Kommunismus in Amerika?

Das dachte ich jedenfalls heute, als ich in der Union Station meine Fahrkarte für den morgigen Zug nach New York abholen fuhr. Die Union Station -ein wunderschöner Bau- hat nämlich viele Geschäfte. Und einem lief mir doch glatt eine FDJ-Kampagne aus den 50igern über den Weg. So mein erster Gedanke. Bis Sara mich aufklärte. Die junge Frau mit der blauen Bluse ist mitnichten eine FDJ-lerin sondern Rossie, die während des zweiten Weltkrieges das Symbol für die Frauen war, die in die Produktion gingen. Als der Krieg zu Ende war, sollten sie wieder an Heim und Herd und begegnten dem mit der Kampagne “We can do it”. Man muss diese Kampagne gesehen haben um zu verstehen, dass es kein Wunder ist, dass ich hier eine andere Assoziation hatte.

Dafür musste ich dann heute feststellen, dass einkaufen in den USA mitnichten billiger ist als in Deutschland. Was auch immer zu Hause erzählt wird, ich jedenfalls fand es nicht billig und habe so auch nichts gekauft, schließlich will ich nach der Rückkehr noch eine andere Reise antreten und muss mein Geld zusammenhalten. Aber es wurde ein schönes Foto von mir mit gelben (!) Gummistiefeln gemacht. :-) .

Beim Abschiedsessen bestellten wir weißen Sangria und mussten sofort unseren Ausweis vorzeigen, damit klar ist, dass wir über 18 Jahre alt sind. Ich nehme das mal als Kompliment ;-) .

Auf dem Rückweg zum Hotel gab es dann noch zwei große Schocks. Erstens sahen wir Menschen die tatsächlich Bier aus großen blauen Plastikbechern tranken. Pfui! Kurz vor dem Hotel holte mich wieder der Kommunismus ein, als an irgendeinem der großen Gebäude in der 16 Street mich zwei Hände begrüßten. Sah aus wie das SED-Logo. Ich kann es immer noch nicht fassen.

Zum Schluss noch eins. Diese komischen Dinger auf zwei Rädern, mit denen man durch die Stadt gurken kann heißen “Segs”. Sollte also irgendjemand mal was von Segs in the City lesen, hat das nichts mit einem Schreibfehler zu tun, sondern nimmt Bezug auf eine Fahrt mit diesen komischen Dingern.

Ich gehe jetzt ins Bett und nehme morgen früh den Zug nach New York. Ob ich von dort jeden Tag berichte, weiß ich noch nicht, das hängt ein wenig von den Internetoptionen im Hotel ab.

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