Während die jüngeren Mitreisenden auf dem Feste in Seixal noch weiter fleißig Material unter die Menschen bringen, ist der ältere Teil schon wieder nach Lissabon zurück gekehrt. Aber der Tag hatte es auch in sich.

Am Morgen informierten die Genossen der PCP über die aktuellen Planungen zu den Aktivitäten zum NATO-Gipfel, der im November in Lissabon stattfinden wird. Sie arbeiten in einem breiten Bündnis, welches seit mehr als einem Jahr verschiedene Aktivitäten plant und auch bereits durchgeführt hat, so zum Beispiel ein Jugend-Sommer-Camp. Zum NATO-Gipfel soll es eine Großdemonstration geben. Die Aktivitäten und das Bündnis beziehen sich eher auf die nationale Ebene, die Genossen erklärten aber auch, dass es gut wäre, wenn der eine oder die andere aus dem Ausland sich an der Demonstration beteiligen würde.

Danach gab es ein Treffen mit der Führung der PCP, die erklärte, dass der Protest gegen die unsolidarische Krisenbewältigungspolitik wächst und in diesem Jahr schon 300.000 Menschen dagegen…

Der Weg zum Feste -zu Fuß, mit der Fähre und dem Bus- verlief diesmal ohne Probleme. Angekommen vor Ort wurden wieder fleißig give aways verteilt und auch die Vorstellung der Partei DIE LINKE auf portugiesisch ging weg wie heiße Semmeln. Ein wenig frage ich mich schon, ob das Material wirklich bis morgen Abend reicht.

Am Nachmittag gab es dann ein Gespräch mit einem Genossen aus der Internationalen Abteilung der PCP, der über die aktuelle Lage in Portugal und die anstehenden Präsidentschaftswahlen informierte. Interessant war vor allem die Information, dass es in Portugal ein neues Parteiengesetz gibt, welches vor allem die PCP benachteiligt. So werden allein die Einnahmen aus dem Feste berechnet, nicht aber die dem vorausgehenden Ausgaben. Von Seiten der LINKEN wurde vor allem auf die Internationale Kommission mit Oskar Lafontaine verwiesen und auf unsere vielfältigen Aktivitäten im Hinblick auf den Europäischen Aktionstag am 29. September.

Zurück nach Lissabon ging es dann per Bus…

Zu Fuß zur Fähre und danach mit dem Bus – so gelangten wir heute nach Seixal zum Feste Avante in Portugal. Nun ja, bei der Fähre wollte das Drehkreuz einen Mitreisenden nicht durchlassen, doch gemeinsam konnten wir den Kontrolleur überzeugen, dass das Ticket tatsächlich bezahlt war. Und in Seixal war noch einmal eine kleine Wanderung nötig um den Eingang des Festes zu erreichen. Zwischendurch wurde Wasser gekauft, schliesslich ist es hier heiß.

Auf dem Festivalgelände fanden wir dann unseren Stand und sofort wurde gehämmert, diskutiert, geklettert und geklebt. Schließlich sollte der Stand auch schön aussehen und wollten wir DIE LINKE ordentlich präsentieren. Ich glaube ja, uns ist das gelungen. Und so stehen wir in vielen, vielen Schichten von früh um neun bis weit nach Mitternacht, um nicht nur Papier, sondern auch Give aways zu verteilen – und natürlich ins Gespräch zu kommen.

Zur Eröffnung läuft eine Trommelgruppe über das Gelände und mobilisiert so für…

Auf so einer Reise passiert immer etwas besonderes. Zum Beispiel kann es Probleme mit dem Essen geben.

In Brüssel beispielsweise hat man ein wenig Pech, wenn man zwischen zwei Flügen ein Frühstück zu sich nehmen will. Das Frühstück ist nämlich aus und das Omelett mit Pilzen gibt es noch nicht. Nun gut, macht ja nichts, schliesslich gibt es ja im Flieger noch etwas.

Doch dumm gelaufen. Im Flieger nämlich gibt es was zu essen, aber nichts vegetarisches. Mit grossen Kulleraugen bekommt man erklärt, dass es kein vegetarisches Essen gibt, aus jedem Wort spricht Unverständnis über den Wunsch nach vegetarischem Essen. Auf den Hinweis, dass genau das bestellt wurde bei der Buchung wird das Unverständnis noch grösser. Immerhin gibt es ein Mufffin – der allerdings schmeckt nach Chemie.

Nun gut, für den Rückflug werden Brote geschmiert.

… zurück aus Lissabon, will ich diese Art von CDU nicht vorenthalten ;-).

Und da ich gerade beim empfehlen bin – Lissabon ist beispielsweise immer eine Reise wert.

Dieses Lied habe ich die letzten drei Tage ziemlich häufig gehört. Und es sangen Zehntausende mit. Ein großartiges Fest, das Feste Avanti in Lissabon. Eben nicht nur Kommunisten sind dort, sondern auch jede Menge Bevölkerung. Internationale Stände, Landestypische Kultur und Essensangebote, Politik. Eine gigantische Abschlusskundgebung. Und mit derselben Inbrunst singen dort die Menschen die Internationale, Avanti Kamerad und die Nationalhymne. Undenkbar in Deutschland. So ein Fest und diese Unbefangenheit des Umgangs mit dem eigenen Land. Dazu muss man wohl eine Revolution machen… . Diese wiederum -so mein Eindruck- wird weitergetragen. Sie lebt auch in den Herzen der ganz jungen Menschen. Nebenbei gab es auch noch das eine oder andere interessante Gespräch und das Kennenlernen wirklich angenehmer Menschen.

Einziger Nachteil: Hin- und Rückreise mit polnischen Fussballfans. Hinzu waren sie besoffen und haben sich völlig daneben benommen, Rückzug waren sie zwar nicht besoffen, aber genauso daneben . Sollte irgendwann noch mal Deutschland gegen Polen Fussball spielen,…

Diesmal geht es bis zum Montag nach Lissabon. Dort feiert die PCP ihr jährliches Pressefest. Ich werde am Infostand stehen und für Gespräche zur Verfügung stehen. Meine erste Reise dieser Art und ich bin gespannt.

Und dort scheint die Sonne!