Alles hinterfragen und dann ohne Antwort bleiben

An allem ist zu Zweifeln. Oder: Alles ist zu hinterfragen. Das zählt zu einem meiner wichtigsten Grundsätze (und das ist nicht immer gesund). Deshalb versuche ich mir möglichst oft ein eigenes Bild von Dingen zu machen und nicht alles zu übernehmen, was so als einfache Antwort durch die Gegend fliegt. Manchmal ist das gar nicht so einfach. Zum Beispiel in Bezug auf Venezuela. Vor fast genau 10 Jahren war ich im Rahmen einer Dienstreise dort und kam mit sehr zwiespältigen Gefühlen zurück. Schon vor meinem Besuch war es mir nicht möglich, in kritiklosen Jubel einzufallen. Nach dem Besuch erst recht nicht. Auf Continue Reading →

Bevor es jetzt gleich

… für 10 Tage zum Nachbarn nach Dänemark geht, bleibt Zeit für einen Rückblick auf das Jahr 2009. Insgesamt ein Jahr wo die Enttäuschung die Freude überwogen hat. Auf der positiven Seite und nicht gering zu schätzen ist der überraschende Einzug in den Bundestag. Mit diesem habe ich und ich glaube auch mein Wahlteam nicht gerechnet. Doch jetzt ist es passiert, ich freue mich noch immer darüber und jetzt gilt es etwas daraus zu machen. Auch darüber nachzudenken wird Zeit sein beim Nachbarn. Auf der positiven Seite steht auch der Entschluss, in meinem hohen Alter mal das Leben in einer Continue Reading →

Von Venezuela nach Ecuador

Gestern noch im berühmten 23. Barrio gewesen und heute schon in Quito. Hochachtung vor dem, was die Menschen in Venezuela alles erreicht haben und mit welchem Eifer sie dabei sind. Und dabei nehmen sie -obwohl sie die Politik von Chavez stützen- kein Blatt vor den Mund, wenn es auch mal was zu kritisieren gibt. Bürokratie, Ineffizienz… Gestern haben wir die Entwicklungen im Gesundheitswesen begutachtet und es bleibt nur ein: Hut ab! Heute dann die ersten Gespräche in Quito. Mit Eduardo Paredes (technischer Direktor der PAIS) und Ricardo Patina (sowas wie der Chef von PAIS). Ein interessantes Modell was sie dort Continue Reading →

Beeindruckend

… war der gestrige Tag. Leider ist das W-Lan ausgefallen und ich kann keine Bilder posten…. Wir waren zunaechst in einem selbstverwalteten Betrieb, in dem Ventile hergestellt werden. Eigentlich. Gestern fehlten Rohstoffe, so dass sich auf Reparaturarbeiten beschraenkt wurde. Das Problem, so die Leute vor Ort ist, dass Venezuela zwar jede Menge Rohstoffe hat, diese aber eher verkauft werden, als dann hier verarbeitet zu werden. Der Betrieb wird durch einen Betriebsrat (hier synonym fuer Arbeiterrat) geleitet, der gewaehlt wird. Auf einer Vollversammlung werden jaehrlich die Linien festgelegt, so auch die Frage wofuer Geld ausgegeben wird. Mit der Kommune wird versucht Continue Reading →

Caracas

Angekommen am 14. April haben wir jetzt noch zwei Tage, bevor es dann über Bogota weiter nach Quito geht. Dazu mussten wir allerdings erst einmal unseren Flug umbuchen, weil wir zwar einen für ganz früh am 19. April bezahlt hatten, aber ein Ticket für ganz spät bekamen. Jetzt fliegen wir doch wieder ganz früh. Caracas zu beschreiben ist schwierig. Ein riesiger Moloch mit überfüllten Straßen. Ohne Verkehrsregeln funktioniert es dennoch ganz gut. Mehr haben wir leider von der Stadt noch nicht sehen können und werden wohl auch nicht viel mehr schaffen.  Denn wir rennen von Termin zu Termin. Wir haben Continue Reading →

Venezuela und Ecuador

Ich begebe mich am Dienstag nach Ostern auf eine Dienstreise nach Venezuela und Ecuador. Dienstreise meint in diesem Fall, dass die Reise von der Partei bezahlt wird, ich aber meinen privaten Urlaub dafür nehme. Worum geht es? Mit der Reise wollen wir versuchen die Kontakte zwischen der PSUV und der Kommunistischen Partei Venezuelas zu vertiefen. Auch mit der Partei -nun ja eine richtige Partei sei es noch gar nicht, eher eine Bewegung, wurde mir gesagt-  Movimento PAIS in Ecuador wollen wir sprechen. Vielleicht gibt es gemeinsame Projekte, die man anstoßen kann und vielleicht kann das eine oder andere voneinander gelernt werden. Continue Reading →

Alles eine ideologische Frage

Wenn es nicht so wäre, dann könnte ich jetzt darüber fabulieren, ob es nicht denkbar wäre, dass wenn die Sparkasse Berlin verkauft werden würde, vielleicht ihre Kundenfreundlichkeit steigen würde. Keine unverschämten Kontoführungspreise, keine Schließung der Überweisungsbriefkästen ohne eine Erhöhung der Anzahl der Überweisungscomputer… Dann könnte ich auch darüber schreiben das der Artikel “Bittere Schokolade Zwangsverstaatlichung einer Kooperative sorgt in Venezuela für Diskussionen über sozialistische Unternehmensformen | Von Gerhard Dilger, Mango de Ocoita” (leider nur in der Printausgabe des Neuen Deutschland) meine Zweifel daran erhöht hat, dass der Sozialismus des  21. Jahrhunderts wirklich in Venezuela stattfindet. Irgendwie kann ich mich der Sympathie Continue Reading →