An anderer Stelle habe ich bereits auf die morgen stattfindende Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestages zur sog. Funkzellenüberwachung hingewiesen. Nun liegen die ersten Stellungnahmen für die Anhörung vor und lassen mich mit einer Mischung aus fassungslosem Kopfschütteln und zynischem Lachen zurück.

Die Stellungnahme von Eisenberg ist kurz und knapp aus der Sicht eines Praktikers. Sie lässt eigentlich den Schluss zu, dass die Funkzellenabfrage abgeschafft gehört, auch wenn er am Ende konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung der Funkzellenabfrage vorlegt.

Zum selben Ergebnis müsste eigentlich auch der Sachverständige Buermeyer in seiner Stellungnahme kommen, denn das was er zur Funkzellenabfrage schreibt ist komplett überzeugend, wenn man ihre Abschaffung will. Wer wissen will, wie so eine Funkzellenabfrage funktioniert, schaut am besten auf Seite 4 nach. Dort heißt es: „Übermittelt werden seitens der Provider insbesondere die weltweit eindeutigen Kennungen der Endgeräte, die sog. IMEI3 sowie der verwendeten SIM-­‐Karten, die sog. IMSI4. Daneben können aber auch eine Reihe…

Es folgt als Gastbeitrag der Bericht eines anonymen Beobachters der letzten Rechtsausschußsitzung:

Der Rechtsausschuss in der 25. Sitzung vom 26.10.2010, oder „Wenn der Wahnsinn nicht einmal mehr Methode hat“

Protokoll eines Beobachters

Gegenstand der heutigen Sondersitzung waren u.a. die Gesetzentwürfe der Koalitionsfraktionen für die Laufzeitverlängerung von AKW, das Haushaltsbegleitgesetz und – kurzfristig aufgenommen auf die TO – das Restrukturierungsgesetz (Stichwort Bankeninsolvenz).

Die Stimmung war aufgrund fehlender Wortmeldungen und dem üblichen Abnick-Procedere im Rechtsausschuss bis TOP3a wie immer harmonisch. Bei Aufruf von TOP3a („Energiekonzept umsetzen“), nicht federführend im Rechtsausschuss, trug es sich zu, dass die SPD zu diesem Antrag einen Entschließungsantrag im federführenden Ausschuss eingebracht hatte, der am Vortag der Sitzung, also Montag den 25.10.2010, gegen 17 Uhr das Rechtsausschusssekretariat und die Abgeordneten erreichte (oder nicht erreichte, denn schließlich war der „Rechtsausschuss“ mit seinem Vorsitzenden in Brüssel bei einer „Klassenfahrt“, wie ein Abgeordneter ausdrücklich „despektierlich“ später anmerkte). Dieser…

Am gestrigen Tag musste ich nach Schwedt. Dort stand eine Debatte zum Programmentwurf der LINKEN an. Weil ich pünktlich sein wollte und der Bahn in dieser Hinsicht (und nicht nur in dieser) nicht traue, mietete ich ein Auto.

Die Autovermietung war prima.  Aber dennoch werde ich beim nächsten Mal wieder den Zug nehmen, auch wenn ich zu späte kommen sollte. Viele wichtige Dokumente und vor allem mein aktueller Thriller blieben ob der Autofahrt ungelesen. Darüber hinaus ist es völlig absurd, für den Weg bis zur A 10 ungefähr genauso viel Zeit zu brauchen wie dann auf der A 11 und die ca. 30 km von der Abfahrt 9 auf der A 11 bis Schwedt. Doch damit nicht genug. Nein, bei 2,5 Stunden effektiver Fahrzeit hatte ich das „schöne Erlebnis“ bei zwei verschiedenen Radiosendern genau 3 mal den gleichen neuen Song von Thake That zu hören (nichts gegen Thake That, ich habe sogar eine CD von ihnen)…

Zur Aufrechterhaltung meiner Lebensfähigkeit 😉 gehört das Verspeisen von Schokolade. Auf den vielen Wegen zwischen Büro und Plenum komme ich bei einem Bäckereigeschäft vorbei. Mit Vorliebe kaufe ich dort Schokotörtchen. Doch heute war irgendwie alles anders :-(.

Auf dem Weg vom Plenum zum Büro kehrte ich beim Bäcker ein. Doch es gab keine Schokotörtchen. Auf meine Frage, was denn mit den Schokotörtchen sei wurde mir erklärt, dass es in der Sommersaison Schokotörtchen nicht geben werde. Das finde ich nun ist zuviel der Strafe (wofür auch immer), denn der Sommer ist weit und breit nicht zu sehen und jetzt muss ich auch noch auf die Schokotörtchen verzichten. Ich bin schwer entrüstet.

Doch diese Entrüstung kann noch getoppt werden. Zu ungewöhnlicher Stunde fand nämlich heut der Rechtsausschuss statt. Der sonst außerordentlich pünktliche Ausschussvorsitzende war nicht da und auch sein Stellvertreter war nicht anwesend. Nach circa einer viertel Stunden griffen die Abgeordneten zur Selbstorganisation und entschieden kurzfristig…

… mit dem bloggen, ich weiß :-(. Aber im Plenum darf man/frau keinen Laptop haben und zwischendurch bleibt einfach keine Zeit.  🙁 Sitzungen, Sitzungen, Sitzungen. Falls wirklich jemand fragen sollte, was die gravierendste aktuelle Veränderung in meinem Leben derzeit ist, dann würde ich wohl antworten die Tatsache, dass ich statt kurz nach 7 Uhr jetzt kurz nach 6 Uhr aufstehe –  zumindest in der Sitzungswoche.

Dienstags geht es um 7.45 Uhr mit einer Stunde Englisch los. Das ist ziemlich prima, weil der Unterricht bei Muttersprachler/innen erfolgt und darüber hinaus ob der kleinen Kurse (4 Personen) viel gesprochen werden muss. Wenn nicht Montags AG Recht ist, ist diese Dienstags, gefolgt von der Sitzung des Arbeitskreises. Danach ist kurz Zeit für ein Mittagessen, bevor es ins Frauenplenum und danach zur Fraktionssitzung geht. Was ich Dienstag Abend gemacht habe, weiß ich schon gar nicht mehr.

Mittwochs ist dann um 9.00 Uhr Rechtsausschuss. Dieser war bislang recht kurz,…