Im wahrsten Sinne des Wortes bin ich nach dem Kreuzberger Viertelmarathon, bei dem ich heute 10,5 km gelaufen bin. Und ein wenig stolz. Ich versuche seit gestern Abend -als ich erfuhr das ich heute laufen muss, weil die Berliner Zeitung es geschrieben hatte und alles andere als Kneifen aufgefasst worden wäre- zu rekapitulieren, wann ich das letzte Mal eine solche Strecke gelaufen bin. Mein Knie ist seit 1993 im A****, ich meine es müsste um 1987 oder 1988 beim Berliner Friedenslauf gewesen sein. Ich hatte gerade von einem kurzen Intermezzo als Steuerfrau beim Rudern zum Handball gewechselt. Aber sicher bin ich mir über diese Datumsangabe nicht, nur dass ich in den 90igern garantiert nicht solche Strecken gelaufen bin.

Mit der Startnummer 370 gestartet, hatte ich am Ende eine Zeit von ca. 1 Stunde und 7 Minuten, ich finde ganz passabel für jemanden der seit mindestens 16 Jahren keine 10 km gelaufen ist. Aber ich hätte es…

… war der Kommentar gestern in meinem Kopf als ich die Debatte zwischen den Roma in der St.-Marien-Liebfrauen- Kirche in Kreuzberg und den Vertreter/innen des Senates und des Bezirkes verfolgte.

Vielleicht trifft „bitter“ die Gefühlslage nicht richtig. Vielleicht war ich eher traurig, verzweifelt, enttäuscht. Als der Anruf kam, dass ich in die Kirche kommen sollte, ging es noch um juristische Unterstützung. Was ich dann erlebte hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Für den Senat war Katina Schubert anwesend. Katina kenne ich seit Jahren, als engagierte Antirassistin. Für den Bezirk der Sozialstadtrat Knut Mildner-Spindler, ebenfalls mir bekannt als bekennender Antirassist. Beide Mitglieder meiner Partei.

Zum Hintergrund gibt es zum einen einen längeren Artikel der Unterstützergruppe auf indymedia. Die Wortwahl (der Vergleich mit der Zeit des Faschismus, NS-Propgaganda, keine Lehren aus der Geschichte gezogen haben) fand ich schockierend und ziemlich dreist.

Als ich vor Ort ankam stellte sich die Situation dar, dass…