Es gibt viele Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus. Manchmal befinden sie sich auch vor der Haustür. Manchmal sind sie aber auch kaum zu finden.
Ein wenig geht es der 1994 errichteten Gedenktafel für die Opfer des KZ Columbiahaus so. Die Geschichte des Columbiahaus ist einfach erzählt. Auf dem Tempelhofer Feld wurde 1896 ein Militärgefängnis errichtet und nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 in ein normales Gefängnis umgewandelt. Seit 1933 wurde es von der Gestapo und dem Reichssicherheitshauptamt genutzt. Überlebende berichten, dass das „Columbia-Haus“ von Anfang an wie ein Konzentrationslager geführt worden sei. Waren es im Juli 1933 80 Gefangene stieg ihre Zahl bis Februar 1934 auf 450 an. Im Dezember 1934 endete die unmittelbare Unterstellung unter die Gestapo als K.L. Columbia gehörte das Lager nunmehr zur Inspektion der Konzentrationslager. Im Jahr 1936 wurde das KZ aufgelöst. Beim kurz danach beginnenden Bau des Flughafens Tempelhof wurden Zwangsarbeiter eingesetzt.
Für die Insassen des KZ Columbiahaus gab es systematischen Terror u.a. mit Prügel, Hunger und Seuchen. Willkürliche Morde waren keine Seltenheit. Im „Columbia-Haus“ erfolgte eine befristete Unterbringung. Untergebracht waren Häftlinge die weiterhin zu Verhören in die berüchtigte Prinz-Albrecht-Straße gebracht werden mussten. Doch nicht nur sog. politische Häftlinge wurden im „Columbia-Haus“ interniert, sondern ab Frühjahr 1935 auch weitere von den Nazis verfolgte Gruppen wie Homosexuelle und sog. Asoziale.
DIE LINKE fordert ein Informations- und Gedenkort am Columbia-Damm, denn durch den Abriss vieler Häuser des ehemaligen KZ ist das Columbiahaus kaum im öffentlichen Bewusstsein. Dem zu begegnen, dazu will auch die Ausstellung beitragen, die sich neben dem Columbiahaus aucht mit dem Rüstungsstandort Flughafen-Tempelhof beschäftigt. Der Macherin der Ausstellung Beate Winkler gebührt großer Dank für ihr Engagement. Mit dieser Ausstellung gelingt es hoffentlich eine Sensibilisierung zu erreichen und vielleicht will der eine oder die andere die Ausstellung auch in seinen Räumen anbieten. Verdient hätte sie es allemal.