Am Donnerstag (11. April) debattierte der Bundestag zum Thema vorgeburtlicher genetischer Bluttest. Immer wieder hörte ich, es habe sich um eine ethische Debatte gehandelt, also eine Debatte, die meist unter „Gewissensfreiheit“ läuft. Ich habe ja so meine Probleme mit dem Begriff Gewissensfrage und der Zuordnung von Themen zu Gewissensfragen und damit dem Ausschluss anderer Themen. Nach dem herrschenden Diskurs ist eine Gewissenfrage aber eine solche, die sich um ethische Fragen dreht, also Fragen, die mit rationalen und wissenschaftlichen Argumenten allein nicht beantwortbar sind.
Lege ich aber nun diesen herrschenden Diskurs zu Grunde, handelt es sich bei der Debatte am Donnerstag gar nicht um eine Gewissensfrage. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als eine soziale Frage. Nämlich die Frage, ob nur diejenigen, die es sich leisten können einen Zugang zu den vorgeburtlichen genetischen Bluttests haben, oder eben alle (Risikogruppen). Denn in der Debatte am Donnerstag ging es nicht um die Frage, ob…