Kiez und BVV

Der Aktionsradius heute beschränkte sich auf wenige hundert Meter, die Erfahrungen und Eindrücke jedoch reichen wesentlich weiter.

Beim Kiezspaziergang besuchte ich Vielfalt e.V., den Sozialladen, Schildkröte e.V., die Kreuzberger Musikalische Aktion, das Quartiersmanagment und Gangway e.V. – also die unmittelbaren Nachbarn des Bürgerbüros. Ich wollte mich nicht nur über die Arbeit der einzelnen Projekte informieren, sondern vor allem auch anbieten als Ansprechpartnerin bei kleineren oder größeren Problemen da zu sein.

Es gab ein breites Themenfeld zu beackern und viel interessantes und neues aus verschiedenen Blickwinkel zu erfahren. Es ging sowohl um „Nachhaltigkeit“ von Maßnahmen nach dem SGB II. Es ging um das Problem, dasss beispielsweise beim Sozialladen die Kunden fast täglich mehr werden. Es ging um die Frage wie auch beim Essen in der Kita und der Schule auf religiöse Bedürfnisse Rücksicht genommen werden kann und vieles mehr. Ganz begeistert war ich von den vielfältigen Angeboten und Aktivitäten sowie dem Engagement bei der Kreuzberger Musikalischen Aktion (KMA). Vom Tonstudio über einen Garten bis hin zur Vorbereitung des Kinderkarnevals der Kulturen ist insbesondere hier ein lebendiger Kommunikationspunkt im Kiez.

Danach schaute ich kurz bei der Friedrichshain-Kreuzberger BVV vorbei. Nicht nur das medial im Hinblick auf den 1. Mai der Teufel an die Wand gemalt wird, auch in der BVV spielte dieses Thema (wie jedes Jahr, mit denselben verteilten Rollen) eine Rolle. Die CDU erklärte die Resolution „1. Mai nazifrei“ für überflüssig und wiederholte die alte Geschichte von der linksextremen Gewalt. Da scheint die Studie der FU noch nicht angekommen zu sein. Denn dann wüsste die CDU, dass es sich bei der Gewalt (die nicht zu rechfertigen ist) vorwiegend um solche von „erlebnisorientierten Jugendlichen“ handelt. Es ist also völlig absurd zu behaupten, die Deeskalationsstrategie der letzten Jahre würde die Polizei daran hindern, ihren Auftrag zu erfüllen. Die Alternative zur Deeskalationsstrategie habe ich erlebt, bevor die frühere PDS-Bürgermeisterin Cornelia Reinauer mit der Umsetzung der Idee des Mayfestes begann. Die Alternative zur Deeskalationsstrategie ist keine Alternative! Gewundert habe ich mich auch über die SPD, die unbedingt in der Resolution vor die Worte „ziviler Ungehorsam“ das Wort „gewaltfrei“ einfügen wollte. Geschah dann auch so, aber was für einen Begriff von „zivilem Ungehorsam“ hat denn bitteschön die SPD? Ziviler Ungehorsam ist gewaltfrei, alles andere ist für mich kein ziviler Ungehorsam mehr.

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