Ich habe Urlaub. Im Urlaub bleibt die Zeit, mal aufzuräumen und über den Tag hinaus zu denken. Beim aufräumen findet man häufig alte Dinge und dann kommen die Erinnerungen. Das passt ganz gut, denn „an früher“ habe ich in letzter Zeit häufig gedacht. Das ist glaube ich immer so, wenn sich die Frage stellt, ob frau selber eigentlich noch dazu gehört oder längst schon draußen ist.
Aus all der Grübelei und angesichts der gefundenen Dinge (Bücher und Broschüren) denke ich immer häufiger es wäre nötig, mal wieder über Geschichte und Politikverständnis (Strategie und Taktik) zu reden. Einfach um zu verstehen, was die einzelnen Mitstreiter:innen geprägt hat. Dabei könnte gegenseitiger Respekt oder wenigstens Verständnis entstehen, statt Abwertung der jeweiligen Biografie. Und vielleicht ist das ja auch eine Möglichkeit zu sehen, wie weit es mit dem gemeinsamen Politikverständnis ist.
Meine politische Sozialisierung beispielsweise fand Anfang der 90er Jahre statt. Es gab ganz viele, selbstquälerische Debatten über den Stalinismus als System als prägende…