Liebknecht-Luxemburg

…wird traditionell am ersten Januarwochende gedacht. Man/Frau geht zur Gedenkstätte der Sozialisten und legt Nelken an ihrem Grab nieder. Seid 3 oder 4 Jahren gibt es vor dem Friedhof einen Stein für die Opfer des Stalinismus, für manche auch Stein des Anstoßes. Ich lege dort auch jedes Jahr eine Nelke nieder. Ich gedenke damit der vielen Kommunisten/innen und Sozialisten/innen die Stalins Opfer wurden. Ein Sozialismus der sich auf Stalin bezieht ist in meinen Augen kein Sozialismus. Es ist immer wieder erschütternd, was sich an diesem Stein abspielt. Diesmal war es eine Gruppe von Jungs, vielleicht Mitte Zwanzig die bar jeder Continue Reading →

Ruhe und Entspannung

… bietet der Urlaub in Dänemark. Es ist kalt, so dass es nur kurz raus geht – zum Einkaufen und zum Joggen. Sonst wird gelesen und gelesen und gelesen und aufgepasst, dass der Ofen nicht ausgeht. Und ganz nebenbei empfehle ich zum Ende des Jahres noch Seite 30 des Dezember-Disputes 🙂

Pottporree und der Umgang mit Beschlüssen

Das eine hat mit dem anderen zu tun – oder nur insofern das es mit dem heutigen Tag zu tun hat. Ich habe heute im Nachbarschaftsheim Urbanstraße den 20 Jahrestag des Projektes „Pottporree“ gefeiert und Gespräche mit Projektteilnehmer/innen und anderen Gästen geführt. Das Projekt Pottporree hat die verschiedenen Arbeitsmarktinstrumente seit 20 Jahren durch (ABM, SAM) und ist heute eine vom JobCenter finanzierte Maßnahme zur Qualifizierung für langzeiterwerbslose und gering qualifizierte Frauen. Die Frauen erhalten 1.000 EUR brutto. Die Frauen arbeiten in der Küche des Nachbarschaftsheimes Urbanstraße. Sie lernen alle Produktionsabläufe in einer Großküche und haben darüber hinaus Qualifizierungsmaßnahmen u.a. „Mein Continue Reading →

Nein,

… in meinen 16 Jahren DDR war ich keine Widerstandskämpferin. Im Gegenteil: Ich war Gruppenratsvorsitzende (glaube ich), Agitatorin bei der FDJ und als Pionier beim XI. Parteitag der SED. Mein Nachdenken über die DDR, meine kritische Sicht auf sie begann -so absurd das für manche klingen mag- mit dem Eintritt in die PDS 1990. Bereits 1989 erklärte Michael Schumann: „Wir brechen unwiderruflich mit dem Stalinismus als System“ . Bis zum Beschluss zur „Offenlegung der politischen Biografie“  gab es viele selbstquälende Debatten innerhalb der Partei und 1993 einen mir noch sehr gut in Erinnerung gebliebenen Auftritt der AG Junge GenossenInnen als Continue Reading →

Der Vorteil von Reisen

… ist, dass die langen Wartezeiten, z.B. auf Flughäfen zum Lesen genutzt werden können. So habe auch ich einen Teil meines Wochenendes verbracht und will Jörg Baberowskis „Der Rote Terror“ empfehlen. Ohne dem Versuch zu unterliegen, alles psychologisch zu sehen, Faktenreich (auch wenn ab und zu wünschenswerte Verweise fehlen) und weit weg davon Marxismus mit Stalinismus gleich zu setzen erzählt er die sehr lehrreiche und immer wieder erschütternde Geschichte des Stalinismus. Baberowski schreibt: „Ohne den Anstoß des europäischen Marxismus wären die utopischen Konzepte des Bolschewiki nicht denkbar gewesen. Nur brachte sich die Gewalt, mit der das bolschewistische Projekt in die Wirklichkeit Continue Reading →

Das Leben der Anderen

Gestern habe ich diesen Film gesehen. Ein wirklich guter Film, beeindruckend und viele Fragen aufwerfend. Kann man Bestandteil des Systems und trotzdem im Widerstand sein? Wann wird Schuld so groß, dass einem nur der Ausweg vor ein Auto bleibt? Für welchen Preis verrät man den Liebsten? Vor allem aber stellt sich immer wieder die Frage: Was hättest DU gemacht in einer solchen Situation? Hättest DU die Kraft gehabt zu widerstehen oder hättest DU dich angepasst? Wie leicht lässt sich heute über andere urteilen, wenn man selbst nicht in die konkrete Situation gerät. Wer ohne Schuld und Fehler ist, der werfe Continue Reading →

Antistalinismus = Antikommunismus?

