Gewinner ist Kopenhagen

Ich bin begeisterte Fahrradfahrerin. In Berlin ist es des schnellste, preiswerteste und ökolgogischste Fortbewegungsmittel. Das sind drei Dinge auf einmal. Und Fahrradfahren macht auch Spaß. Meistens jedenfalls. Wären da nicht die Fahrradwege bzw. Fahrradstreifen in Berlin.

Da fängt das Elend schon an. Ich plädiere innerhalb von Städten eindeutig für Fahrradstreifen. Das hat Vorteile für alle Seiten. Die Autofahrer/innen sehen die Fahrradfahrer/innen und auf der Straße latschen auch keine Touristen/innen rum. Außerhalb von Städten finde ich Fahrradwege angemessener. Wenn sie denn in einem vernünftigen Zustand sind.

Doch wie sieht es in Berlin aus? Es gibt deutlich zu wenig Fahrradstreifen. Und wenn es die gibt, sind sie meistens zu schmal. Und die Fahradwege? So sieht es in Berlin aus:

Berliner Fahrradweg

In jedem Fall zu schmal, denn ein/e Fahrradfahrer/in kann den/die andere Fahrradfahrer/in nicht überholen. Irgendwelche Pflastersteine statt glatter Fläche. Hinzu kommt noch ein fließender Übergang zwischen Fahrradweg und Fußgängerweg. Zumindest am Berliner Dom oder am Potsdamer Platz kommt mensch als Fahrradfahrerin nicht umhin, ständig lautstark darauf aufmerksam zu machen, dass ein Fahrradweg ein Fahrradweg ist, weil dort Fahrräder fahren. Berlin hat eine Radverkehrsstrategie aus dem Jahr 2013. Doch über die Notwendigkeit die Fahrradwege anders zu gestalten steht da wenig drin.

Doch es geht anders. Dies stellte ich in Kopenhagen fest. Kopenhagen ist nicht nur eine wirklich schöne Stadt am Wasser, sondern dort funktioniert das auch mit den Fahrradwegen.

Kopenhagener FahrradwegeDie Fahrradwege sind breit und betoniert. Bis zu drei Fahrradfahrer/innen können nebeneinander fahren und von Huckeln keine Spur. Es scheint, als sei in Kopenhagen an alles gedacht. Denn auch der Übergang von Fahrradweg zu Fußgängerweg ist nicht fließend, sondern durch eine Art Bordstein deutlich getrennt. Bordsteinkante für FahrradwegDurch die zusätzliche Trennung in Kopfsteinpflaster und Beton wird jedem/jeder klar, auf welcher Ebene er/sie sich befindet. Einfach toll.

Wer sich ein wenig mit Kopenhagen und dem Fortbewegungsmittel Fahrrad beschäftigt, stößt auf weitere interessante Dinge. So gibt es einen Bicycleblog und eine Fahrradstrategie 2011-2025 (wer es lieber in deutscher Sprache mag, kann hier die Zusammenfassung lesen). Das ist alles unheimlich spannend.

Was spricht eigentlich dagegen, dass die Berliner Stadt- und Verkehrsplaner/innen mal eine Reise nach Kopenhagen machen und sich informieren, wie das mit Fahrradstreifen oder Fahrradwegen (solche wie in Kopenhagen könnte ich akzeptieren) ist. Berlin könnte dadurch nur gewinnen. Und vielleicht mache ich irgendwann mal den Radweg Berlin-Kopenhagen.

3 Replies to “Gewinner ist Kopenhagen”

  1. Hallo liebe Halina,

    ist es wirklich so, dass es an den Stadt- und Verkehrsplanern liegt, dass Berlin keine Radwege wie in Kopenhagen hat? Oder liegt es doch eher an den Berliner Politikern?

    Ich würde meinen an letzterem…

  2. In Berlin regieren seit 1990 ununterbrochen ja CDU & SPD. Die Linke hätte die Stadt in zehn Jahren Regierungsverantwortung sicher in ein Radlerparadies verwandelt, nüch?
    😉

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