Gneisenaustraße Ecke Mehringdamm, bei Curry 36 war Schluss für das kleine Häuflein Nazis. Der Dank geht an die Zivilgesellschaft die sich den Nazis entgegenstellte. Und diesmal war es besonders schwer, denn keine/r wusste so richtig wo die langlaufen. Das es dennoch so viele wurden ist ein großer Erfolg. Das auch dieser Erfolg einen faden Beigeschmack hatte, lag am ausgeprochen aggressiven Auftreten der Polizei.

Zunächst sammelten sich Protestierer am Platz der Luftbrücke. Danach ging es zum Herrmannplatz und ich radelte noch zur Herrmannstraße. Dort versuchten allerdings nur die Zeugen Jehovas ihre Ideologie an die nicht vorhandenen Massen zu bekommen. Von dort über die Flughafenstraße zurück zum Mehringdamm, wo das Häuflein Nazis bereits von vielen Menschen umringt war.

Irgendwann gab es Rangeleien auf der gegenüberliegenden Straßenseite und die Polizei ging äußerst brutal vor. Auf bereits am Boden liegende wurde eingetreten. Der Versuch eine Dienstnummer von Beamten zu bekommen erwies sich als völlig sinnlos. Es gab lediglich…

… bei der heutigen Medienberichterstattung über den 1. Mai.

Vorab um es klar und deutlich zu sagen: Gewalt gegen Menschen, Ausrauben von Tankstellen oder Supermärkten und ähnliches gehören nicht zu den Mitteln der politischen Auseinandersetzung welche von mir akzeptiert werden. Demonstrationen mit durchaus auch radikaleren Inhalten halte ich für gerechtfertigt.

Wer heute behauptet, das Konzept der ausgestreckten Hand am 1. Mai habe versagt, der will zum alten Konzept des bedingungslosen Draufhauens zurück. Es ist nicht zu rechtfertigen, wenn Polizisten angegegriffen werden. Es ist bedauerlich, dass offensichtlich diesmal die Gewalt tatsächlich zunächst von der Demonstration ausging. Aber es sei daran erinnert, dass

* in den letzten Jahren, in denen es auch zu Ausschreitungen kam, die Gewalt nicht von der Demonstration ausging sondern weit später anfing

* bevor es das MyFest gab, der ganze Bezirk in Krawalle involviert war, heute sind es -immer noch zu viel- einzelne Straßenzüge.

Eine Demonstration…

Mitte der 90iger Jahre war es, da begann die damalige PDS-Kreuzberg gemeinsam mit den Grünen das Mariannenplatzfest am 1. Mai zu organisieren. Damals gab es richtige Krawalle in der Nacht vom 1. zum 2. Mai.

Es war nicht einfach, aber wir bekamen es hin. Trotz der Tatsache, dass die Bullen Polizisten mehr als einmal abends den Platz stürmten und es den einen und die andere Verletzte gab. Wir reinigten am nächsten Tag den Platz und so mancher durch die Polizei umgerannte Nudeltopf fand sich im Gebüsch wieder und wurde entsorgt.

Seit einigen Jahren gibt es das MyFest. Eine gute Idee, in die sich das Mariannenplatzfest prima integriert. Gemeinsam sind wir stark und sorgen für einen weitgehend friedlichen 1. Mai. Das Mariannenplatzfest hat eine gute Tradition und gehört zum MyFest.

Bedauerlicherweise sehen das nicht alle so. Und so erreichte mich gerade die Meldung, dass die Verantwortlichen von den ursprünglich einmal 10.000 EUR für…

1995 muss es gewesen sein, dass dies ein Wahlkampfspruch war. 1997 gab es das erste Mariannenplatzfest zum 1. Mai nach längerer Pause. Der Zerstörung Kreuzbergs durch alljährliche Krawalle sollte eine Bürger/innenfest entgegengesetzt werden.

11 Jahre später kann man weit nach 23 Uhr in der O-Straße stehen und Musik hören. Die Bullen Polizeibeamten laufen gemütlich an einem vorbei, manchmal auch links und rechts einer von dir und alles bleibt ruhig.

Das überzeugt auch die Sonne, heute mal wieder zu scheinen .

Nachdem den “Offenen Brief” der BO Wedding soviele Mandatsträger unterschrieben haben, habe ich mir überlegt, dass ich auch aktiv werden muss. Deshalb habe ich auch um Geld gebeten:

Berlin, 21. Februar 2008

Liebe Katja, Sahra, Christine, Cornelia, Ulla, Dorothèe, Kornelia, Inge, Elke, Mari, Sophie, Britta, lieber Diether, Herbert, Ralf, Torsten,

ich bin außerordentlich dankbar, dass ihr den Offenen Brief der BO Wedding unterschrieben habt, der in guter Tradition offener Briefe nicht nur den Landesvorstand, sondern auch den Bezirksvorstand Friedrichshain-Kreuzberg erreicht hat. Insbesondere freut mich, dass ihr dem Landesverband Berlin auf Grund seiner finanziell begrenzten Mittel bei der Aufrechterhaltung seiner Infrastruktur solidarisch unterstützen wollt.

Das Problem der Genossen/innen und Genossen aus dem Wedding ist in unserem Bezirk nicht ganz unbekannt. Seit 1990 durfte Kreuzberg lange Jahre eine Geschäftsstelle sein Eigen nennen. Aufgrund des von einem Landesparteitag beschlossenen Geschäftsstellenkonzeptes musste aber auch die Geschäftsstelle im Ortsteil Kreuzberg geschlossen…