Betrüblich, betrüblich . Die Gerüchteküche vermeldete es schon vorher, aber nun habe ich es schwarz auf weiß. In den neusten Mitteilungen der Kommunistischen Plattform (noch nicht im Netz) habe ich es jetzt gelesen…. Antistalinismus ist also gleich Antikommunismus. Wie bescheuert ist das eigentlich? Bedeutet das nicht, dass wenn man das “anti” weglässt etwas herauskommt, wogegen sich auch die Autorin immer (zu Recht!) gewandt hat? Ist es nicht so, dass Antistalinismus eine der wichtigsten Voraussetzungen ist, um gegen Antikommunismus wirksam vorzugehen? In den neuesten Mitteilungen heißt es in Bezug auf meine Kandidaturrede: “Ihre […] korrespondierte mit ihren `antistalinistischen`Äußerungen.” Die Anführungszeichen sprechen dafür, Continue Reading →

Was am Wochenende sonst noch passierte

Am Wochenende stand der Bundesparteitag meiner Partei selbstverständlich im Interesse der Weltöffentlichkeit . Meine Vorstellungsrede für den stellv. Parteivorsitz brachte mir ordentlich verdiente 170 Gegenstimmen ein und ging wie folgt: Liebe Genossen/innen, dass ich einen kleinen Knall habe, was Formalien angeht, habt ihr heute schon gemerkt. Das hat etwas mit meinem Beruf zu tun – ich bin Juristin – aber auch damit, dass ich die Einhaltung  der von uns selbstgesetzten Regeln für unabdingbar halte, weil mir noch kein besseres Instrument begegnet ist, um Machtmissbrauch zu verhindern. Ich will hier aber nicht als Formalia-Tante durchgehen und deshalb zu einigen politischen Inhalten etwas Continue Reading →

“Stalin – Am Hof des roten Zaren”

Diese etwas andere “Biografie” von Simon Sebag Montefiore ist unbedingt zu empfehlen. Auf knapp 750 Seiten, nach einer Unmenge von Zeitzeugengesprächen und Sichtung jeder Menge Dokumente entstand eine Biografie, die Stalin als Despoten und Mensch zeigt. Mir selbst ein wenig zu psychologisierend (wer hat wen wann geärgert und was war die Folge) wird dennoch deutlich, hier handelt es sich nicht um ein Versehen. Es handelt sich um planmäßiges Handeln und allein deshalb kann für Sozialisten und Sozialistinnen Stalin kein Vorbild sein, kann Russland/die Sowjetunion unter Stalin kein Handlungsmaßstab sein und ist Stalinismus eben gerade mehr als ein Kampfbegriff der bürgerlichen Continue Reading →

Man muss nicht lesen könnnen

… um gequirlte Scheiße zu schreiben. In nun schon fast zweijähriger eher schlechter Tradition hat die SL erneut ein Papier geschrieben, welches von Unterstellungen und Verdrehungen nur so trieft. Diesmal nutzt die SL das Papier “Die Sache ist noch nicht vom Tisch” für ihr Pamphlet Papier. Eigentlich hat Jonas Bens hier alles dazu gesagt, aber ein paar kurze Bemerkungen kann ich mir dann doch nicht verkneifen: “Das fds nutzt die Wegner-Auseinandersetzungen für einen inhaltlichen Vorstoß mit dem Ziel, die Koordinaten der Partei nach rechts zu verschieben.” Aha. Gut, dass das mal jemand entlarvt. Also wirklich, so geht das nicht. Ihr wisst zwar auch Continue Reading →