegen das Schienbein treten!

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